Deutschland | Kohlgemüse | Erzeugerpreise

Weißkohlpreise erreichen neues Plateau

06.05.2020 (AMI) – Die Endphase der Vermarktung von Lagerweißkohl ist eingeläutet. Über die Wintermonate räumten die Bestände plangemäß. Mit dem Lockdown durch die Pandemie kam es zu einem Nachfrageschub.

Die Vermarktung von Weißkohl aus der letztjährigen Ernte befindet sich im letzten Drittel. Es konnte über die Lagerphase auf reichlich Ware zurückgegriffen werden, denn letztendlich kam der ersehnte Regen in der letzten Wachstumsphase noch in ausreichendem Umfang. Es konnte zudem durch fehlende Fröste lange geerntet werden. Die Köpfe fielen im Vergleich zur Vorjahressaison groß und schwer aus. Von Beginn der Saison grenzte sich kleinfallender Weißkohl, der überwiegend in die Supermärkte geliefert wird, preislich ab.

Die Vermarktung lief bis zum März weitestgehend normal. Das Standardexportgeschäft, vor allem Richtung Skandinavien, lief nach Plan. Vereinzelt wurde Ware in das östliche Mitteleuropa abgewickelt. Der Export startet erfahrungsgemäß aber erst im Frühjahr richtig durch, wenn die Bestände in den meisten Produktionsgebieten geräumt sind. Der Bestandsabbau der Vertragsware lag im Soll und bis Dato bauten sich keine Überhänge auf. Im Lebensmitteleinzelhandel wurden, durch Aktionen gestützt, die saisonüblichen Mengen abgewickelt. Die Preise auf Erzeugerebene waren über Wochen stabil.

Mit dem Ausrufen der Pandemie und dem danach einsetzenden Lockdown änderten sich die Bedingungen. Das eingeschränkte Sozialleben hat zu großen Verunsicherungen beim Verbraucher geführt. Es kam verstärkt zu Hamsterkäufen. Weißkohl gehörte zu den Gewinnern auf der Nachfrageseite. Die Verbraucher kaufen lt. AMI Analyse basierend auf dem GfK Haushaltspanel in der 13. Woche 128 % mehr Weißkohl als in der Vergleichswoche des Jahres 2019 ein. In dieser Phase hat der Handel große Mengen disponiert. Insbesondere die kleiner fallende Ware hat auf Erzeugerebene einen Preissprung gemacht. Inzwischen haben sich die Gemüter beruhigt. Die Absatzmengen in die Ketten haben sich normalisiert. Entscheidend für die Preisentwicklung in der Endphase der Lagersaison ist aber: Wie entwickelt sich der Export?

Sie wollen mehr erfahren?

Wirkt sich die Pandemie positiv oder negativ auf den Weißkohlexport aus? Wie fließen die Mengen aus der Vertragsware ab? Diese und weiter Fragen werden beim AMI Webinar am 7. Mai um 14:00 AMI live – Ausblick Kopfkohlmarkt erläutert. Melden Sie sich jetzt online zum kostenfreien AMI Webinar an.

Sie möchten den Kopfkohlmarkt im Blick behalten? Dann nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten in unserem Shop und abonnieren die Markt Woche Kopfkohl.

Beitrag von Gabriele Held
Marktexpertin Gartenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Stängelgemüse | Angebot

Spargelfläche nimmt weiter ab

15.04.2024 (AMI) – Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurde im Jahr 2023 in Deutschland auf einer Ertragsfläche von 20.371 ha Spargel angebaut. Dies ist ein Rückgang von über 4 % zu 2022.   Mehr

Europa | Beerenobst | Angebot

Deutsche Erdbeersaison steht in den Startlöchern

11.04.2024 (AMI) – Der Bedarf an Erdbeeren bleibt hoch, da der Lebensmitteleinzelhandel seine Werbeaktivität nochmals erhöht hat. Nach wochenlanger überdurchschnittlicher Nachfrage verfehlte sie zuletzt den langjährigen Durchschnitt und ist nach den Osterfeiertagen etwas eingeknickt. Hier spielten jedoch auch die Ferienzeit sowie die späteren Osterfeiertage der letzten Jahre mit rein.   Mehr

Deutschland | Obst | Import

Obstimporte – Negativtrend gestoppt

05.04.2024 (AMI) – Nachdem Deutschland 2021 und 2022 rückläufige Mengen an Frischobst importiert hatte, konnte dieser Trend 2023 gestoppt werden.   Mehr