Paris: Konkurrenzdruck belastet
An der Pariser Börse setzen die Rapsnotierungen ihre Abwärtsbewegung fort. Am 07.03.2023 schloss der Fronttermin Mai 23 bei 520 EUR/t und damit 8 EUR/t unter Vorwoche. Zum Ende der vorangegangenen Handelswoche lag der Kurs noch bei 539 EUR/t.
Die immensen Einfuhren der EU bei gleichzeitig geringer Nachfrage belasten die Rapsnotierungen in Paris. Die EU-Rapsnotierungen gerieten insbesondere durch die große Konkurrenz an Ölsaaten am Weltmarkt unter Druck. Abares hob seine Rapsernteschätzung 2022 um 1 Mio. t auf Rekordhöhe von 8,3 Mio. t. Das erhöht den Konkurrenzdruck für EU-Ware, da Australien seinen immensen Überschuss am Weltmarkt platziert und traditionell die EU in der zweiten Wirtschaftsjahreshälfte beliefert. Seit dem Ukraine-Krieg hat sich dieser Warenstrom verstärkt, vor allem reicht er jetzt bis in das nächste Wirtschaftsjahr. So erreichten 2022 auch noch nach der EU-Rapsernte im Juli/August umfangeiche Mengen Australraps die EU-Häfen. Und im laufenden Wirtschaftsjahr zeichnet sich ein Rekordimport ab. Nach Angaben der EU-Kommission beliefen sich die EU-Rapsimporte im laufenden Wirtschaftsjahr bis zum 05.03.23 auf rund 5,7 Mio. t, im gleichen Zeitraum im Vorjahr wurden lediglich 3,5 Mio. t importiert. Davon kamen allein 2,3 Mio. t aus Australien, 40,9 % mehr als im Vorjahreszeitraum.
Auch die brasilianische Sojakonkurrenz erhöht den Druck auf internationaler Bühne. Die Ernte schreitet dort voran und wird verschifft, was zu Lasten der US-Exporte geht. Demgegenüber wurde die Ernteprognose in Argentinien erneut gekürzt. Das Land leidet seit Monaten unter besorgniserregender Hitze.
Für etwas Aufwind sorgten zum Ende der vorangegangenen Handelswoche die deutlich gestiegenen Rohölnotierungen. Das verbessert etwas die Wettbewerbsfähigkeit von Biodiesel, der auch aus Rapsöl hergestellt wird.
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Svenja Herrmann
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