Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Weizen verliert, Mais gewinnt

09.03.2023 (AMI) – Während Weizen, bedingt durch großen Konkurrenzdruck, kräftig nachgab, schlossen die Maiskurse marginal über Vorwoche.

An der CBoT in Chicago können die Weizenkurse das Vorwochenniveau nicht halten. Am 08.03.2023 schlossen die Notierungen bei umgerechnet 235 EUR/t, damit geben die Weizenkurse binnen 5 Handelstagen um knapp 5 EUR/t nach. Gleichzeitig ist das der niedrigste Wert seit September 21. Die Besorgnis über eine schwindende Nachfrage nach US-Weizen drückt die Kurse. US-Weizen wird auf dem Weltmarkt als zu überteuert angesehen, was die Nachfrage in Richtung preisgünstigerer Konkurrenz lenkt. Demgegenüber befinden sich im wichtigen Anbaustaat Kansas derzeit lediglich 17 % des Weizens auf den Feldern in einem zufriedenstellenden Zustand, in der vorangegangenen Woche waren es noch 2 Prozentpunkte mehr. Die voraussichtlich bald eintreffenden Niederschläge in weiten Teilen der USA dürften allerdings baldige günstigere Bedingungen schaffen. Im Fokus der Marktteilnehmer war auch die Entwicklung in den Verhandlungen über den ukrainischen Exportkorridor. Das Abkommen läuft in den kommenden Tagen aus, die Frist für eine Verlängerung rückt näher. Das Fortbestehen der sicheren Handelsroute über das Schwarze Meer würde die Ausfuhren von ukrainischem Weizen und Mais auf den Weltmarkt während der russischen Invasion weiterhin erleichtern. Marktteilnehmer erwarten zunehmend eine Verlängerung des Abkommens.

Dagegen können die Maiskurse trotz Wechsel des Fronttermins von März 23 auf Juni 23 auf Wochensicht immerhin mit einem Anstieg von 0,37 % etwas zulegen. Am 08.03.2023 schlossen die Notierungen bei umgerechnet rund 236,90 EUR/t, ein Plus von 0,90 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche. Die Hoffnung, dass die jüngsten Kursverluste das internationale Kaufinteresse ankurbeln, stützte die Maiskurse. Indes dürfte in Brasilien die Produktion von Ethanol auf Basis von Mais in der kommenden Saison 2023/24 auf 6 Mrd. l ansteigen, das wäre ein Plus von mehr als einem Drittel verglichen mit dem vorangegangenen Wirtschaftsjahr.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Weizen inParis? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Terminmärkte: Maiskurse mit Minus

31.10.2024 (AMI) – Die Maiskurse geben im Zuge der flott voranschreitenden Ernte in den USA nach. Rege US-Exporte begrenzten die Verluste in Chicago, während in Paris die pessimistischen EU-Ertragsaussichten den Rückgang eindämmten.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Terminmärkte: Soja und Raps geben nach

30.10.2024 (AMI) – Die Sojakurse stehen unter Druck, da die US-Ernte flott voranschreitet und sich in Brasilien die Aussaatbedingungen verbessern. Schwaches Rohöl zieht die Rapskurse nach unten.   Mehr

Europa | Kartoffeln | Markttrends

Unsicherheiten am europäischen Kartoffelmarkt

30.10.2024 (AMI) – Die Kartoffelernten 2024 sind in Westeuropa recht groß, was Fragen aufwirft. Wer hat zu viel und wie wird sich dies auf die Preisentwicklung auswirken. Die Fakten und Trends zum EU-Kartoffelmarkt der AMI geben Antworten.   Mehr