Europa | Kernobst | Angebot

Frühjahrsfröste dezimieren die Apfelernte

12.06.2017 (AMI) – Die extreme Witterung im April und Mai führt in vielen europäischen Anbauregionen zu deutlichen Ernteeinbußen. Vielfach wird sogar die Marke von 50 % überschritten und die kontinuierliche Belieferung der Märkte ist gefährdet. Innerhalb der deutschen Grenzen gilt dies auch für die Region Bodensee, die sogar einen Ernteausfall von 70 % prognostiziert. Im Gegensatz dazu verfügt der Norden mit Schwerpunkt Niederelbe über einen umfangreichen Frostschutz in Form von Beregnungsanlagen. Aus heutiger Sicht ist hier nur eine Einbuße von rund 10 % zu erwarten.

Das absehbare Erntedefizit in Deutschland kann aber nicht durch das europäische Umfeld ausgeglichen werden. Hervorzuheben sind hier die geschätzten Ernteausfälle in Polen von 50-60 %, Belgien 65-70 %, die Niederlande 30-35 %, Österreich 45-50 %, Italien 20-25 % und die Balkanländer mit bis zu 50-80 %. Nur Spanien und Großbritannien wurden von den europaweiten Nachtfrösten verschont.

Bei den Zahlen handelt es sich nur um Tendenzen, für exakte Ernteaussichten ist es noch viel zu früh. Diese werden dann im Rahmen des Prognosfruit Kongress in der ersten Augustwoche vorgestellt, diesjährig in Spanien.

Deutlich unter 10 Mio. t Äpfel?

Trotz der bisher vagen Aussagen, dürfte die EU-Apfelernte unter 10 Mio. t liegen. Ob sogar das Niveau aus dem Jahr 2007 mit 9,2 Mio. unterschritten wird, bleibt abzuwarten. Seinerzeit konzentrierte sich das Defizit auf die Länder in Osteuropa mit Schwerpunkt Polen (1,1 Mio. t Äpfel), während der Westen in der Regel über sehr gute Ernten verfügte. In der Saison 2017/18 ist die Warenverfügbarkeit ausgeglichener und kein Anbaugebiet steht unter Verkaufszwang.

Markt hat schon reagiert

Obwohl bisher nur grobe Ernteeinschätzungen vorliegen, hat der Markt schon reagiert. Am 1. Mai lagerten 1,33 Mio. t Äpfel mit Schwerpunkt Golden Delicious und der Jonagold-Gruppe. Es gab große Vorbehalte, diese Mengen zeitgerecht und zu stabilen Preisen zu räumen. Mit der jetzt absehbar deutlich kleineren Folgeernte bieten sich für die „alterntigen“ Äpfel gute Absatzmöglichkeiten bis Ende September und eine Angebotsüberschneidung ist sogar gewollt. Der Markt für Äpfel aus der Ernte 2016 hat sich jedenfalls gedreht und beinhaltet anziehende Preise.

AMI Markt Woche EU-Kernobst

Möchten Sie mehr über die EU-Ernteprognose für Äpfel und Birnen und den daraus resultierenden Warenströmen sowie Preisen wissen? Dazu können Sie die wöchentlich erscheinende AMI Markt Woche EU-Kernobst abonnieren. Nutzen Sie noch heute die Bestellmöglichkeit im Shop und sichern Sie sich ihren Zugang zu fundierten Marktinformationen.

