Europa | Kartoffeln | Marktversorgung

Bedarfsentwicklung wird EU-Kartoffelmarkt antreiben

19.10.2023 (AMI) – Die EU-Kartoffelernte ist gegenüber dem Vorjahr geringfügig geschrumpft. Wieder gibt es Regionen mit höherem Zufuhrbedarf. Qualitäten sind teils schwierig. Ein wichtiger Treiber der weiteren Entwicklung könnte aber der Bedarf der Verarbeiter werden.

Der Konsumkartoffelanbau wurde in West- und Mitteleuropa insgesamt auf Vorjahresniveau gehalten. In Deutschland und auch in Frankreich dürfte aber weiter Speisekartoffelfläche mit Veredelungssorten bestückt worden sein. Es gibt deutlich weniger Stärke- und Pflanzkartoffeln. Erst ein sehr spätes, kaltes und nasses Frühjahr, dann Dürre und Hitze und später erneut Nässe haben sich vor allem auf die Qualitäten negativ ausgewirkt. Trockenes, aber warmes Erntewetter hat einiges gerettet. Die EU-Ernte ist etwas kleiner als 2022. Es gibt noch weniger Speisekartoffeln und vor allem weniger Stärke- und Pflanzkartoffeln. Fast schon Missernten gab es in Österreich, in der Schweiz, in Italien und auch Polen erntete relativ wenig.

Die Versorgung der Kartoffelmärkte muss neben der herangewachsenen Erntemenge unter einer Reihe weiterer Aspekte bewertet werden. So waren Verarbeiter im Sommer in Westeuropa schlecht mit Kartoffeln aus dem Vorjahr versorgt, was den Bedarf an neuem Rohstoff erhöhte. Speisefrühkartoffeln waren noch nie so zeitig geräumt wie 2023, was einen frühen Übergang auf Anschlusssorten bedingte. Die Erzeuger haben ihren Anbauschwerpunkt weiter in Richtung Verarbeitungskartoffeln verlagert. Die Qualität der Ernte 2023 könnte weniger Netto vom Brutto lassen. Es fehlt bei Verarbeitungskartoffeln an Stärkegehalt, Starkregen hat hier und da zum Ergrünen der Knollen geführt und der Krankheitsdruck durch Kraut- und Knollenfäule war zwischenzeitlich sehr groß. Bei im Schnitt kleinerem Knollenansatz wuchsen viele Übergrößen heran, was für die Verarbeitung in Teilen günstig sein mag, wenn die Knollen nicht hohl wurden, dem Speisemarkt aber eher Mengen nimmt.

Besonders starken Einfluss auf den Kartoffelmarkt dürfte im weiteren Verlauf vor allem die Bedarfsentwicklung im Verarbeitungssektor haben. Da hat sich in den vergangenen 2 Jahren viel getan. Wir zeigen das auf.

Dieses Wirtschaftsjahr gilt es also eine ganze Reihe von Aspekten und Entwicklungen im Auge zu behalten. Die AMI liefert die nötige Markttransparenz. Dazu gibt es wieder die Markt Chart-Sammlung „ Fakten und Trends am EU-Kartoffelmarkt “ mit 36 Inhaltsfolien.

Beitrag von Christoph Hambloch
Marktexperte Kartoffeln
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück
Welt | Agrarwirtschaft | Marktversorgung

Krieg in der Ukraine – Gravierende Folgen für die globale Versorgung?

22.03.2022 (AMI) – Die Ukraine gilt als Kornkammer Europas. Mit dem Krieg kommt es zu großer Unsicherheit an den Agrarmärkten. Die Preise für Getreide, Mais und Ölsaaten sind in den Vorwochen durch die Decke geschossen. Zu Wochenbeginn hat sich der Weizenmarkt wieder etwas beruhigt. Wie geht es weiter?   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Markttrends

Kostenexplosion in der Landwirtschaft

28.02.2022 (AMI) – Insbesondere auf der Produktionsebene explodieren die Kosten, die trotz steigender Erlöse nicht vollständig kompensiert werden können. Wie müssen sich die landwirtschaftlichen Betriebe zukünftig aufstellen?   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Februar bringt weiteres Plus des AMI-Rohstoffindex

