Große Überhänge zu Jahresbeginn
Bereits ab November 2024 wurde immer wieder von einem zu großen Angebot an Schlachtschweinen berichtet. Regional wird selbst Mitte Januar noch davon gesprochen, dass fast doppelt so viele Schweine auf die Ablieferung warten als üblich. Das macht sich auch bei den Schlachtgewichten bemerkbar, die zur Monatsmitte bei gut 100 kg/Schwein liegen. Vergleichbar hohe Schlachtgewichte gab es in Deutschlands letztmalig Anfang 2021, als durch coronabedingte Schließungen die Vermarktung stark eingeschränkt war.
Maul- und Klauenseuche verhindert den Drittlandexport
Neben dem umfangreichen Angebot kommt der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) hinzu, der alle Marktteilnehmer stark verunsichert. Problematisch sind hier insbesondere die Einschränkungen beim Export. Trotz der Afrikanischen Schweinepest fanden im vergangenen Jahr bis Oktober 18 % des aus Deutschland ausgeführten Schweinefleisches ihr Ziel in Drittländern. Diese Liefermöglichkeiten sind mit Ausbruch der MKS weggebrochen. Insbesondere das Fehlen der Exporte in das Vereinigte Königreich sowie nach Südkorea dürfte sich bemerkbar machen. Entsprechend vorsichtig agieren die Schlachtunternehmen und Verarbeiter, was den Absatz von Schlachtschweinen zusätzlich einschränkt.
Rückgang des Angebotes erst in einigen Wochen erwartet
Mit Blick auf die Viehzählungsergebnisse vom November 2024 ist in den kommenden Monaten aber zumindest ein kleiner Rückgang des Angebotes zu erwarten. Die Bestände an Sauen und Ferkeln nahmen leicht ab, was sich ab dem Frühjahr langsam bemerkbar machen könnte. Dann sollte sich üblicherweise auch die Fleischnachfrage beleben. Bis dahin wird der Markt aber weiter unter Druck stehen, auch wenn die deutlichsten Preisabschläge wohl hinter uns liegen. Vorausgesetzt natürlich, beim Ausbruch der MKS handelt es sich um einen Einzelfall.
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