Beitrag von Helwig Schwartau
Marktexperte Gartenbau, Büro Hamburg

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück
Welt | Agrarrohstoffe | Terminkontrakte

Angebotssorgen treiben Kakaopreise

15.05.2024 (AMI) – Ungünstige Vegetationsbedingungen und massiver Krankheitsdruck limitieren die Ertragserwartungen der diesjährigen Kakoernten in den wichtigsten Anbaugebieten Westafrikas. Günstige Niederschläge schwächten die Angebotssorgen zuletzt etwas ab. Das Preisniveau bleibt nichtsdestotrotz sehr hoch und deutlich über den Vorjahren.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex im April erneut mit Plus

29.04.2024 (AMI) – Mit 132,3 Punkten stieg der AMI-Rohstoffindex im Vergleich zum Vormonat um 0,7 %. Ausschlaggebend waren in erster Linie die gestiegenen Erzeugerpreise für Getreide und Raps. Die Milchpreise hielten sich nahe dem Niveau des Vormonats. Die Preise für Schlachtvieh entwickelten sich uneinheitlich.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Agrarrohstoffindex knapp über Vormonat

04.04.2024 (AMI) – Der AMI-Index für deutsche Agrarrohstoffe ist im März leicht um 0,5 % gestiegen. Mit 131,1 Punkten liegt der Index aber rund 11 % unter dem Vorjahreswert. Auf breiter Front gaben die Erzeugerpreise für Getreide im März nach, während die Forderungen für Schlachtschweine und -kühe anzogen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Agrarrohstoffindex knapp unter Vormonat

27.02.2024 (AMI) – Der AMI-Index für deutsche Agrarrohstoffe ist im Februar leicht um 0,2 % gesunken. Mit 130,5 Punkten liegt der Index aber rund 15 % unter dem Vorjahreswert. Auf breiter Front gaben die Erzeugerpreise für Getreide und Raps im Februar nach, während besonders die Preise für Schlachtkühe anzogen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Erzeugerpreise zum Jahresauftakt gut behauptet

05.02.2024 (AMI) – Der AMI-Index für deutsche Agrarrohstoffe ist im Januar leicht um 0,4 % gestiegen. Mit 131,6 Punkten liegt der Index aber rund 16 % unter dem Vorjahreswert. Während die Erzeugerpreise für Rohmilch den fünften Monat in Folge angestiegen sind, standen die Preise für Getreide, Raps und Schlachtschweine im Januar unter Druck. Mit dem Jahreswechsel hat die AMI ihren Index auf das Basisjahr 2020 umgestellt.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex verzeichnet Plus zum Jahresende

22.12.2023 (AMI) – Im Dezember legte der Index für deutsche Agrarrohstoffe zu. Mit 167,7 Punkten lag dieser rund 1,1 % höher als im vorangegangenen Monat, aber immer noch 19,0 % niedriger als zum selben Zeitpunkt im Vorjahr. Besonders die Erzeugerpreise für Raps und Milch legten zu.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoffe unter Druck

11.12.2023 (AMI) – Nach der Preisexplosion 2022 war das Jahr 2023 von sinkenden Erzeugerpreisen für Agrarrohstoffe geprägt. Es gab allerdings auch Ausnahmen. Zudem lagen die Preise immer noch deutlich über dem Niveau der Jahre vor 2022.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex stabilisiert sich im November

04.12.2023 (AMI) – Im November 2023 stabilisierte sich der AMI-Rohstoffindex bei 166,1 Punkten, lag damit aber deutlich unter den 211,0 Punkten, die im November 2022 ermittelt wurden. Niedrigere Erzeugerpreise für Schlachtvieh standen dabei höheren Preisen für Milch gegenüber.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Erzeugerpreise geben weiter nach

30.10.2023 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe gab im Oktober 2023 erneut nach und erreichte 168,9 Punkte, ein Minus von 0,7 % gegenüber Vormonat. Besonders die Erzeugerpreise für Raps, Mais sowie Schlachtschweine tendierten schwächer. Die höheren Preise für Milch und Jungbullen konnten den Rückgang nur limitieren.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Rohstoffindex erneut schwächer

29.09.2023 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe gab im September 2023 erneut nach und erreichte 168,9 Punkte. Das entspricht einem Minus von 1,5 % gegenüber Vormonat. Besonders die Erzeugerpreise für Getreide sowie Schlachtschweine tendierten schwächer.   Mehr