USDA korrigiert Ernteschätzung für Südamerika
Die globale Sojaerzeugung wird aktuell bei 338,1 Mio. t gesehen und damit 1,1 % unter Vormonat. Das Vorjahr würde damit um 5,7 % verfehlt. In der einzelstaatlichen Betrachtung geben die Abwärtskorrekturen für Brasilen und Argentinien, dem größten und drittgrößten Sojaerzeuger der Welt, den Ausschlag dafür. Wegen ungünstiger Witterung wurde die brasilianische Ernteprognose um 1,5 Mio. t auf 124,5 Mio. t zurückgenommen, die argentinische sogar um 2 Mio. t auf 52 Mio. t. Diese Korrekturen ändern aber nichts daran, dass Brasilen 2019/20 eine Rekordernte erzielt und die argentinische Erzeugung das Vorjahr verfehlt.
Aufgrund der Rücknahmen der Ernteprognosen für Brasilien und Argentinien würde man nun eigentlich davon ausgehen, dass auch die Exportschätzungen nach unten angepasst wurden, doch das ist nicht der Fall. Für Argentinien bleibt es bei 8,2 Mio. t erwarteter Ausfuhr bis Saisonende, bei Brasilen, dem mit Abstand größten Sojabohnenexporteur der Welt, wurde die Prognose sogar angehoben: 78,5 Mio. t sind 1,5 Mio. t mehr als in der Vormonatsschätzung, würden das Vorjahr um fast 4 Mio. t übertreffen und wären außerdem ein Rekordergebnis.
Doch für diese auf den ersten Blick paradoxe Entwicklung gibt es einen plausiblen Grund. Der Handelskonflikt zwischen China und den USA hat sich zwar entspannt, ist aber weiterhin nicht beigelegt und seit Monaten konzentriert das Reich der Mitte seine Sojanachfrage, zusätzlich angespornt durch die sich langsam erholenden Schweinebestände im Land, auf brasilianische Offerten. Diese sind zudem, bei laufender Ernte und wachsendem Angebot daraus, deutlich preisgünstiger als US-Ware. So hat Brasilen dann allein im März die Rekordmenge von 12 Mio. t Sojabohnen exportiert, wovon etwa drei Viertel für China bestimmt waren.
Die Rücknahme der globalen Ernteschätzung für Sojabohnen hat zur Folge, dass auch die Zahlen zur Lagerbestandsentwicklung angepasst werden. Das USDA rechnet mit Jahresendbeständen in Höhe von 100,5 Mio. t, was etwa 2 Mio. t weniger als in der Vormonatsschätzung sind und das Vorjahresergebnis um mehr als 10 Mio. t verfehlen würden. So gravierend dieser Rückgang auch sein mag, wären die Vorräte damit aber immer noch überdurchschnittlich groß und es wäre das zweithöchste Ergebnis aller Zeiten.
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