Paris: Weizen verliert, Mais fester
Vor dem Ende des Mai-Kontraktes werden viele Kontrakte glattgestellt, was in diesem Fall kräftigen Kursrückgang nach sich zieht. Während der Fronttermin knapp 10 EUR/t verliert, gibt der September-Kontrakt nur knapp 3 EUR/t nach. So schloss der Fronttermin am 10.05.2023 bei rund 224,25 EUR/t, der September bei 232,25 EUR/t. Hingegen können die Maisnotierungen die Verlustserie beenden und schlossen jüngst mit 227,75 EUR/t immerhin 1,25 EUR/t über Vorwoche.
Die Weizennotierungen standen in den vorangegangenen Tagen besonders unter dem Druck eines überaus reichlichen Angebotes am Weltmarkt sowie günstigen Witterungsbedingungen auf der Nordhalbkugel. Erwünschte Niederschläge in Europa, mit Ausnahme von Spanien, und wichtigen Anbauregionen der USA sorgten für günstigere Bedingungen auf den Feldern.
Indes sind die Lager in Russland noch gut gefüllt, was den Angebotsdruck am Exportmarkt erhöht. Ägypten kaufte in der Woche zuvor erneut russischen Weizen, der weiterhin deutlich preisgünstiger angeboten wurde als EU-Weizen. In Deutschland werden derzeit hingegen drei Schiffe für Marokko beladen sowie für Kenia und Kamerun. Nach Angaben der EU-Kommission wurden im bisherigen Wirtschaftsjahr bis zum 07.05.2023 rund 26,5 Mio. t Weizen in Drittländer verschifft, 2,6 Mio. t mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Die drei größten Importländer sind Marokko, Algerien und Nigeria.
Im Fokus der Marktteilnehmer steht die Lage am Schwarzen Meer. Das Abkommen über die sichere Handelspassage über das Schwarze Meer läuft in der kommenden Woche aus. Die Unsicherheit über eine weitere Verlängerung und damit der Versorgung aus der Schwarzmeerregion wächst, nachdem Russland nun mehrmals gedroht hatte, aus dem Abkommen auszusteigen.
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Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
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