Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Überschwemmungen in Brasilien treiben US-Sojakurse

08.05.2024 (AMI) – Die Sojakurse machen einen deutlichen Sprung nach oben. Überschwemmungen in Brasilien und deutliche Ertragseinbußen in Argentinien stützten die Notierung.

Die Sojabohnenkurse haben in der zurückliegenden Woche an der Börse in Chicago zugelegt. Am 7.5.2024 schloss der Fronttermin Mai 24 bei umgerechnet 420,52 EUR/t, ein Plus auf Wochensicht von 27,83 EUR/t. Zwischenzeitlich streifte der Kurs den höchsten Stand seit Anfang Januar dieses Jahres.

Gestützt wurden die Notierungen besonders durch die verheerenden Überschwemmungen in Brasilien. Im Bundessstaat Rio Grade des Sul könnten bis zu 80 % der noch nicht abgeernteten Sojabohnenfeldbestände durch die Wassermassen Schaden genommen haben, heißt es von Marktteilnehmern. In der betroffenen Region waren zu Beginn der Überschwemmungen noch 40 % der Flächen nicht gedroschen, normalerweise ist die Ernte zu diesem Zeitpunkt in der Saison bereits zu 80 bis 90 % abgeschlossen. Der Bundesstaat erzeugt hinter Mato Grosso am meisten Sojabohnen innerhalb Brasiliens. Das bisher hochgesteckte Ziel von 22,5 Mio. t Sojabohnen (70 % mehr als im Vorjahr) dürfte kaum erreicht werden. Marktkenner rechnen nach derzeitigem Stand eher mit 19 bis 20 Mio. t.

Die Preise wurden auch durch den Streik der Arbeitnehmer des argentinischen Ölsaatensektors beeinflusst. Der Streik hatte die Arbeiten in den Häfen zum Erliegen gebracht. In der Folge kamen die Lieferungen des weltweit größten Exporteurs von Sojaöl und zweitgrößten Lieferanten von Sojaschrot zeitweise zum Erliegen.

Zudem profitierten die Kurse von der Aussicht auf Niederschläge in den US-Anbaugebieten. Besonders im Mittleren Westen sowie den Great Plains sind für die kommenden Woche Niederschläge prognostiziert, welche die laufende Aussaat verzögern könnten. Bislang läuft die Aussaat jedoch überdurchschnittlich flott. Am 6.5.2024 waren auf 25 % der avisierten Flächen die Arbeiten abgeschlossen, 7 Prozentpunkte mehr als eine Woche zuvor und über dem langjährigen Durchschnitt von 21 %.

Wie entwickeln sich die Ölsaaten-Märkte und was sind die relevanten Einflussfaktoren? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Ölsaaten & Bioenergie. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Getreide | Verarbeitung

Anhaltender Druck von Politik und Marktkrisen

28.05.2024 (AMI) – Die industrielle Mischfutterproduktion in der EU-27 ging 2023 im Vergleich zum Vorjahr erneut zurück.   Mehr

Welt | Getreide | Angebot

Sehr uneinheitliche Vegetations- und Erntebedingungen

28.05.2024 (AMI) – Hinsichtlich des globalen Durchschnittsertrages für Weizen hat sich mit 35,4 dt/ha gegenüber dem Vorjahresergebnis von 35,8/ha nur geringfügig etwas verändert.   Mehr

Deutschland | Frühkartoffeln | Marktversorgung

Hochspannung am Frühkartoffelmarkt

27.05.2024 (AMI) – Die Versorgungslage mit Speisefrühkartoffeln ist erneut prekär. Wie das kam und was es für die kommenden Wochen bedeutet, beleuchtet die AMI-Chartsammlung „Fakten und Trends zum Speisefrühkartoffelmarkt“.   Mehr

Welt | Getreide | Angebot

Russlands Ernteschätzungen schrumpfen

24.05.2024 (AMI) – Auswinterungsschäden aufgrund von spätem Frost sowie unzureichende Niederschläge in wichtigen Weizenanbaugebieten drücken die Erntewartungen in Russland. Als wichtigster Anbieter am Weltmarkt führt das auf der einen Seite zur Beunruhigung, auf der anderen Seite wittern andere Exportländer wie die EU, die USA oder Kanada steigende Chancen.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Bangen um das Weizenangebot 2024/25

23.05.2024 (AMI) – An den Wettermärkten geht es aktuell richtig heiß her, so dass den bislang steigenden europäischen Weizenkursen stürmische Zeiten bevorstehen.   Mehr

Europa | Rohmilch | Erzeugerpreise

Auszahlungsleistung in der EU-27 gesunken

23.05.2024 (AMI) – Die Milcherzeugerpreise in der EU-27 gaben im ersten Quartal 2024, gegenüber dem Vorjahreszeitraum, deutlich nach.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchanlieferung mit Schwankungen

23.05.2024 (AMI) – Die Milchanlieferung in Deutschland nahm zuletzt weiter zu. Insgesamt stand den Molkereien im ersten Quartal dieses Jahres jedoch weniger Milch zur Verfügung als im Vorjahreszeitraum.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Nachfrage

Preise für Milchpulver legen zu

23.05.2024 (AMI) – Die Märkte für Milchpulver in Lebensmittelqualität präsentierten sich Mitte Mai in festerer Verfassung als in den Wochen zuvor. Futtermittelware wurde nach wie vor ruhig gehandelt. Die Preise legten leicht zu, unter anderem auch aufgrund der anziehenden Preise für Fett und Eiweiß.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Ausgeglichener Schlachtschweinemarkt

22.05.2024 (AMI) – Nach Pfingsten präsentiert sich die Schlachtschweinemarkt überwiegend ausgeglichen. Trotz der fehlenden Schlachttage gibt es allenfalls regional kleinere Überhänge, die aber zügig abgebaut werden dürften.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Wetterkapriolen in Südamerika stützen US-Sojakurse

22.05.2024 (AMI) – Die Überschwemmungen in Brasilien und die Hitze in Argentinien bleiben im Fokus und stützen den Sojamarkt. Schwache US-Verarbeitungsdaten und eine schnelle Aussaat begrenzen die Gewinne.   Mehr