Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Rückgang des Schweinepreises senkt Wirtschaftlichkeit

29.09.2017 (AMI) – Bis einschließlich September ermöglichten die relativ hohen Schweinepreise den Mästern ein wirtschaftliches Arbeiten. Im letzten Quartal des laufenden Jahres dürfte es für die Halter aber zunehmend schwieriger werden, Gewinne zu erwirtschaften.

Schweinepreise geraten unter Druck

Nachdem die Schweinepreise im Sommer lange auf stabilem Niveau lagen, kam Anfang September zunehmend Druck auf. Eine schwächelnde Fleischnachfrage, Probleme im Export und ein zunehmendes Angebot bereiteten und bereiten Probleme. Zum Monatswechsel wird dabei inzwischen auch das Niveau des Vorjahres wieder unterschritten und zumindest aktuell ist keine nennenswerte Belebung in Sicht. Dennoch war 2017 aus wirtschaftlicher Sicht bislang deutlich besser als die vorangegangenen Jahre.

Gesunkene Ferkelpreise ermöglichen wirtschaftliches Arbeiten in der Mast

Abgesehen von den ersten 3 Monaten ermöglichten die deutlich gestiegenen Schlachterlöse bei in etwa gleicher Kostenstruktur über weite Strecken des Jahres ein rentables Wirtschaften in der Schweinemast. Im September sind die Erlöse zwar gesunken, zugleich gaben aber auch die Kosten für Ferkel deutlich nach. Damit stieg in diesem Monat die Wirtschaftlichkeit der Schweinemast an. Im September konnten mit durchschnittlichen Leistungen alle Vollkosten mehr als gedeckt werden. Nach der Modellrechnung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) standen sich in der Vollkostenrechnung für die Schweinemast 1,67 EUR/kg auf der Erlösseite und 1,57 EUR/kg auf der Kostenseite gegenüber.

Fehlende Wirtschaftlichkeit zum Jahresende

Zugleich dürfte wirtschaftliches Arbeiten in den kommenden Wochen deutlich schwieriger werden. Mit dem weiter schwächelnden Schweinepreis dürften die Erlöse kaum noch ausreichen, um alle Kosten zu decken. Zugleich werden aber wohl auch die Ferkelpreise weiter leicht nachgeben, so dass das Defizit vorerst nicht zu groß ausfallen dürfte. Über das gesamte Jahr betrachtet erscheint ein kostendeckendes Arbeiten für durchschnittliche Betriebe dementsprechend noch realistisch.

Die aktuellen Entwicklungen am Vieh- und Fleischmarkt behalten Sie mit dem Online-Dienst Markt aktuell Vieh & Fleisch stets im Blick. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeit im Shop und sichern Sie sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen.

Beitrag von Dr. Tim Koch
Marktexperte Fleisch- und Geflügelwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Handel

Angebot an Schlachtschweine wird knapper

15.05.2024 (AMI) – Der deutsche Schlachtschweinemarkt läuft in der aktuellen Woche überwiegend flott, regional wird von kleineren und teilweise sogar knappen Mengen berichtet.   Mehr

Europa | Schweine | Erzeugung

Erzeugung von Schweinefleisch entwickelt sich in der EU stabil

15.05.2024 (AMI) – In der Schätzung für das laufende Jahr wird mit einer Stabilisierung der in der EU produzierten Menge an Schweinefleisch gerechnet. Im Außenhandel nahm Spanien weiter den ersten Platz unter den TOP-Exporteuren ein.   Mehr

Europa | Rinder | Erzeugung

Produktion von Rindfleisch in der EU sinkt

15.05.2024 (AMI) – Europaweit geht die Erzeugung von Rindfleisch immer weiter zurück. Dieser Trend dürfte sich im Jahr 2024 fortsetzen. Der Grund für diese Einschätzung liegt in den reduzierten Rinderbeständen.   Mehr