Europa | Öko-Landbau | Nachfrage

Europäischer Bio-Markt erreicht die 45 Mrd. EUR. Marke

02.03.2021 (AMI/FiBL) Die Europäer gaben 2019 ein zweites Mal in Folge rund 8 % mehr Geld für Bio-Produkte aus als im Jahr zuvor. Damit wuchs der Markt nach den Jahren 2015-2017 mit zweistelligem Wachstum wieder etwas verhaltener.

Durchschnittlich kauften die Europäer für 56 EUR im Jahr Bio-Produkte ein, in der EU waren es 84 EUR pro Jahr. In ganz Europa wurden Bio-Lebensmittel im Wert von 45,0 Mrd. EUR gekauft, in der EU 28 waren es 41,4 Mrd. EUR. Dies sind die Ergebnisse der gemeinsamen Auswertung des Forschungsinstitutes für biologischen Landbau (FiBL) und der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft

Auch wenn das Wachstum 2019 das zweite Mal in Folge nur noch einstellig ausfiel, zeigten viele Länder wie Frankreich, Luxemburg, Spanien, Finnland, Dänemark, Belgien und Deutschland, zweistellige Wachstumsraten. Spitzenreiter war in diesem Jahr Luxemburg, wo der Markt 2019 um 18 % größer wurde, gefolgt von Frankreich mit 13 % Wachstum, Spanien mit 12 % und Dänemark, Deutschland und Finnland je rund 10 % Zuwachs. Weiterhin sind die Handelsketten in allen Ländern aktiv und weiten ihre Sortimente aus.

Nach wie vor sind europäische Länder Weltmeister beim Marktanteil von Bio-Produkten. Dänemark lag 2019 mit 12,1 % Bio-Anteil am Lebensmittelmarkt mit Abstand vorn, gefolgt von der Schweiz mit 10,4 %, Österreich mit 9,3 % und Schweden mit 9,0 %. Deutschland steht mit 5,7 % Marktanteil an siebenter Stelle in Europa.

Das meiste Geld für Bio-Produkte pro Person, gaben die Dänen und die Schweizer (je 344 EUR und 342 EUR) aus, gefolgt von den Luxemburgern (265 EUR), sowie den Österreichern und Schweden (216 und 215 EUR). Deutschland liegt noch hinter den Franzosen mit 144 EUR Ausgaben für Bio-Lebensmittel an siebenter Stelle in Europa.

Weltweit gesehen bleiben die USA und Europa die größten Märkte. In USD gerechnet vergrößerte sich der US-amerikanische Markt um knapp 5 %. 2020 hat sich auch in den USA die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln deutlich vergrößert. Die Organic Trade Association beobachtet durch die Pandemie ein größeres Verbraucherinteresse an gesunden, sicheren Lebensmitteln, wovon Bio ganz klar profitiert. Die Amerikaner gaben 2019 rund 137 EUR pro Person aus, der Bio-Anteil am Lebensmittelmarkt lag bei 5,8 %, ein vergleichbares Niveau wie in Deutschland.

In Europa ist 2019 vor allem der französische Markt stark gewachsen. Mit einem Umsatz von 11,3 Mrd. EUR hat er Spitzenreiter Deutschland bald eingeholt. Der Bio-Anteil am Lebensmittelmarkt hat sich von 2016 mit 3,9 % auf 6,1 % im Jahr 2019 erhöht – und damit Deutschland überholt. Im europäischen Vergleich weist Frankreich neben Luxemburg zwar das größte Wachstum auf, für das Land selbst bedeutet es eine Verlangsamung der Entwicklung, denn dort lagen die Wachstumsraten in den Jahren davor bei noch höheren Werten. Insbesondere die Supermärkte waren stark mit der Ausweitung ihrer Sortimente daran beteiligt, sie kommen jetzt auf einen Marktanteil von 55 %. Der Naturkosthandel kommt auf 28 %, muss sich aber ähnlich wie in Deutschland gegenüber den Supermärkten behaupten. Tiefkühlprodukte, Bier und Cidre, sowie Eier waren 2019 die dynamischsten Produkte am Markt. Erfolgsrezept des französischen Bio-Marktes sind zum einen die starken Sortimentsausweitungen in Richtung Convenience und zum anderen die intensive teils staatliche Förderung der Produktion und Verarbeitung für den heimischen Markt.

Ausführliche Informationen zur Bio-Marktentwicklung in den europäischen Nachbarländern und Anbaudaten erhalten Sie in unserer Markt Bilanz Öko-Landbau. Bestellen Sie schon jetzt – erhältlich ab 11. März 2021.

