Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizen zwischenzeitlich auf 1-Monatshoch

28.03.2024 (AMI) – Meldungen aus der Schwarzmeerregion ließen die Kurse ein Zwischenhoch erreichen, das allerdings nicht gehalten werden konnte.

An der Pariser Börse können die Getreidekurse das Vorwochenniveau knapp übertreffen. Der Weizenschlusskurs für den Fronttermin Mai 24 lag am 27.03.2024 bei 200,75 EUR/t, auf Wochensicht ein Anstieg um 1,75 EUR/t. Zum Wochenende wurden sogar 207,25 EUR/t und damit der höchste Stand seit dem 22.02.2024 erreicht. Dieser Wert konnte im Verlauf der aktuellen Handelswoche nicht gehalten werden.

Mais liegt mit 190,50 EUR/t hingegen 2,75 EUR/t über Vorwoche. Mit 193,50 EUR/t wurde sich zum Ende der Vorwoche immerhin wieder etwas der Linie von 200 EUR/t genähert, auch wenn die Kurse seitdem wieder schwächer tendieren.

Derzeit herrscht am Weltmarkt kaum Nachfrage nach EU-Weizen, vor allem französischem Weizen wird kaum Beachtung geschenkt, das drückt die Pariser Kurse nach unten. Für die EU-27 wichtige Abnehmerländer wie Marokko, Algerien oder Ägypten bleiben dem Markt aktuell fern und warten lieber ab, wie weit die Preise noch sinken. Meldungen, dass Jordanien seine Ausschreibung von 120.000 t Weizen zurückgenommen habe, betonen die derzeit dünne Nachfrage. Allerdings gehen Marktteilnehmer davon aus, dass Chinas Getreide- und Ölsaatenimporte im laufenden Kalenderjahr rekordverdächtig hoch bleiben dürften, auch wenn das Land in den vorherigen Wochen oftmals Bestellungen stornierte. Die aktuell niedrigeren Weltmarktpreise sowie eine geringe chinesische Erzeugung dürften weiterhin zu Käufen führen.

Unterdessen schätzt das russische Beratungsunternehmen SovEcon die Weizenexporte des Landes für den laufenden Monat auf ein Rekordvolumen von rund 5 Mio. t. Das unterstreicht erneut die große Dominanz aus Osteuropa. Russlands Weizen ist gegenüber EU-Getreide auf dem Weltmarkt zu günstig. Zudem steht noch eine reichliche Menge alterntigen russischen Getreides zur Verfügung. Aufgrund dessen vermuten Marktteilnehmer, dass sich vorerst am geringem Kursniveau an der Euronext nichts ändern dürfte, zumal die Aussichten für die russische Weizenernte 24 günstig stehen.

Aber auch die ukrainischen Getreideexporte über See nehmen weiter zu. Derzeit werden Schiffe nicht nur für Tagfahrten, sondern auch für Nachtfahrten geordert, was das mögliche Angebot an ukrainischem Getreide am Weltmarkt nochmals vergrößert.

Aber es kommt auch Kursunterstützung von dort. Meldungen über russische Angriffe auf ukrainische Energieinfrastruktur trieb die Sorge um Versorgungsunterbrechungen Auch Spekulationen auf schwindenden russischen Wettbewerb erfreuten die EU-Marktteilnehmer. Grund dafür waren Berichte über Streitigkeiten zwischen einem führenden russischen Weizenexporteur sowie russischen Behörden. Seit Beginn der laufenden Handelswoche tendieren die Kurse allerdings wieder schwächer.

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Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
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