Deutschland | Ölsaaten | Markttrends

Ölsaatenforum 2023 - Märkte im Spannungsfeld neuer gesetzlicher Anforderungen

13.11.2023 (AMI) Gute Nachrichten zum Auftakt des Branchentreffens der Ölsaatenbranche. Die Märkte haben sich nach dem Krisenjahr 2022 deutlich entspannt. Allerdings steht die Branche vor neuen Herausforderungen wie beispielsweise durch die EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten.

Das Ölsaatenforum am 10.11.2023 in Berlin stand ganz im Zeichen entspannterer Märkte für Soja, Raps, Sonnenblumen und Palmöl. Allerdings geraten Ölsaaten und die daraus hergestellten Produkte zunehmend in den Fokus gesetzlicher Anforderungen hinsichtlich des Anbaus, Flächenanspruchs, der Nachhaltigkeit, der sozialen Verträglichkeit und dem Beitrag zum Klimaschutz. Konsens beim Ölsaatenforum war, dass die Schlüsselfrage für die Branche lautet: Setzt die EU dabei auf ein „level-playing-field"? Positiv für den Sektor wird die Nationale Biomassestrategie (NABIS) der Bundesregierung gesehen. Auf dem Forum wurde intensiv diskutiert, ob diese Strategie im Einklang mit der Bioökonomie-Strategie und den Absatzmöglichkeiten von pflanzlichen Ölen auf neuen Märkten steht.

Vor dem Hintergrund des Ukraine Kriegs, Corona und Dürren traf sich die Branche vergangenes Jahr erstmals auf Initiative der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI), der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) sowie OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in München.

Die Teilnehmer beim diesjährigen Treffen in Berlin wurden von OVID Präsidentin Jaana Kleinschmit von Lengefeld und dem UFOP Vorsitzenden Detlef Kurreck begrüßt, bevor AMI-Marktexpertin Wienke von Schenck die Versorgungslage an den internationalen Ölsaaten- und Pflanzenölmärkten analysierte.

Prof. Dr. Rainer Kühl von der Uni Gießen, Jörg Appel von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Norman Müller vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle und OVID Vorstandsmitglied Dr. Christoph Rathmann präsentierten dann zu den Auswirkungen der indirekten Landnutzungsänderungen (iLUC), dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte (EUDR) sowie der EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) auf den Sektor.

Die Vorträge von Andreas Feige vom ISCC zur Zukunft der Nachhaltigkeitszertifizierung, von Dr. Hans-Jürgen Froese vom BMEL zu den Strategien der Bundesregierung, Prof. Dr. Peter Feind zur strategischen Weiterentwicklung der Bioökonomie und Rolf Luther von der Fuchs SE zur Zukunft der stofflichen Nutzung von Pflanzenölen rundeten das Ölsaatenforum ab. Nach Meinung vieler Teilnehmer und Referenten war das Ölsaatenforum 2023 eine absolut gelungene Veranstaltung zum Austausch untereinander und dem Gewinn von Informationen.

Mehr Informationen zu den Entwicklungen auf dem Markt für Ölsaaten und deren Nachprodukte finden Sie im Markt aktuell Ölsaaten & Bioenergie.

Beitrag von Leif Erik Rehder
Bereichsleiter Pflanzenbau
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Wurzelgemüse | Angebot

Europaweit starke Möhrennachfrage

16.05.2024 (AMI) – Zwischen April und Mai stammt ein Großteil der in Deutschland vermarkteten Möhren aus den Niederlanden, Spanien und Italien. Nachdem sich zuletzt die Vorräte auch in den Niederlanden dem Ende neigten, ist die Nachfrage nach Frühmöhren aus dem Mittelmeerraum europaweit gestiegen. Hohe Rohwarenpreise prägen Mitte Mai erneut den Markt.   Mehr

Welt | Agrarrohstoffe | Terminkontrakte

Angebotssorgen treiben Kakaopreise

15.05.2024 (AMI) – Ungünstige Vegetationsbedingungen und massiver Krankheitsdruck limitieren die Ertragserwartungen der diesjährigen Kakoernten in den wichtigsten Anbaugebieten Westafrikas. Günstige Niederschläge schwächten die Angebotssorgen zuletzt etwas ab. Das Preisniveau bleibt nichtsdestotrotz sehr hoch und deutlich über den Vorjahren.   Mehr

Deutschland | Öko-Landbau | Marktstruktur

Wie tickt der Bio-Markt? Das AMI Web-Seminar für den Ökomarkt gibt Hilfestellung!

07.05.2024 (AMI) – Die Zahl der Ökolandbaubetriebe und die Öko-Fläche in Deutschland wächst seit Jahren. 2023 wirtschafteten 36.536 Betriebe nach Öko-Richtlinien – jeder siebte Betrieb in Deutschland. Die Bio-Fläche belief sich auf 1.9430.301 ha, und damit fast 12 % an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche.   Mehr