Europa | Kartoffeln | Export

Exporte bringen Chancen für höheres Preisniveau

30.08.2019 (AMI) – Im Wirtschaftsjahr 2018/19 fielen die Konsumkartoffelexporte auf 1,54 (Vorjahr 1,716) Mio. t zurück. Die AMI hat jüngst die ersten Daten von Destatis zum vergangenen Jahr ausgewertet.

Für den Rückgang der Kartoffelexporte gibt es verschiedene Gründe. Vor allem für die Verarbeitung im Benelux-Raum konnte wegen der hiesigen kleinen Ernte nicht so viel Rohmaterial wie sonst zur Verfügung gestellt werden. Dabei hatten nur die Niederländer das Nachsehen. Die besonders unter Rohstoffmangel leidenden Belgier hatten es dagegen doch noch geschafft, eine größere Menge an sich zu binden als ein Jahr früher.

Diese Saison ist die Versorgungslage in Westeuropa besser, die Industrie hat aber zum Teil Nachholbedarf und vor allem keine Vorräte aus dem Vorjahr mehr, die in anderen Jahren bis in den September des neuen Wirtschaftsjahres in die Verarbeitung flossen. Insofern sind vor allem aus dem Rheinland schon sehr viele Kartoffeln gen Westen gezogen. Später werden die Möglichkeiten für das Weser-Emsgebiet wohl nicht ganz so gut sein, da Dürre und Hitze erneut Spuren hinterlassen haben und es an Beregnung fehlt. Vor dort wird es keinen Lieferdruck in Richtung Westen geben. Weiterer Verarbeitungsrohstoff fließt jedes Jahr an Chipsfabriken in Italien, die erneut einen hohen Bedarf zu haben scheinen.

Für den Speisekartoffelmarkt sind vor allem Kunden in Ost- und Südosteuropa interessant. Dort gibt es dieses Jahr Missernten, die jetzt schon nach Ergänzung durch Kartoffeln aus Westeuropa verlangen. Deutschland hat hier sicherlich einen enormen Frachtkostenvorteil, so dass längst ein nennenswerter Warenstrom entstanden ist. Die Missernten entstanden im Osten durch Dürre und auf dem Balkan durch reichlich Nässe in dessen Folge viele Kartoffeln verfault sind. Schon in normalen Jahren sind Lieferungen nach Polen, Tschechien oder Rumänien nennenswert und sie nehmen tendenziell auch zu, diese Saison könnte das Volumen dann so zugkräftig werden, dass es nachhaltig spürbar die Nachfrage am deutschen Markt belebt. Der Stimmung zur Zeit der Einlagerung wird es hierzulande gut tun, wie immer, wenn übergebietliche Verkäufe aus den Überschussgebieten möglich sind und die Landwirte dann eher niedrigen Preisgeboten wiederstehen und stattdessen einlagern.

Weil in Deutschland und angrenzenden Ländern wegen der Witterung nur eine höchstens durchschnittliche Ernte ansteht, könnten schon die belebten Ausfuhren reichen, das Preisniveau bis nächstes Jahr auf einem überdurchschnittlichen Niveau zu halten.

Der Kartoffelexport ist nur eine Größe, die es weiterhin genau zu beobachten gilt, will man den weiteren Marktverlauf richtig einschätzen. Dazu kommen dann demnächst Erkenntnisse zu Erntemengen und Qualitäten. Alle relevanten Informationen und deren Analyse präsentiert die AMI in der Markt Woche Kartoffeln und im Markt aktuell Kartoffeln.

Beitrag von Christoph Hambloch
Marktexperte Kartoffeln

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück
Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Erzeugerpreise geben nach

30.06.2023 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe verzeichnete im Juni 23 ein erneutes Minus und erreichte 172,2 Punkte. Das entspricht einem Minus von 1,2 % gegenüber Vormonat. Besonders die Erzeugerpreise für Milch sowie Schlachtvieh tendierten schwächer, während sich die Forderungen für Mais, Raps und Schweine befestigten.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Erzeugerpreise unter Druck

26.05.2023 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe war auch im Mai rückläufig und erreichte 173,7 Punkte. Damit verzeichnete der Index nicht nur ein Minus von 3,6 % gegenüber Vormonat, sondern gab auch zum siebten Mal in Folge nach. Besonders die Erzeugerpreise für Raps und Getreide tendierten schwächer.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex gibt weiter nach

28.04.2023 (AMI) – Mit 180 Punkten verzeichnet der AMI-Rohstoffindex im Vergleich zum Vormonat ein Minus von rund 4,1 % und den sechsten Rückgang in Folge. Die Erzeugerpreise für Agrarrohstoffe tendierten im April auf breiter Front schwächer. Lediglich Schlachtschweine befestigten sich.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex verzeichnet im März erneutes Minus

31.03.2023 (AMI) – Mit 187 Punkten verzeichnet der AMI-Rohstoffindex ein Minus von rund 4,8 % im Vergleich zum Vormonat und den fünften monatlichen Rückgang in Folge. Während die Preise für Getreide, Raps und Milch durchweg schwächer tendierten, konnten sich die Erzeugerpreise für Schlachtschweine und Kühe befestigen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Erzeugerpreise für Agrarerzeugnisse geben nach

24.02.2023 (AMI) – Abgesehen von den Preisen für Schlachtschweine und Kühe tendierten die Erzeugerpreise im Februar durchweg schwächer. Mit 196 Punkten verzeichnet der AMI-Rohstoffindex ein Minus von rund 3 % im Vergleich zum Vormonat und den vierten monatlichen Rückgang in Folge.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex startet mit Flaute in das Jahr 2023

27.01.2023 (AMI) – Mit rund 203 Punkten verzeichnet der deutsche Agrarrohstoffindex ein Minus von 2,0 % im Vergleich zum Vormonat, ist aber immer noch 23 % über dem Vorjahresmonat. Die leichte Befestigung der Preise für Schlachtvieh konnten die Rückgänge bei Milch und Molkereiprodukten sowie Getreide nur dämpfen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex verzeichnet Minus zum Jahresende

27.12.2022 (AMI) – Im Dezember gab der Index für deutsche Agrarrohstoffe nach. Mit 206,2 Punkten lag dieser rund 2,2 % niedriger als im vorangegangenen Monat. Abgesehen von den Preisen für Schlachtschweine, tendierten die Erzeugerpreise durchweg schwächer.   Mehr

Welt | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoffpreise 2022 auf Rekordhoch

12.12.2022 (AMI) – Bereits das Jahr 2021 war von Preisrekorden gekennzeichnet, diese wurden 2022 aber nochmal um ein Vielfaches übertroffen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex: Deutsche Agrarrohstoffe mit Minus im November

24.11.2022 (AMI) – Der AMI-Rohstoffindex gab im November 2022 marginal um 0,4 % nach und erreichte 211,3 Punkte, was 33,5 Prozentpunkte mehr sind als im Vorjahresmonat. Schwächere Getreide- und Schlachtschweinpreise standen dabei festeren Preisen für Raps, Schlachtrinder und Milch gegenüber.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Stabile Entwicklung des AMI-Rohstoffindex im Oktober

28.10.2022 (AMI) – Im Oktober legte der deutsche Agrarrohstoffindex um 0,8 % auf 212 Punkte zu und lag damit 40,3 % über dem Niveau des Vorjahreswertes. Die Getreide- und Milchpreise befestigten sich, während die Erzeugerpreise für Schlachtschweine schwächer tendierten.   Mehr