Europa | Futtergetreide | Ernte

EU-Maisproduktion enttäuschend

14.10.2022 (AMI) – Die Maisernte in der Europäischen Union läuft und bestätigt die prognostizierten Dürreschäden, so dass wohl so wenig zusammenkommen wird wie zuletzt vor 15 Jahren.

Bereits im Frühjahr durchkreuzte die Witterung die Aussaat. Dürre und Hitzewellen haben den Mais in der entscheidenden Wachstumsphase geschädigt. Die Regenfälle im September kamen zu spät. Brüssel schätzt die EU-Maisernte 2022 auf den niedrigsten Stand seit 2007.

Hitze und Trockenheit haben unterschiedlich gewütet, aber am stärksten betroffen war der Balkan, der gleichzeitig wichtigste EU-Maisregion ist. Ungarn dürfte es am härtesten getroffen haben. Die Erträge sacken wahrscheinlich um 55 % gegenüber dem gewogenen Mittel ab. Das wäre nicht einmal die Hälfte der Vorjahresmenge und die kleinste Ernte seit 1961!

In Frankreich wird die geringste Maisernte seit 32 Jahren erwartet. Der Erzeugerverband AGPM rechnete aktuell mit einer Ernte von 10 Mio. t, was unter der offiziellen Prognose des Landwirtschaftsministeriums von September 2022 liegt.

In Rumänien litten die Erträge ebenfalls. Das Vorjahresergebnis wird um 42 % verfehlt und das gewogene Mittel um 44 %. Das wäre das schlechteste Ernteergebnis seit 2012.

Für Italien schätzt der Erzeugerverband Coldiretti die diesjährige Maisernte 40 % unter Vorjahresvolumen. Diese 3,6 Mio. t wären deutlich weniger als die 5,2 Mio. t, die die EU-Kommission kürzlich prognostiziert hat.

In Spanien liegen die avisierten Mengen nahe an denen des Vorjahres.

In Deutschland, wo die Ernte kurz vor dem Abschluss steht, dürfte sie, laut EU-Kommission um 22 % schrumpfen. 2021 war allerdings auch eine Spitzenernte eingefahren worden.

Aber es gibt auch Lichtblicke. So dürften in Dänemark, Litauen, Griechenland und Polen mehr Mais gedroschen werden als im Vorjahr. Ein nennenswertes Plus kommt dabei in Polen zusammen.

Mais tendiert fester

Nachdem sich in den Monaten zuvor die Welt auf das, wenn auch tröpfelnde, so doch stetige, Maisangebot aus der Ukraine eingestellt hat, führt die verschärfte politische Situation in der Ukraine zu erneuter Verunsicherung. Die Aussicht schwindet, dass der gesicherte Export anhält und die geplante Annexion sowie Großoffensive Russlands dürfte den Alltag in der Ukraine noch leidvoller machen. Daher werden momentan so viele Agrarprodukte aus der Ukraine herausgeholt, wie es nur geht. Mit diesem Angebot, den stetigen Lieferungen aus Brasilien und der laufenden Ernte in Europa dürfte das Angebot mehr als ausreichend sein, auch wenn die EU-Ernte eingebrochen ist.

In Paris notierte der November-Kontrakt im September 2022 gut 6 EUR/t höher als noch im Vormonat. Der durchschnittliche Schlusskurs für den November-Kontrakt im September 2021 lag bei 219 EUR/t.

Aktuelle Notierungen aus allen Stufen des Marktes finden Sie als Kunde im Markt aktuell Getreide. Dort wird kontinuierlich über den Verlauf und die Ergebnisse der Ernten sowie die Entwicklung des ukrainischen Angebotes berichtet. Falls Sie noch kein Abonnement haben, dann melden Sie sich hier an und bestellen Sie noch heute Ihre Zugangsdaten.

Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück
Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Deutsche Agrarrohstoffe mit Plus im August

31.08.2021 (AMI) – Der AMI-Rohstoffindex legt im August wieder zu. Das Plus von rund 1,2 % gegenüber Juli wurde durch den Aufwind an den Getreidemärkten getragen. In Kombination mit dem stabilen Teilindex für Milch und rückläufigen Fleischpreisen erreichte der Gesamtindex einen durchschnittlichen Monatswert von 142,2 Punkten.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex im Juli rückläufig

