Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Lebensmittelpreise steigen im Juli

29.07.2021 (AMI) – Im Juli erfolgten gleich in mehreren Frische-Warengruppen Preisaufschläge auf Verbraucherebene. Die Teuerungsrate frischer Lebensmittel zog dadurch kräftig an, nachdem sie sich zuvor deutlich abgeschwächt hatte. Neben aktuellen Preisrunden kamen außerdem noch die Entwicklungen aus dem vergangenen Jahr zum Tragen.

Dem AMI-Frischeindex zufolge zahlen die Verbraucher für frische Lebensmittel, wie Fleisch, Eier, Molkereiprodukte, Obst und Gemüse, in den ersten dreieinhalb Juliwochen 4,3 % mehr als im Vorjahr. Im Bereich der tierischen Produkte sind einige Preisrunden erfolgt. So haben sich Eier, Schweinefleisch, Geflügel, Milch und Milchprodukte im Basissortiment des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) verteuert. Hinzu kommt jedoch auch der Basiseffekt aus dem Vorjahr. Denn im Juli 2020 wurde die Mehrwertsteuer gesenkt. Dieser Preisnachlass, der damals über alle Warengruppen gleichermaßen umgesetzt wurde, verstärkt nun die aktuellen Entwicklungen.

Schweinefleischpreise ziehen auf Verbrauchebene an

Die Preise für einige Schweinefleischartikel aus dem Basissortiment des LEH sind zu Monatsbeginn gestiegen. Unter anderem haben sich Kotelett, Schnitzel und Gulasch vom Schwein verteuert ebenso frische, grobe Bratwurst. Der Discounter Lidl bietet letztere nun für 6,98 EUR/kg statt 6,22 EUR/kg an. Die Verbraucherpreise für Schweinefleisch steigen damit in den ersten Juliwochen etwa 2 % über das Vorjahresniveau. Ebenso haben sich vereinzelt Fleischwaren bzw. Wurst verteuert, wie etwa Salami oder Fleischwurst. Rohschinken ist dagegen günstiger geworden. Im vergangenen Jahr waren die Schlachtschweinepreise kräftig unter Druck geraten. Seit Jahresbeginn 2021 bis zum Sommer waren diese auf niedrigem Niveau jedoch wieder gestiegen, bevor sie aktuell nun wieder zurückgehen. Die weiterhin schwächelnde Inlandsnachfrage hatte Druck aufgebaut. Das höhere Preisniveau der vorgelagerten Stufen der vergangenen Monate wurde nun zeitversetzt an die Verbraucher weitergegeben. Im Fleischbereich erfolgen die Preisanpassungen auf Verbraucherebene kontraktbedingt immer sehr zeitverzögert. Bei Rindfleisch sowie gemischtem Hackfleisch sind dagegen keine Anpassungen im Juli zu sehen.

Geflügelpreise steigen

Zum Monatsende haben sich verschiedene Geflügelartikel im Preiseinstiegssegment des LEH verteuert. Unter anderem kosten Hähnchenschnitzel, -schenkel und Putenschnitzel seitdem mehr. Im Discounter Aldi beispielsweise ist der Preis für Hähnchenschnitzel von 8,22 EUR/kg auf 8,72 EUR/kg gestiegen. Die Verbraucherpreise steigen in den ersten dreieinhalb Juliwochen 7 % über das Vorjahresniveau. Ähnlich wie bei Eiern waren die Preise für einzelne Geflügelartikel erst im April 2021 auf Verbraucherebene gestiegen. Grund für die aktuellen Preisanpassungen sind erneut vor allem die gestiegenen Erzeuger- und Futterpreise. Die vermehrten Kosten wurden nun an den Verbraucher weitergegeben.

Wenn Sie Informationen zur Preisentwicklung von frischen Lebensmitteln auf Verbraucherebene benötigen, nehmen Sie Kontakt mit den Marktexperten der Verbraucherforschung auf.

