Wie sich der Zwiebelmarkt in den vergangenen Jahren verändert hat
Die Zwiebel-Saison 2024/25 stand erneut unter dem Einfluss klimatischer Herausforderungen. Im Frühjahr 2024 verzögerte sich die Aussaat aufgrund starker Niederschläge. Regen während der Saison führte in einigen Regionen Europas zu verstärktem Auftreten von Falschem Mehltau und verringerte die Erträge. Da die Anbaufläche in Europa im Jahr 2024 deutlich ausgeweitet worden war, wurde dennoch eine rekordhohe Bruttoerzeugung erzielt. Zwei aufeinanderfolgende Saisons mit extrem hohen Preisen in Europa motivierten viele Landwirte in mehreren Ländern zum Anbau von Zwiebeln. Damit stieg die Zahl der Marktteilnehmer erheblich. Unwetter in Osteuropa, Frankreich und Italien verknappten jedoch das Nettoangebot in der Saison 2024/25. Infolgedessen war die Nachfrage in diesen Ländern hoch, was das große Angebot in Mitteleuropa ausglich. Aufgrund der stabilen Nachfrage wurden die Lagerbestände kontinuierlich abgebaut, die Preise für gelbe Zwiebeln waren nicht mehr so hoch wie in den Vorjahren. Infolgedessen normalisierte sich der Handel teilweise wieder, und die Niederlande gewannen auf dem Weltmarkt wieder an Bedeutung. Im Frühjahr 2025, gegen Ende der europäischen Saison, wurden mehr Zwiebeln verkauft als erwartet, was zu einem Preisanstieg in Deutschland, den Niederlanden, Polen, Spanien, Frankreich und Österreich führte. Auch in der Saison 2024/25 war, trotz größerer Anbauflächen, das Angebot an roten Zwiebeln begrenzt, und die Preise lagen auf einem hohen Niveau.
Herausforderungen für 2025/26 trotz rechtzeitiger Aussaat
Für die Saison 2025/26 zeichnen sich erneut Probleme ab. Logistische Schwierigkeiten wie Blockaden wichtiger Handelsrouten, fehlende Transportkapazitäten, Zölle und längere Transitzeiten erschweren den Handel zwischen Europa und Übersee. Auch das Saatgut ist knapp: In den Anbauregionen haben sich Stürme und Überschwemmungen negativ auf die Versorgung mit keimfähigem Saatgut ausgewirkt. Obwohl die Aussaat europaweit im April 2025 und damit rechtzeitig abgeschlossen wurde, musste oft auf Sorten ausgewichen werden, die für das Klima nicht so gut geeignet sind. Während es in Mitteleuropa im März und April sehr trocken war und die Kulturen bewässert werden mussten, war es in Südeuropa zu nass und zu kalt. Die Witterung der kommenden Monate wird zeigen, wie sich das Angebot entwickelt und wie das Potenzial des Saatguts genutzt werden kann.
Wie hat sich der Weltmarkt für Zwiebeln in den vergangenen Jahren verändert? Wodurch haben sich Handel und Anbaupotenziale verschoben, und wovon hängen diese Veränderungen ab? Wie wirken sich Angebots- und Preisentwicklung auf die Verbrauchernachfrage aus? Welche Tendenzen lassen sich bereits für die kommende Saison erkennen? Antworten auf diese Fragen gibt der AMI Market Report Onions, der in englischer Sprache die weltweite Entwicklung des Zwiebelmarktes bis heute darstellt. Für alle wichtigen Anbauländer werden Anbauflächen, Erntemengen und Warenströme beschrieben. Für viele Länder ergänzen Angaben zum Haushaltsverbrauch die Datenbasis. Der AMI Market Report Onions ist ab sofort erhältlich.
© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH
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