29.07.2021 (AMI) – Der deutsche Index für Agrarrohstoffe verzeichnete im Juli 2021 zum ersten Mal im aktuellen Jahr einen Rückgang. Der Verlust von rund 3,4 % gegenüber dem Vormonat führte zu einem durchschnittlichen Monatswert von 140,8 Punkten. Die Märkte für Getreide und Fleisch verzeichneten Verluste. Der Teilindex für Milch konnte hingegen zulegen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Deutsche Agrarrohstoffe legen im Juni wiederholt zu

25.06.2021 (AMI) – Der AMI-Rohstoffindex verzeichnete im Juni 2021 erneut einen Preiszuwachs. Mit einem Plus von 2,0 % gegenüber Vormonat erreichte der Index einen durchschnittlichen Monatswert von 131,7 Punkten. Während die Teilindizes für Fleisch und Milch ein Plus verzeichneten erreichten die Getreidepreise einen ersten Dämpfer nach monatelangem Aufwind.   Mehr

Europa | Agrarwirtschaft | Markttrends

Lebensmittel wertvoll inszeniert

09.06.2021 (AMI) – Wie kann die Wertigkeit von Agrarprodukten hervorgehoben und dem Verbraucher kommuniziert werden? Mit diesem Thema beschäftigt sich das digitale AMI-Forum ZUKUNFT | Wertschätzung im Fokus – Lebensmittel wertvoll inszeniert am 17. Juni 2021. Pioniere und Insider präsentieren ihre Erfolgsgeschichten und stellen zukunftsorientierte Markt-Strategien vor.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Der Mai bringt erneutes Plus des AMI-Rohstoffindex

28.05.2021 (AMI) – Die deutschen Agrarrohstoffe erzielten im Mai 2021 erneut Preiszuwächse. Der Index legte um rund 2,9 % gegenüber April zu und erreichte durchschnittlich 142,6 Punkte. Das größte Plus erzielte der Teilindex für Getreide befeuert durch ein Rekordhoch der Rapspreise. Auch der Index für Milchprodukte verzeichnete ein Plus. Hingegen führten fehlende Impulse am Schlachtschweinemarkt zu Preisrückgängen des Teilindex für Fleisch.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Preise für deutsche Agrarrohstoffe legen im April weiter zu

30.04.2021 (AMI) – Der AMI-Rohstoffindex konnte im April 2021 zum fünften Mal in Folge Zuwächse verzeichnen. Durch das Plus von rund 1,3 % gegenüber März legte der Index auf 139,1 Punkte zu. Bedingt wurde dies durch Preissteigerungen in den Marktsektoren Milch und Fleisch. Demgegenüber stand der Index für Getreide, der trotz teils heftiger Kursausschläge nach oben im Monatsmittel nachließ.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex im März in Aufwärtsbewegung

26.03.2021 (AMI) – Die Preise für deutsche Agrarrohstoffe konnten im dritten Monat von 2021 erneut ein Plus verbuchen. Der Zuwachs von rund 5,8 % gegenüber Vormonat reichte zum Monatsende für eine Stand von rund 137,0 Punkten. Alle Marktsektoren konnten Zuwächse verzeichnen, wobei Fleisch den größten Aufwind hatte und Milchprodukte die geringste Zunahme erreichten.   Mehr

Europa | Agrarwirtschaft | Markttrends

Aus der Krise in die Zukunft

04.03.2021 (AMI) – Handel ist Wandel – selten hat sich diese "alte" Weisheit so bewahrheitet wie in diesen Zeiten. Am 18. März 2021 beleuchten wir im digitalen AMI-Forum Zukunft | Produktion, Handel, Konsum – Aus der Krise in die Zukunft mögliche Szenarien.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Preise für deutsche Agrarrohstoffe tendieren im Februar fester

26.02.2021 (AMI) – Der AMI-Rohstoffindex konnte auch im zweiten Monat von 2021 zulegen und erreichte 129,17 Punkte. Das Plus wurde vor allem durch deutlich festere Preise von Getreide und Raps erzeugt. Auch am Schlachtschweinemarkt zeichneten sich ab der Monatsmitte festere Preistendenzen ab. Die Erzeugerpreise für Milch verblieben auf dem Wert des Vormonats.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex startet mit Aufwind in das Jahr 2021

29.01.2021 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe hat im Januar 2021 zugelegt und erreichte durchschnittlich 126,98 Punkte. Die Getreidepreise zeigten ein deutliches Plus angesichts getrübter Versorgungsaussichten und anstehender russischer Exportzölle. Der Teilindex für Fleisch konnte durch ein niedriges Angebot an Schlachtrindern profitieren. An den Märkten für Milchprodukte begann das Jahr zumeist stabil, die Auszahlungsleistung der Molkereien wurden allerdings leicht gesenkt.   Mehr