Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Getreidekurse auf 1-Monatstief

20.10.2022 (AMI) – Die russische Konkurrenz gegenüber EU-Ware ist weiterhin groß. Auch die Aussicht auf eine Verlängerung des Abkommens über den ukrainischen Exportkorridor wirkte sich auf die Notierungen aus.

Die Pariser Weizenkurse gaben in der laufenden Berichtswoche kräftig nach. Am 19.10.2022 schlossen die Notierungen bei 336 EUR/t, auf Wochensicht ist das ein Minus von 17,25 EUR/t. Damit befinden sich die Weizenkurse auf dem niedrigsten Stand seit einem Monat. Auch die Maisnotierungen können das Vorwochenniveau nicht halten. Mit 327 EUR/t geben diese binnen 5 Börsentagen um 13,25 EUR/t nach, was der niedrigste Stand seit dem 08.09.2022 entspricht.

Weiterhin für Druck sorgt die große Konkurrenz aus Russland. Russisches Getreide ist gegenüber EU-Ware deutlich günstiger, das sorgt für eine abebbende Nachfrage nach westeuropäischen Lieferungen. Die aktuelle Exportnachfrage, insbesondere in Frankreich und Deutschland, ist äußerst gering. Händler wickeln lediglich die Verkäufe aus den Sommermonaten ab. Auch die Aussicht darauf, dass das Abkommen über den sicheren Handelsweg über das Schwarze Meer von Russland verlängert wird, wirkte sich auf die Notierungen aus. Die Gespräche zwischen Russland und den Vereinten Nationen bestärkten die Ansicht. Indes sind die ukrainischen Getreideexporte vom 01.10 bis zum 17.10.2022 trotz des anhaltenden Kriegsgeschehens lediglich 2,4 % unter Vorjahreszeitraum.

Auch der in der 41. KW steigende Euro gegenüber dem US-Dollar drückte die Kurse. Die feste Währung schmälert die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Ware auf dem Welthandel zusätzlich.

Jüngst konnten die Getreidekurse an der Euronext ins Plus drehen. Grund dafür ist der seit Beginn der laufenden KW erneut schwächelnde Euro gegenüber dem US-Dollar. EU-Ware ist somit auf internationaler Bühne günstiger.


Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Weizen in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Ölsaaten | Preise

Rapspreise legen zu

11.06.2024 (AMI) – Am heimischen Rapsmarkt wurden die Gebote im Zuge der festen Rapsnotierungen nach oben korrigiert.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

Erzeugung von Sonnenblumenkernen verfehlt Vorjahr

11.06.2024 (AMI) – Der Internationale Getreiderat (IGC) stellt für 2024/25 eine globale Ernte an Sonnenblumenkernen von 57,1 Mio. t in Aussicht.   Mehr

Welt | Getreide | Marktprognose

Reisproduktion könnte Bedarf erstmals wieder decken

11.06.2024 (AMI) – Die weltweite Reisproduktion könnte in der Saison 24/25 Prognosen zufolge ein Rekordniveau erreichen. Damit könnte das Angebot nach vier Jahren dann erstmals wieder die Nachfrage decken.   Mehr