Deutschland | Kernobst | Aktionspreise

Wie teuer wird der Nikolausstiefel in diesem Jahr?

05.12.2019 (AMI) – Äpfel, Nüsse, Clementinen und Orangen gehören von alters her in den Nikolausstiefel. Die kleinere Zitrussernte in Spanien, die defizitären Bestandsmengen in den deutschen Apfellagern und die überraschend geringen Erntemengen in Grenoble, der französischen Hochburg für den Walnussanbau, lassen darauf schließen, dass der Stiefelinhalt in diesem Jahr teurer ist als in anderen Jahren. Der AMI Verbraucherpreisspiegel gibt aber eine andere Antwort.

Im zurückliegenden Jahr waren die Apfellager in Deutschland Anfang Dezember prall gefüllt. Dazu stand Spanien, dem Hauptzitruslieferanten auf dem deutschen Markt, eine Rekordernte bei Clementinen und Orangen ins Haus. Auch bei Wal- und Haselnüssen fiel die Ernte nach dem ertragsschwachen Jahr 2017 wieder reichlicher aus. Das größere Angebot spiegelte sich auch in den Preisen wider.

Unter der Annahme, in einem Nikolausstiefel steckt ein Apfel, eine Orange, vier Clementinen sowie einhundert Gramm Hasel- und Walnüsse, musste dafür im Vorjahr 1,50 Euro bezahlt werden. Das Jahr zuvor war teurer. Die schwache Verfügbarkeit verteuerte den Nikolausstiefel auf 1,79 EUR. Wie teuer ist der Nikolausstiefel in diesem Jahr?

Nüsse sind günstiger als in den Vorjahren …

Angenommen, im Nikolausstiefel landen 100 g Walnüsse und 100 g Haselnüsse, dann bezahlt der Verbraucher in diesem Jahr dafür zusammen 77 Cent. Im Vorjahr waren es 87 Cent und 2017 immerhin 110 Cent.

… Clementinen teurer

Orangen werden in diesem Jahr in der Nikolauswoche bei Aktionen im Lebensmitteleinzelhandel ab 1,39 EUR/2 kg beworben. Damit ist eine Orange ein Cent günstiger als in den beiden Vorjahren. Das macht dem Nikolausstiefel aber nicht wirklich billiger, denn die Differenz wird schnell durch den festeren Preis für Clementinen mehr als kompensiert, die statt 0,79 EUR/kg im Vorjahr aktuell erst ab 1,89 EUR/2 kg angeboten werden. Insgesamt zahlt der Verbraucher 55 Cent für die Zitrusklassiker Orangen und Clementinen, sieben Cent mehr als 2018.

… ebenso Äpfel

Äpfel werden im Lebensmitteleinzelhandel um diese Zeit kräftig beworben. Es gibt zahlreiche Aktionen mit Verbraucherpreisen unter einem Euro pro Kilogramm. Ein Apfel für den Nikolausstiefel kostet knapp 17 Cent und damit etwas mehr als 2018.

Fazit: Nikolaus kann kommen

Einem gefüllten Stiefel zu Nikolaus steht nichts im Wege. Trotz kleinerer Ernten gibt es ausreichend Äpfel, Nüsse und Zitrusfrüchte, die im Schnitt pro Stiefel 1,48 Euro kosten. Das sind zwei Cent weniger als im Vorjahr und sogar 31 Cent unter dem Nikolausstiefelgeld 2017.

Wie ist die Entwicklung bei anderen Obstarten in diesem Jahr? Die AMI Marktwoche liefert Ihnen wöchentlich Informationen und Hintergrundberichte rings um das Thema Obst und Gemüse und analysiert den Markt. Bestellen Sie einfach hier.


Beitrag von Ursula Schockemöhle
Marktexpertin Gartenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Blattgemüse | Angebot

Ansprechende Kondition an Feldsalat

25.04.2024 (AMI) – Der Absatz an Feldsalat verläuft wie zu diesem Saisonzeitpunkt üblich. Angebotsbedingt ziehen die Großmarktabgabepreise an und auch auf Verbraucherebene ist der Preisanstieg zu verzeichnen. Der Lebensmitteleinzelhandel versucht den Absatz in dieser Woche mit zahlreichen Angebotsaktionen zu pushen.   Mehr

Deutschland | Fruchtgemüse | Aktionspreise

Werbeaktivität für Salatgurken ist wieder gestiegen

24.04.2024 (AMI) – Das Angebot an Salatgurken aus deutscher Produktion entwickelt sich derzeit zögerlicher als in den strahlungsintensiveren Vorjahren. Insgesamt wirken sich die Mechanismen von Werbeaktionen und äußeren Bedingungen stützend auf die Preise für den Verkauf außerhalb der Lieferverpflichtungen an den Lebensmitteleinzelhandel aus.   Mehr

Europa | Fruchtgemüse | Angebot

Steigende Angebotsmengen bei Zucchini

18.04.2024 (AMI) – Die frühsommerliche Witterung in Spanien lässt die Zucchinibestände steigen. In Deutschland sorgen die wieder niedrigen Temperaturen jedoch für eine verhaltenen Nachfrage und auch die Werbeintensität des Lebensmitteleinzelhandels liegt unter den Vorjahreswerten. Die steigenden Angebotsmengen bei Zucchini deuten auf ein Nachgeben der Preise hin. Momentan liegen die Preise für spanische Zucchini noch über Vorjahresniveau.   Mehr