Welt | Ölsaaten | Marktprognose

Ukraine größter Lieferant für Sonnenblumenkerne 2022/23

26.01.2023 (AMI) – Nachdem Stromausfälle in weiten Teilen der Ukraine die Verarbeitung von Raps, Sonnenblumenkernen und Sojabohnen erheblich einschränkten, dürfte das Exportvolumen der Rohstoffe die Vorjahresmenge deutlich übertreffen.

Nach jüngsten Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums dürften sich die ukrainischen Lieferungen von Sonnenblumenkernen im Wirtschaftsjahr 2022/23 auf rund 2,5 Mio. t belaufen. Das wären gut 56 % mehr als noch in der vergangenen Saison und das größte Volumen seit Beginn der Aufzeichnungen. Damit dürfte die Ukraine mit einem Anteil von 46,3 % an den Gesamtexporten das zweite Jahr in Folge der weltweit wichtigste Lieferant für Sonnenblumenkerne werden.

Ausschlaggebend für den deutlichen Anstieg sind insbesondere Stromausfälle in weiten Teilen der Ukraine, welche die Weiterverarbeitung von Sonnenblumenkernen erheblich beeinträchtigen. So werden aktuell mehr Rohstoffe als Nachprodukte exportiert. Bislang sind 50 % der vom USDA prognostizierten Sonnenblumenexporte tatsächlich getätigt worden. Sollte die Verarbeitung auch weiterhin beeinträchtigt werden, dürften die Exporte die Schätzung wohl übertreffen.

Vor dem Hintergrund der geringeren Verarbeitung bleiben die Lieferungen von Sonnenblumenöl von September bis Dezember 22 mit 1,9 Mio. t knapp hinter dem Vorjahresergebnis von gut 2 Mio. t zurück. Mit 314.500 t ging dabei die größte Menge in die Türkei. Traditionell größte Abnehmer für ukrainisches Sonnenblumenöl sind Indien und China, welche mit 300.000 t und 190.000 t jedoch lediglich einen Bruchteil der Vorjahresmengen von 704.300 t und 279.000 t erhielten.

Auch die ukrainischen Sojalieferungen werden deutlich oberhalb der Vorjahreslinie gesehen. So dürften mit 1,8 Mio. t knapp 29 % mehr exportiert werden als noch 2021/22 und damit 300.000 t mehr als noch im Januar erwartet. Üppige Sojavorräte und eine eingeschränkte Verarbeitung bedingten den Anstieg. Allein von September bis Dezember führte die Ukraine mit 1,2 Mio. t mehr als das Doppelte der Vorjahresmenge aus. Hauptabnehmer waren dabei die EU-27 sowie die Türkei.

Ein voraussichtliches Plus verzeichnen auch die ukrainischen Rapsexporte 2022/23. So dürfte mit 3,1 Mio. t rund 250.000 t mehr ausgeführt werden als noch im Dezember prognostiziert. Damit dürfte das Vorjahresvolumen nun um knapp 15 % übertroffen werden. Eine Anhebung der Ernteschätzung veranlasste das USDA zu der Korrektur.

Wie entwickeln sich die Ölsaaten-Märkte und was sind die relevanten Einflussfaktoren? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Ölsaaten und Bioenergie. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Nadja Pooch
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück
Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI Rohstoff-Index auf Drei-Jahres-Hoch gestiegen

01.09.2017 (AMI) – Angetrieben von einem verstärkten Preisanstieg für Rohmilch ist der Index für Agrarrohstoffe in Deutschland auf knapp 137 Punkte geklettert. Unterstützt wurde der Aufschwung im August durch deutlich steigende Preise für Jungbullen und stabile Preise für Schlachtschweine. Dagegen stehen die Märkte für Getreide und Ölsaaten aufgrund der weltweit reichlichen Versorgung weiterhin unter Druck.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Erzeugerpreise

AMI Rohstoff-Index: Nur eine sommerliche Verschnaufpause?

31.07.2017 (AMI) – Nach einem starken Auftakt in der ersten Jahreshälfte hat das Preisbarometer für deutsche Agrarrohstoffe einen Zwischenstopp eingelegt. Von Januar bis Juni hatte es mit 7 % das größte Plus seit mehreren Jahren gegeben. Im Juli konnte der AMI-Index jedoch nur leicht um 0,2 auf 135,5 Punkte zulegen. Was waren die Gründe für die geringe Zunahme?   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Erzeugerpreise

Preisauftrieb bei Agrarrohstoffen hält an

03.07.2017 (AMI) – Der Juni 2017 war durch weiter steigende Preise für Agrarrohstoffe gekennzeichnet. So stieg der von der AMI ermittelte Rohstoff-Index im Vergleich zum Vormonat um 1,9 auf 134,8 Punkte. Binnen Jahresfrist hat der Index damit um 21 % oder 24 Punkte zugelegt.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Erzeugerpreise

AMI Rohstoff-Index auf neuem Jahreshoch

31.05.2017 (AMI) – Der Preisauftrieb auf dem Markt für Agrarrohstoffe in Deutschland hat im Mai angehalten. Vor allem höhere Erzeugerpreise für Schlachtschweine und Rohmilch haben den Index auf ein neues Jahreshoch gebracht. Für Juni erwarten die AMI-Marktexperten eine weiter stabile bis feste Preistendenz.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Index

AMI Rohstoff-Index bleibt fest gestimmt

31.03.2017 (AMI) – Deutsche Agrarrohstoffe haben sich im März 2017 nochmals etwas verteuert. Vor allem die Preise für Schlachtschweine zogen kräftig an. Im Vergleich zur regen Nachfrage der Schlachtereien war das Angebot knapp. Auch das Milchaufkommen in den Molkereien ist kleiner als vor einem Jahr. Die Preise für Rohmilch dürften um gut ein Viertel höher gelegen haben als im März 2016.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Preise

Agrarpreise: Schweine bremsen – Rohmilch legt leicht zu

27.02.2017 (AMI) – Der Aufschwung der Agrarpreise hat zum Jahresbeginn in Deutschland an Fahrt verloren. Entscheidend für den schwächeren Aufwärtstrend im Januar und Februar war der Preisrückgang bei Schlachtschweinen.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Preise

Ferkelpreise stabilisieren sich

20.02.2017 (AMI) – Ferkel werden im Vergleich mit der Vorwoche zu unveränderten Preisen gehandelt. Dabei werden Ferkel in geringen bis durchschnittlichen Mengen angeboten. Die Nachfrage wird von Marktbeteiligten als mittel bis rege eingestuft.   Mehr