Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Russischer Weizen dominiert den Exportmarkt

07.09.2023 (AMI) – Die Weizenkurse können das Vorwochenniveau nicht halten. Grund dafür ist das reichliche und gegenüber EU-Weizen preisgünstigere Angebot Russlands, was von großen Importeuren immer wieder bevorzugt wird.

An der Euronext geht es für die Weizennotierungen auf Wochensicht abwärts. Am 06.09.2023 schlossen die Kurse bei rund 215,50 EUR/t und verfehlen das Vorwochenniveau um 12,25 EUR/t. Die Maiskurse schlossen hingegen mit 214 EUR/t unverändert zur Vorwoche.

In Osteuropa bleibt die Lage kritisch, verlor in den vorangegangenen Tagen aber an Kurswirkung. Zudem bleibt Russland bei seinen gestellten Forderungen, um einer Wiederaufnahme des Getreideabkommens zuzustimmen. Das Land ist dazu bereit den Korridor wieder freizugeben, wenn die westlichen Sanktionen gegen Russland aufgehoben werden.

Am Exportmarkt bleibt die Konkurrenz zu Russland trotz eingeführter Preisuntergrenze groß. Der jüngste Kauf Ägyptens von rund 0,5 Mio. t russischen Weizens betonte dies nochmal. Demgegenüber liegen nach Angaben der Europäischen Kommission die EU-Weizenexporte im bisherigen Wirtschaftsjahresverlauf mit insgesamt rund 5,03 Mio. t knapp ein Drittel hinter Vorjahr zurück. Jüngst wurde allerdings davon berichtet, dass in Russland derzeit eine Treibstoffknappheit herrscht, was die derzeitigen Erntearbeiten sowie die bevorstehende Aussaat beeinträchtigen könnte. Der Agrarberater SovEcon erwartet aber dennoch eine weitere russische Rekorderzeugung für 2023/24 in Höhe von 46,8 Mio. t. Damit hat SovEcon seine Vormonatsprognose erneut um 0,5 Mio. t nach oben korrigiert. So dürfte Russland auch in den kommenden Monat seine deutliche Dominanz am Exportmarkt halten. Die Gerstenernte wird auf rund 5,4 Mio. t geschätzt. Die Anhebung der Weizenerzeugung könnte ein hohes Exporttempo sowie einen rekordverdächtigen Absatz gleich zu Beginn der Saison mit sich bringen.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Mais in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Weizenkurse im Griff der Wettermärkte

16.05.2024 (AMI) – Die US-Weizennotierungen steigen aufgrund von Frost und Trockenheit, die die russische Weizenernte gefährden. Mais schließt über Vorwochenniveau, Endbestände in den USA niedriger als erwartet.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps verharrt auf Vorwochenniveau

15.05.2024 (AMI) – Zu Beginn der laufenden Handelswoche erreichte der Pariser Rapskurs den höchsten Stand seit Mitte Juli 23. Dieser konnte allerdings nicht gehalten werden. Marktteilnehmer blicken aktuell vor allem auf die globalen Wetterkarten.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

IGC: Höhere Erträge dürften Flächenrückgang ausgleichen

13.05.2024 (AMI) – Angesichts eines global üppigen Angebots sowie des aktuell niedrigen Preisniveaus dürfte das Areal für Sonnenblumenkerne im kommenden Wirtschaftsjahr, nach Angaben des Internationalen Getreiderates (IGC), leicht reduziert werden.   Mehr