Beitrag von Diana Schaack
Marktexpertin Öko-Landbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück
Europa | Agrarwirtschaft | Außenhandel

Das Vereinigte Königreich importiert vor allem Gemüse aus der EU

18.01.2021 (AMI) – Seit dem 1. Januar ist es amtlich: Das Vereinigte Königreich ist nicht mehr Mitglied der EU. Gerade noch rechtzeitig kurz vor dem Jahreswechsel wurde ein Partnerschaftsvertrag unterschrieben, der im Kern auf einem Freihandelsabkommen beruht. Damit wurden zumindest Zölle beim Handel mit Obst, Gemüse und Kartoffeln verhindert. Dennoch häufen sich zu Jahresbeginn Nachrichten von fehlenden Unterlagen, schleppender Grenzabfertigung und leeren Supermarktregalen. Wie stark ist eigentlich die Abhängigkeit des Vereinigten Königreichs von Importen aus der EU?   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Deutscher Agrarrohstoffindex zum Jahresende 2020 stabil

18.12.2020 (AMI) – Der AMI-Rohstoffindex hielt sich im Dezember nahezu unverändert auf dem Niveau des Vormonats und erzielte durchschnittlich 123,7 Punkte. Während die Getreidepreise ein kräftiges Plus verzeichneten, verblieben die Milchpreise zum Jahresende auf dem Vormonatswert. Die erneut rückläufige Preisentwicklung bei Schlachtschweinen sorgte für einen Rückgang des Teilindex für Fleisch.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Ein turbulentes Jahr für Agrarrohstoffe

10.12.2020 (AMI) - Die Preisentwicklung für Agrarrohstoffe in Deutschland war 2020 vor allem durch einen Abwärtstrend in Folge der globalen Covid-19-Pandemie gekennzeichnet. Zum Jahresbeginn 2021 könnten sich an den Getreidemärkten die Tendenzen ins Positive drehen, der Schachtschweinemarkt wird allerdings weiter mit den Auswirkungen der Pandemie und der Afrikanischen Schweinepest zu kämpfen haben. Auch am Milchmarkt sind Preisrückgänge Anfang 2021 nicht auszuschließen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex im November stabil

27.11.2020 (AMI) – Der deutsche Index für Agrarrohstoffe erreichte im November 124,0 Punkte und lag damit nahezu unverändert auf dem Niveau des Vormonats. Die Getreidepreise verzeichneten weiterhin feste Tendenzen. Auch die Milchpreise konnten leicht zulegen, die Aussichten zum Jahresende sind allerdings gedämpft. Erneute Preisrückgänge zeichneten den Verlauf am Schlachtschweinemarkt.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoffindex im Oktober mit leichten Einbußen

30.10.2020 (AMI) – Der AMI-Rohstoffindex verzeichnete im Oktober einen erneuten Rückgang. Der Index für deutsche Agrarrohstoffe verlor rund 0,3 % gegenüber September und erreichte durchschnittlich 123,3 Punkte. Feste Getreidepreise konnten die Rückgänge bei Schlachtschweinen und -rindern nicht kompensieren. Der Subindex für Milch blieb unverändert auf dem Niveau des Vormonats.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex im Zuge von ASP in Abwärtsbewegung

25.09.2020 (AMI) – Im September verzeichnete der deutsche Agrarrohstoffindex einen leichten Rückgang um rund 0,4 % auf 124,4 Punkte. Preiszuwächse an den Getreidemärkten und dem Milchmarkt überwogen durch die Preisrückgänge am Schlachtschweinemarkt im Zuge des eingestellten Drittlandhandels, der aufgrund des Auftretens von Fällen der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland zum Stillstand gebracht wurde.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex: Wenig Bewegung im August

28.08.2020 (AMI) – Der deutsche Agrarrohstoffindex konnte im August das Preisniveau halten und legte leicht um 0,1 % im Vergleich zum Juli auf rund 124,7 Punkte zu. Die erwartete Stabilisierung an den Milchmärkten überwog die leichten Verluste an den Fleisch- und Getreidemärkten. Bei den Schlachtschweinen sind die Folgen der COVID-19 Pandemie weiterhin zu spüren.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex: Erneute Verluste im Juli

31.07.2020 (AMI) – Der deutsche Agrarrohstoffindex konnte im Juli das Preisniveau nicht halten und erzielte im Durchschnitt rund 124,3 Punkte, was einen Rückgang um 3,0 % im Vergleich zum Vormonat darstellt. An den Getreide- und Fleischmärkten wurden im Mittel Verluste eingefahren und auch die Milchmärkte mussten, wenn auch nur geringfügig, Einbußen hinnehmen. Für die kommenden Monate zeichnet sich in Teilen eine Besserung ab.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Deutscher Agrarrohstoffindex im Juni mit leichten Verlusten

26.06.2020 (AMI) – Der AMI-Rohstoffindex erzielte im Juni rund 127,4 Punkte und verzeichnete somit einen Rückgang um 0,2 % im Vergleich zum Vormonat. Der Preiszuwachs an den Fleischmärkten wurde durch die Verluste an den Milchmärkten und geringfügiger an den Getreidemärkten übertroffen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex verzeichnet im Mai erneute Rückgänge

29.05.2020 (AMI) – Der deutsche Index für Agrarrohstoffe verlor im Mai 2020 4,7 % im Vergleich zum Vormonat und erreichte im Monatsmittel somit rund 126,8 Punkte. Preisrückgänge an den Fleisch- und Milchmärkten konnten von den leichten Zuwächsen an den Getreidemärkten nicht kompensiert werden.   Mehr