Paris: Weizen Fronttermin auf 18-Monatshoch
Die Weizenkurse in Paris folgen den Notierungen aus Chicago und der Fronttermin erreichte am 19.06.2017 mit 177,50 EUR/t den höchsten Stand seit Dezember 2015. Auslöser für dieses Hoch waren die ungünstigen Vegetationsbedingungen in den USA, aber auch in Europa. Die angekündigte Hitzewelle in Europa ließ die Sorgen und damit auch die Spekulationen auf nennenswerte Ertragsausfälle deutlich steigen. Das spiegelten die hohen Kontraktzahlen wider. Während an den anderen Tagen im Juni im Schnitt 25.000 Umsätze verzeichnet wurden, waren es von Freitag bis Dienstag über 80.000.
Die aktuelle Hitzewelle in Westeuropa limitiert die Ertragsaussichten für Weizen. Vor allem in Frankreich werden die Prognosen stetig zurückgenommen und in Spanien bestätigen bereits die schwachen Gerstenerträge die Hitzeschäden im Getreide. Der dortige Bauernverband spricht nur noch von 3,7 Mio. t Getreide zur Ernte 2017, das wäre gerade mal gut die Hälfte der vorjährigen 7,2 Mio. t. In Nordwesteuropa sieht es hingegen etwas besser aus. Die insgesamt etwas späteren Bestände konnten von den vereinzelten Regenfällen im Juni profitieren, sollten aber in den kommenden Tagen noch mehr Wasser bekommen. In der Rheinschiene hat der Gerstendrusch begonnen und auch anderenorts werden frühreife Bestände vom Feld geholt.
Nach der kräftigen Aufwärtsbewegung beruhigte sich die Terminbörse wieder. Die schwachen Vorgaben aus Übersee ließen auch die Notierungen in Paris schwächeln, die nach dem Plus von 7,75 EUR/t in nur drei Tagen, an den Folgetagen 2 EUR/t abgegeben mussten.
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Wienke von Schenck
Marktanalystin Getreide und Ölsaaten
Tel. (0228) 33805-351
Autorin von Fachbeiträgen und Analysen zum Getreide-, Futtermittel- und Ölsaatenmarkt, Referentin auf Veranstaltungen des Agribusiness, Mitarbeit in Fachgremien