25.02.2022 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe hat im Februar 2022 ein Plus von 1,5 % im Vergleich zum Vormonat verzeichnet und erreichte durchschnittlich 167,6 Punkte. Die Teilindizes für Milch und Fleisch verzeichneten Zuwächse. Demgegenüber stand die Preisentwicklung des Teilindex für Getreide/Raps, die dem Ende des Rapskontraktes an der Terminbörse geschuldet war. Die erwartete Trendwende dürfte durch den Krieg in der Ukraine ausbleiben.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Deutsche Agrarrohstoffe starten mit Aufwind ins neue Jahr

28.01.2022 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe legte im Januar 2022 zu. Alle Teilindizes verzeichneten Zuwächse allen voran der Teilindex Milch. Auch die Teilindizes für Fleisch sowie Getreide/Raps konnten einen Aufwind nutzen, wobei sich beim Teilindex für Getreide/Raps eine Kehrtwende abzuzeichnen scheint.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex mit Plus zum Jahresende

12.01.2022 (AMI) – Der deutsche Index für Agrarrohstoffe verzeichnete im Dezember 2021 ein Plus von 2,2 % im Vergleich zum November und erreicht durchschnittlich 162 Punkte. Alle Teilindizes konnten zum Jahresende den Aufwind nutzen. Den größten Zuwachs verzeichnete der Milchmarkt, gefolgt von den Getreidemärkten und den Fleischmärkten. Die Aussichten am Schweinefleischmarkt sind allerdings weiterhin gedämpft.   Mehr

Welt | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoffe erreichen 2021 Höchststände

09.12.2021 Nach dem Abwärtstrend der Preise für Agrarrohstoffe in Deutschland im Jahr 2020 war das darauffolgende Jahr von Preisrekorden gekennzeichnet.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Marktversorgung

Innovative Rohstoffsicherung – Chancen und Grenzen

30.11.2021 (AMI) – Erbsen-Nuggets, Soja-Hackfleisch und Weizen-Frikadellen – Die Liste der Fleischersatzprodukte ist lang und wird stetig länger. Die überwiegende Anzahl der Unternehmen arbeitet mit Erzeugnissen auf Pflanzenbasis. Neben Soja, Weizen und Hülsenfrüchten sind als Rohstoff auch Kartoffeln, Algen und Seegras gefragt. Gehört künstlich hergestelltes Fleisch in naher Zukunft dazu?   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Deutscher Agrarrohstoffindex setzt steigende Tendenz fort

26.11.2021 (AMI) – Der AMI-Rohstoffindex legt auch im November wieder zu (+4,2 %) und erreicht durchschnittlich 157 Punkte. Der scheinbar unaufhaltsame Auftrieb am Getreidemarkt führte zu neuen Rekordwerten. Auch am Milchmarkt setzte sich das Plus der Preise fort und trotz angespannter Lage am Schlachtschweinemarkt konnten auch die Fleischpreise Zuwächse verzeichnen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex: Deutliches Plus im Oktober

28.10.2021 (AMI) – Der deutsche Agrarrohstoffindex hat seine steigende Tendenz seit Juli 2021 im Oktober fortgesetzt. Ausschlaggebend hierfür waren die Rekordpreise am Getreidemarkt. Auch produktübergreifend festere Tendenzen am Milchmarkt stützten diese Entwicklung. An den Fleischmärkten zeigte sich hingegen ein uneinheitliches Bild.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex legt im September erneut zu

23.09.2021 (AMI) – Der deutsche Index für Agrarrohstoffe hat im September zum dritten Mal in Folge ein Plus erzielt. Der Index erreichte durchschnittlich 144,8 Punkte, was einem Zuwachs von 0,9 % gegenüber August entspricht. Die Entwicklung wurde vor allem durch die festeren Preise an den Getreidemärkten bedingt. Auch der Teilindex für Milch konnte zulegen. Demgegenüber standen die Preise für Schweinefleisch, die auch im September wieder einen Rückgang verzeichneten.   Mehr