Welt | Rohmilch | Erzeugung

Gedämpfter Angebotsverlauf am Weltmarkt

26.02.2020 (AMI) – Das Milchaufkommen bei den mengenmäßig bedeutenden Exporteuren von Milchprodukten bewegte sich 2019 auf dem Vorjahresniveau. Regional gegenläufige Entwicklungen hielten sich dabei weitgehend die Waage. Seit Herbst bestimmten jedoch in der Summe wieder leicht steigende Tendenzen das Bild.

Im Jahr 2019 hat die weltweite Kuhmilcherzeugung weiter zugenommen, schätzungsweise um 1,4 %. Regional sind die steigenden Tendenzen aber bereits Ende 2018 zum Stillstand gekommen – auch in größeren Exportstandorten wie Ozeanien und der EU. Das hat sich auch auf das Angebot am Weltmarkt ausgewirkt. Das Exportangebot, festgemacht am Milchaufkommen der mengenmäßig bedeutenden Exporteure EU, USA, Australien und Neuseeland, ist 2019 teils unter die Vorjahreslinie gesunken. Im zweiten Halbjahr war der Verlauf zwar wieder dynamischer, vor allem auf der Nordhalbkugel. Das konnte das schwächere erste Halbjahr aber nicht vollständig ausgleichen. Das Exportangebot am Weltmarkt ist im vergangenen Jahr somit in der Summe nicht weiter gewachsen.

Rückläufige Tendenzen in Ozeanien

Auf der Südhalbkugel dominierten rückläufige Entwicklungen. Das Angebot der Anbieter Ozeaniens lag 2019 in der Summe damit unter dem Vorjahresniveau. In Neuseeland reduzierten fehlender Niederschlag und Hitze die Milchproduktion. Die Saison startete mit weniger Niederschlag als üblich. So fehlte Futter auf den Farmen, das durch teures Zukauffutter ergänzt werden musste. Im Frühjahr und zur Milchspitze im letzten Jahresdrittel gab es weniger Milch.

In Australien ist die Milchproduktion bereits seit Herbst 2018 rückläufig. Hier ist die Milchwirtschaft durch eine lange Periode von Hitze und Trockenheit gebeutelt. In weiten Teilen fehlte Futter, was zu einem massivem Bestandsabbau in den Milchkuhherden geführt hat. Hinzu kamen die schweren Busch- und Waldbrände. Insgesamt waren Auswirkungen in den bedeutenden Produktionsregionen Victoria und New South Wales, wo knapp 80 % der Milchproduktion verortet sind, am schwersten.

Leichtes Mengenwachstum auf der Nordhalbkugel

Bei den Exporteuren auf der Nordhalbkugel zeigten sich hingegen 2019 leichte Mengenzuwächse. Die Milcherzeugung in den USA bewegte sich leicht über dem Vorjahresniveau. Zwar wurden die Mengen von 2018 im ersten Halbjahr punktuell unterschritten, in Richtung Herbst lag die Erzeugung aber wieder stärker über der Vorjahreslinie. Trotz reduziertem Milchkuh-Bestand erzeugten die US-amerikanischen Milchviehhalter in der Summe etwas mehr Milch als 2018.

Auch in der EU bewegte sich die Milchanlieferung 2019 auf erhöhtem Niveau. Die Mengen des Vorjahres wurden insbesondere im Frühjahr und ab August übertroffen. Dadurch war das Rohstoffaufkommen von Januar bis Dezember im Mittel um 0,5 % umfangreicher als 2018.

Wie entwickelten sich die Milchmengen im Detail? Und wie geht es am Weltmarkt angebotsseitig weiter? Umfassende Informationen dazu finden Sie in unserem Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft.

Sie sind noch kein Kunde und möchten vom Expertenwissen der AMI profitieren? Dann nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten in unserem Shop, und sichern Sie sich noch heute Ihren persönlichen Zugang zum Markt aktuell Milchwirtschaft.




Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück
Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI Rohstoffindex hat im Februar weiter nachgegeben

01.03.2019 (AMI) – Der Index der AMI für deutsche Agrarrohstoffe hat im Februar mit 130,2 Punkten leicht um 0,6 % nachgegeben. Dabei setzten insbesondere die schwächeren Getreidepreise den Index unter Druck. Die Preise für Schlachtschweine und -rinder tendierten hingegen leicht fester.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoff-Index im Januar erneut gesunken

25.01.2019 (AMI) – Zu Jahresbeginn zeigte der AMI Rohstoff-Index leicht schwächere Tendenzen. Er verbuchte mit 131,3 Punkten ein Minus von 0,6 % im Vergleich zum Dezember. Zurückzuführen ist der Rückgang insbesondere auf die weiter nachgebenden Erzeugerpreise für Rohmilch. Auch Raps tendierte schwächer. Gerste und Mais haben sich hingegen preislich befestigt. Am Markt für Schlachtrinder sind die Preise indes aufgrund einer geringeren Nachfrage leicht gesunken.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI Rohstoff-Index im Dezember etwas schwächer

20.12.2018 (AMI) – Zum Jahresende hat der deutsche Agrarrohstoff-Index leicht verloren. Er gab im Vergleich zum November um 0,6 Punkte auf 132,2 Zähler nach. Während Getreide zu steigenden Preisen gehandelt wird, verharren die Preise für Schlachtschweine seit Oktober auf unverändertem Niveau. Wieder leicht schwächere Tendenzen werden bei den Erzeugerpreisen für Rohmilch erwartet.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Strukturdaten

Rohstoffpreise überwiegend fester

10.12.2018 (AMI) – Die Preise für Agrarrohstoffe in Deutschland zeigten 2018 überwiegend nach oben. Die Getreidepreise haben ab der Jahresmitte, aufgrund schlechter Ernteerwartungen, deutlich zugelegt. Auch die Erzeugerpreise für Rohmilch konnten sich, nach rückläufigen Tendenzen in der ersten Jahreshälfte, wieder erholen.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Außenhandel

Deutscher Agrarhandel überwiegend innerhalb der EU

07.12.2018 (AMI) – Für die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft sind die Länder der EU die wichtigsten Partner im internationalen Handel.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoff-Index im November unverändert

30.11.2018 (AMI) – Der Agrarrohstoff-Index für die wichtigsten in Deutschland erzeugten Agrarrohstoffe lag im November 2018 in etwa auf dem Niveau des Vormonats. Deutliche Korrekturen nach unten gab es bei den Preisen für Schlachtrinder. Auch die Maispreise standen zuletzt unter Druck. Die Märkte für Schlachtschweine und Raps präsentierten sich hingegen stabil und bei den Erzeugerpreisen für Rohmilch überwogen steigende Tendenzen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoff-Index verzeichnet im Oktober wieder leichte Einbuße

26.10.2018 (AMI) – Die Preise für deutsche Agrarrohstoffe entwickelten sich im Oktober uneinheitlich. Am Markt für Getreide waren überwiegend festere Tendenzen zu erkennen, lediglich die Maispreise wurden nach unten korrigiert. Auch die Erzeugerpreise für Rohmilch haben weiter zugelegt. Dahingegen dämpften schwächere Preise für Schlachtschweine den AMI-Index. Insgesamt lag er mit 132,9 Punkten um rund 0,7 % unter dem Niveau des Vormonats.   Mehr

Welt | Agrarwirtschaft | Markttrends

So funktionieren Agrarmärkte

12.10.2018 (AMI) – Welchen Einfluss haben die Ernteausfälle und wie wirken sich diese auf die Angebots- und Nachfrageentwicklung aus? Wie verändern sich die Außenhandelsströme? Antworten zu den Funktionsweisen der Märkte für Getreide, Ölsaaten und Kartoffeln lieferte das AMI Markt Seminar Pflanzenbau für Einsteiger.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI Rohstoff-Index im September auf hohem Niveau behauptet

01.10.2018 (AMI) – Der Preisauftrieb für deutsche Agrarrohstoffe hat im September eine Verschnaufpause eingelegt. Gebremst von schwächeren Erzeugerpreisen für Getreide und Schlachtschweine verharrte der AMI-Index bei rund 134 Punkten. Weiter zugelegt haben die Auszahlungspreise der Molkereien für Rohmilch und auch Schlachtinder waren etwas teurer als im August. Für Oktober erwarten die AMI-Experten jedoch schwierige Geschäfte mit Getreide, Raps und Schlachttieren, was den Index insgesamt wieder ins Minus drücken könnte.   Mehr

Welt | Agrarrohstoffe | Markttrends

Wie geht es weiter an den Agrar- und Rohstoffmärkten?

12.09.2018 (AMI) – Die Beantwortung dieser Frage wird derzeit durch die anhaltende Dürre bestimmt, die zu Ernteausfällen und Futtermittelknappheit führt. Vor diesem Hintergrund diskutierten am 11. September Gäste und Marktexperten der AMI über die daraus resultierenden Konsequenzen für die gesamte Agrar- und Ernährungsbranche. Gelegenheit dazu bot das AMI Markt Seminar Kompakt.   Mehr