Deutschland | Schweine | Marktversorgung

Der Schlachtschweinemarkt schrumpft deutlich

16.11.2023 (AMI) – Die bundesweiten Schweinebestände schrumpfen seit Jahren, 2023 hat diese Entwicklung einen neuen Höhepunkt erreicht. In gerade einmal 8 Jahren sank die Zahl der gehaltenen Tiere um ein Viertel.

Trotz des ebenfalls seit Jahren rückläufigen Verzehrs führte diese Entwicklung zu einem etwas zu knappen Angebot und damit auch Rekordpreisen für Schlachtschweine. Da die Kosten gegenüber dem Vorjahr gleichzeitig wieder gefallen sind, konnten Mäster und Sauenhalter nach sehr schwierigen Jahren wieder Gewinne erwirtschaften. Dennoch bleibt die Lage weiterhin angespannt. Die Afrikanische Schweinepest hat sich in Deutschland festgesetzt, viele globale Märkte bleiben verschlossen. Beim Verzehr ist kein Ende des Rückgangs erkennbar und ständig neue Vorgaben aus Gesellschaft und Politik verunsichern die Marktteilnehmer.

Moderatere Rückgänge im kommenden Jahr erwartet

Nach den deutlichen Bestandsrückgängen in den vergangenen Jahren deutet sich für 2024 zumindest eine leichte Stabilisierung an. Nach wie vor stehen die Marktbeteiligten vor einer Vielzahl von Herausforderungen, dennoch dürfte der Markt etwas langsamer schrumpfen. Gleiches gilt für den Verbrauch. Kam es in den vergangenen Jahren zu Verwerfungen durch die ASP, Corona und zuletzt die hohe Inflation, wird für 2024 ein etwas moderaterer Rückgang erwartet. Dabei dürfte sich auch das prognostizierte Abschwächen der Inflation positiv auf den Verbrauch auswirken. Preislich könnten Mäster und Sauenhalter für 2024 ein vergleichsweise hohes Niveau erwarten. Aufgrund der insgesamt etwas stabileren Marktlage und der teilweise normalisierten Kosten liegt die Preiserwartung zwar etwas unter dem Niveau von 2023, dennoch sollte ein wirtschaftliches Arbeiten auch im kommenden Jahr möglich sein.


Nutzen Sie unser Expertenwissen und nehmen Sie teil am Web-Seminar Schlachtschweinemarkt am 24. November 2023. Erfahren Sie mehr zur aktuellen Situation der deutschen und globalen Märkte, zum Verbrauch sowie den kommenden Entwicklungen.

Beitrag von Dr. Tim Koch
Marktexperte Fleisch- und Geflügelwirtschaft
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Handel

Angebot an Schlachtschweine wird knapper

15.05.2024 (AMI) – Der deutsche Schlachtschweinemarkt läuft in der aktuellen Woche überwiegend flott, regional wird von kleineren und teilweise sogar knappen Mengen berichtet.   Mehr

Europa | Schweine | Erzeugung

Erzeugung von Schweinefleisch entwickelt sich in der EU stabil

15.05.2024 (AMI) – In der Schätzung für das laufende Jahr wird mit einer Stabilisierung der in der EU produzierten Menge an Schweinefleisch gerechnet. Im Außenhandel nahm Spanien weiter den ersten Platz unter den TOP-Exporteuren ein.   Mehr

Europa | Rinder | Erzeugung

Produktion von Rindfleisch in der EU sinkt

15.05.2024 (AMI) – Europaweit geht die Erzeugung von Rindfleisch immer weiter zurück. Dieser Trend dürfte sich im Jahr 2024 fortsetzen. Der Grund für diese Einschätzung liegt in den reduzierten Rinderbeständen.   Mehr