Massive Preisanstiege seit Jahresbeginn
Die Preise für Jungbullen sind zuletzt zwar weniger deutlich gestiegen, liegen aber ebenfalls gut 30 % über den Werten des Vorjahres. Die Preise für Nutzkälber haben sich im Vorjahresvergleich mehr als verdoppelt. Gerade bei den weiblichen Schlachtrindern und den Kälbern scheint es zudem noch Spielraum für weitere Aufschläge zu geben. Als Grund für diese Entwicklung wird in erster Linie das kleine Angebot genannt. Die Viehzählung vom November des vergangenen Jahres ergab erneut einen Rückgang um 3,5 %, innerhalb von 10 Jahren ist die Rinderherde in Deutschland um 17 % geschrumpft. Auch an den Schlachtzahlen lässt sich das rückläufige Angebot erkennen. Im November und Dezember 2024 lagen diese fast 10 % niedriger als im Vorjahr, das neue Jahr begann ebenfalls mit niedrigeren Werten als 2024. Dazu kommen die Verknappungen aufgrund der sich ausbreitenden Tierseuchen. Während die Maul- und Klauenseuche bislang nur ein Einzelfall geblieben ist, hat sich die Blauzungenkrankheit spürbar auf den Kälbermarkt ausgewirkt.
Verbraucherpreise begrenzen den Anstieg
Das kleine Angebot an Kälbern und Schlachtrindern dürfte den Markt auch in den kommenden Wochen und Monaten bestimmen. Der Bedarf an Rindfleisch und damit auch an Schlachtrindern entwickelte sich zuletzt recht stabil, zu Ostern sind Teilstücke für die Gastronomie zudem gefragt. Mit den wärmeren Temperaturen verliert Jungbullenfleisch dann zwar an Bedeutung, Hackfleisch steht allerdings weiter im Fokus. Entsprechend sind gerade bei den Schlachtkühen weitere Aufschläge nicht ausgeschlossen. Was sich allerdings in zunehmendem Maße bemerkbar machen dürfte, sind die Preise im Lebensmitteleinzelhandel. Im Februar mussten Verbraucher für 1 kg Rindfleisch bereits 12,56 EUR zahlen und damit 10 % mehr als im Vorjahr. Anstiege bei den Schlachtrinderpreisen kommen allerdings nur zeitversetzt an der Ladentheke an, weshalb dort in den kommenden Wochen und Monaten mit deutlicheren Aufschlägen zu rechnen ist. Üblicherweise resultiert das in einer spürbaren Kaufzurückhaltung, was schlussendlich auch den Anstieg der Schlachttierpreise ausbremsen könnte.
Sind Sie interessiert an den Entwicklungen der deutschen und globalen Rind- und Schweinefleischmärkte? Informationen dazu sowie aktuelle Meldungen zu den nationalen und internationalen Nutzviehmärkten finden Sie in unserem Online-Dienst Markt aktuell Fleischwirtschaft PLUS. Nutzen Sie unser Angebot.
© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH
ZurückLogin
Das könnte Sie auch interessieren
Markt aktuell

Markt aktuell Fleischwirtschaft PLUS
Behalten Sie die Vieh- und Fleischmärkte im Blick: Nutzen Sie die Marktprognose für den kommenden Monat als fundierte Entscheidungsgrundlage. Stellen Sie sich mit dem Dashboard Ihre persönlichen Schwerpunkte zusammen.