Beitrag von Judith Dittrich
Marktexpertin Verbraucherforschung

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Soja | Terminkontrakte

US-Soja kann Vorwochengewinne nicht halten

20.04.2017 (AMI) – Die Witterung in Argentinien und Informationen zu US-Importzöllen auf ausländischen Biodiesel bestimmen die Kursentwicklung von US-Soja.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Marktversorgung

Die neue AMI Markt Bilanz Milch 2017

20.04.2017 (AMI) – Die neue AMI Markt Bilanz Milch 2017 ist ab dem 28.04.17 lieferbar. In gewohnter Qualität hat die AMI wieder ausführliche Fakten und Daten zum Milchmarkt zusammengetragen. Besonderes Augenmerk galt in diesem Jahr den USA, China und dem Brexit. Profitieren Sie vom Expertenwissen der AMI und seien Sie exklusiv auch bei der Vorstellung der Markt Bilanz Milch 2017 in Bonn dabei.   Mehr

Europa | Verarbeitungsware | Lagerbestand

Kaum noch vertragsfreie Kartoffeln in Belgien

20.04.2017 (AMI) – Belgiens Landwirte bevorrateten Anfang April etwas weniger Kartoffeln als im Vorjahr. Dabei gibt es kaum noch vertragsfreie Partien. Die Sorte Bintje hat stark an Bedeutung verloren.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Preise

Preise für Molkenpulver bewegen sich kaum

20.04.2017 (AMI) – Der Markt für Molkenpulver war Mitte April bei stabilen Preisen von einer überwiegend ruhigen Lage gekennzeichnet. Weiterhin gefragt war flüssige Molke, die dadurch vergleichsweise hochpreisig gehandelt wurde.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Stabile Schlachtschweinepreise

19.04.2017 (AMI) – Insgesamt dominieren - ebenso wie vor Ostern - ausgeglichene Marktverhältnisse und stabile Schweinepreise. Das feiertagsbedingt größere Angebot lässt sich reibungslos vermarkten. Das Aufkommen für die neue Woche wird auf 96 % beziffert.   Mehr

Welt | Schweine | Handel

Der Schlachtschweinemarkt steht vor großen Herausforderungen

19.04.2017 (AMI) – Der deutsche Schlachtschweinemarkt ist im Wandel. Während Produktion und Verbrauch stagnieren gewinnt der Außenhandel immer mehr an Bedeutung. Insbesondere der asiatische Raum entpuppte sich in den vergangenen Jahren als Wachstumsmarkt. Doch auch der BREXIT wird nicht ohne Folgen bleiben.   Mehr

Deutschland | Futtergetreide | Preise

Futterweizen ist gefragt und teurer als in der Vorwoche

13.04.2017 (AMI) – Die Veredelungsregionen machen den Exporteuren in Norddeutschland weiterhin Konkurrenz und bieten deutliche Preisaufschläge. Bei eher verhaltenen Aktivitäten am Getreidemarkt, sorgen die Mischfutterhersteller für feste Preise und stetige Nachfrage.   Mehr

Welt | Öle | Handel

Starke bärische Impulse drücken Palmöl

13.04.2017 (AMI) – Gegenüber Vorwoche haben die Palmölkurse nachgegeben. Druck kommt von schwächerem Sojaöl und einer steigenden malaysischen Palmölproduktion.   Mehr

Deutschland | Käse | Nachfrage

Rege Käsenachfrage im Ostergeschäft

13.04.2017 (AMI) – Vor den Osterfeiertagen wurden Schnittkäse und Pasta-Filata umfangreich nachgefragt. Die Bestände in den Reifelägern der Hersteller gingen dadurch weiter zurück. Derzeit zeichnet sich eine Erholung der Preise ab.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinemarkt zeigt sich ausgeglichen

12.04.2017 (AMI) – Auch wenn die Osterfeiertage die Schlachtungen bundesweit einschränken, werden regional am Ostersamstag und zu Beginn der neuen Woche hohe Schlachtzahlen angestrebt. Es stehen keinesfalls zu viele Schweine zur Verfügung, von Mangel kann auch keine Rede sein. Insgesamt dominieren ausgeglichene Marktverhältnisse und stabile Schweinepreise.   Mehr