Die Schlachtzahlen fallen fast überall
Zugleich fällt das Minus allerdings teilweise etwas weniger deutlich aus als im deutschen Durchschnitt. So schlachtete etwa das Unternehmen Tönnies im Vergleich zum Vorjahr zwar 7,5 % oder 1,2 Mio. Schweine weniger, deutschlandweit nahmen die Schlachtzahlen aber sogar um 9,2 % ab. Der Marktführer konnte seine Position damit weiter ausbauen und zeichnet sich für fast ein Drittel aller in Deutschland geschlachteten Schweine verantwortlich.
Weitere führende Schlachtunternehmen haben dagegen leicht an Marktanteilen verloren, sowohl bei Westfleisch als auch bei der Vion Food Group sanken die Schlachtungen überdurchschnittlich stark. Das schrumpfende Angebot, eine fehlende Auslastung sowie Drosselungen oder gar Schließungen einzelner Standorte machen sich überall bemerkbar. Insgesamt wurden in den zehn größten Unternehmen 82,0 % der gesamten Schweine in Deutschland geschlachtet. Damit wurde der Anteil am Markt im Vergleich zum Vorjahr noch einmal leicht erhöht. Mit Manten ist ein Unternehmen in die TOP 10 vorgestoßen, Willms Fleisch ist in dieser Liste dagegen nicht mehr vertreten.
Im laufenden Jahr ist davon auszugehen, dass sich der rückläufige Trend weiter fortsetzen wird. Bis März kamen rund 11,1 Mio. Tiere an den Haken, was gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022 einem Rückgang um 8,0 % entspricht. Davon dürften fast alle Schlachtunternehmen betroffen sein. Zugleich sinkt auch die Nachfrage nach Schweinefleisch, was die Bereitschaft schmälert, große Mengen zu schlachten. Hohe Kosten und eine schwierige Vermarktung prägten dabei die vergangenen Monate. Auch wenn sich manche Kosten inzwischen zumindest teilweise wieder normalisieren, können die Schlachtunternehmen auch in den kommenden Monaten mit knappen Stückzahlen und hohen Schweinepreisen rechnen.
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Dr. Tim Koch
Bereichsleiter Fleischwirtschaft
Tel. (0228) 33805-150
Autor von Fachbeiträgen zum Vieh- und Fleischmarkt, Referent auf Fachveranstaltungen, beste Kontakte zu Verarbeitern und Unternehmen des Fleischsektors.
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