Paris: Kaum große Weizenimporteure am Markt
An der Pariser Börse können die Weizenkurse auf Wochensicht fester schließen. Der Fronttermin für Weizen schloss am 10.04.2024 bei 204,50 EUR/t und legt damit gegenüber voriger Woche um 3,25 EUR/t zu. Der Folgetermin September 24 verzeichnet hingegen einen Anstieg um 2,75 auf 217,75 EUR/t.
Der Fronttermin für Mais tendiert dagegen schwächer. Mit jüngst 192,25 EUR/t liegt der Juni-Kontrakt 0,75 EUR/t unter Vorwoche. Der August-Kontrakt legt allerdings um 1,50 auf 196,75 EUR/t zu.
Meldungen aus der Schwarzmeerregion zeigten in den vorangegangenen Handelstagen Kurswirkung. Das Kriegsgeschehen in der Ukraine wie auch mögliche Exportverzögerungen Russlands stehen dabei im Mittelpunkt. Marktteilnehmer berichten von Verzögerungen bei der Ausstellung von Pflanzengesundheitszeugnissen russischer Behörden, die für Exporte notwendig sind. Daher stiegen die Weizenkurse, da auf Verzögerungen und vorübergehenden Ausfuhrstopps Russlands spekuliert wurde – allerdings nur kurzzeitig, denn das Beratungsunternehmen SovEcon meldete, dass es bis zum Ende der laufenden Saison keine wesentlichen Ausfuhreinschränkungen geben wird. Zudem laufen die russischen Weizenexporte trotz Frachtverzögerungen ungebremst flott.
Ungünstige Witterungsbedingungen auf der Nordhalbkugel konnten ebenfalls stützende Wirkung entfalten. Die Feldkulturen befinden sich derzeit in einem empfindlichen Zustand, hierbei wirkt die Trockenheit in Teilen der USA und Schwarzmeerregion sowie kräftige Niederschläge in Frankreich keineswegs ertragsfördernd. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Bedingungen auf die Kulturen auswirken werden.
Unterdessen ist am Exportmarkt kaum etwas los. Internationales Kaufinteresse hält sich in Grenzen. Viele große Getreideimporteure aus Nordafrika oder dem Nahen Osten halten sich in der laufenden Handelswoche aufgrund des muslimischen Fastenmonats Ramadan und des anschließenden Zuckerfestes dem Markt fern. Die Meldung, dass Tunesien rund 50.000 t Weizen aus der Schwarzmeerregion gekauft hat, unterstreicht den harten Wettbewerb am Exportmarkt. Hierbei schmälert der feste Euro das Kaufinteresse an EU-Getreide zusätzlich.
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Svenja Herrmann
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