Europa | Milch & Milchprodukte | Erzeugung

Mehr Rohstoff zu Milchprodukten verarbeitet

05.06.2018 (AMI) – Bei der Produktion von Milcherzeugnissen in der EU kam es im ersten Quartal 2018 zu teils deutlichen Verschiebungen. In Folge des deutlich gestiegenen Rohstoffaufkommens wurden vermehrt Käse, Magermilchpulver und Butter hergestellt. Bei Vollmilchpulver und Konsummilch wurden, wie auch Kondensmilch und Sahneerzeugnissen, weniger produziert als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

In den ersten drei Monaten 2018 hat sich bei der Milchanlieferung in der EU der Mengenvorsprung gegenüber dem Vorjahr stetig reduziert. Im Schnitt lag das Rohstoffaufkommen im ersten Quartal rund 2,4 % über der Vorjahreslinie.

Im Vergleich der einzelnen Produkte fiel der Anstieg bei der Herstellung von Magermilchpulver am deutlichsten aus. Vor allem die großen Erzeugerländer Deutschland und Frankreich fuhren die Produktion deutlich hoch. Nennenswerte Zuwächse waren zudem in den Niederlanden, Belgien und Polen zu verzeichnen.

Auch bei Käse befand sich die Produktion in den ersten drei Monaten 2018 weiter auf Wachstumskurs. Nach dem einem Anstieg von 2 % im Kalenderjahr 2017, setzte sich das Wachstum im ersten Quartal des laufenden Jahres in gleichem Umfang fort. Die rege Nachfrage im In- und Ausland ließ die Hersteller weiterhin vermehrt den Rohstoff Milch in die Käseproduktion lenken.

Ebenfalls gestiegen ist im ersten Quartal die Butterproduktion in der Gemeinschaft, nachdem für 2017 ein leichter Rückgang zu verzeichnen gewesen war. Hier schlugen sich die Mengensteigerungen der bedeutenden Erzeugerländer wie Frankreich, den Niederlanden, und Polen nieder, während in Deutschland und dem Vereinigten Königreich weniger als im Vorjahr produziert wurde.

Trinkmilch wurde in der EU zum Jahresbeginn hingegen weniger hergestellt. Der mengenmäßig bedeutendste Produzent war das Vereinigte Königreich. Gut ein Fünftel der gesamten Trinkmilchproduktion entfiel auf die Briten. Hier ging die Produktion um 1,7 % zurück. In Deutschland, mengenmäßig auf Rang 2 im EU-Ranking, sank die Herstellung sogar um 2,4 %. Auch Frankreich wies ein deutliches Minus von 3,9 % aus. Dies konnten die Mengensteigerungen, die vornehmlich in kleineren Produktionsländern zu verbuchen waren, jedoch nicht ausgleichen.

Zudem weist die EU-Kommission für das erste Quartal 2018 auch Produktionsrückgänge bei Vollmilchpulver, Sahne und Kondensmilch aus. Zu diesen Entwicklungen haben bei Vollmilchpulver vornehmlich die reduzierten Produktionsmengen in Dänemark und Frankreich beigetragen. Sahne wurde insbesondere in Dänemark und Spanien in reduziertem Umfang hergestellt. Ausschlaggebend für den Rückgang bei Kondensmilch waren in erster Linie die geringeren Produktionsmengen in Deutschland und den Niederlanden.

Wenn Sie die Herstellung von Milchprodukten in der EU im Blick behalten wollen und interessiert daran sind, wie es am Milchmarkt weiter geht, dann ist der Markt aktuell Milchwirtschaft genau das Richtige für Sie. Bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement.

Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Handel

Ausgeglichener Schlachtschweinemarkt

22.05.2024 (AMI) – Nach Pfingsten präsentiert sich die Schlachtschweinemarkt überwiegend ausgeglichen. Trotz der fehlenden Schlachttage gibt es allenfalls regional kleinere Überhänge, die aber zügig abgebaut werden dürften.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Wetterkapriolen in Südamerika stützen US-Sojakurse

22.05.2024 (AMI) – Die Überschwemmungen in Brasilien und die Hitze in Argentinien bleiben im Fokus und stützen den Sojamarkt. Schwache US-Verarbeitungsdaten und eine schnelle Aussaat begrenzen die Gewinne.   Mehr

Europa | Schweine | Tierbestand

Mehr Schweine in Dänemark gehalten

22.05.2024 (AMI) – Dänische Landwirte hielten zum Stichtag 1. April 2024 deutlich höhere Schweinezahlen als bei der Vorjahreszählung. Das ergab die aktuelle Viehzählung, die stichprobenartig in 1.700 Betrieben erhoben wurde.   Mehr

Europa | Raps | Marktprognose

Frankreich bleibt wichtigster Rapserzeuger der EU-27

21.05.2024 (AMI) – Minustemperaturen und reichliche Niederschläge schüren aktuell in weiten Teilen der EU-27 die Sorge um deutliche Ertragseinbußen zur Ernte.   Mehr

Deutschland | Düngemittel | Preise

Abwartende Haltung am Markt für Düngemittel

21.05.2024 (AMI) –In Abhängigkeit von der Witterung und dem Preis wird aktuell lediglich der vordere und dringende Bedarf gedeckt.   Mehr

Europa | Rohmilch | Erzeugerpreise

Auszahlungsleistung in der EU-27 gesunken

17.05.2024 (AMI) – Im ersten Quartal von 2024 gaben die durchschnittlichen Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresquartal in der EU-27 nach. Zunahmen gab es nur in Lettland und Litauen. In der Monatsbetrachtung veränderten sich die Auszahlungsleistungen in den ersten drei Monaten im EU-Schnitt kaum.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Weizenkurse im Griff der Wettermärkte

16.05.2024 (AMI) – Die US-Weizennotierungen steigen aufgrund von Frost und Trockenheit, die die russische Weizenernte gefährden. Mais schließt über Vorwochenniveau, Endbestände in den USA niedriger als erwartet.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Index

Globales Preisniveau hat sich stabilisiert

16.05.2024 (AMI) – Der FAO-Preisindex für Milchprodukte lag im April bei durchschnittlich 123,7 Punkten und damit um 0,3 Punkte (0,3 %) geringfügig niedriger als im März.   Mehr

Deutschland | Käse | Angebot

Markt für Schnittkäse stabil

16.05.2024 (AMI) – Sowohl der Lebensmitteleinzelhandel als auch die Industrie und der GV-Bereich riefen Mitte Mai umfangreich Ware ab. Auch aus den Urlaubsregionen kamen vermehrt Anfragen. Bei niedrigen Lagerbeständen blieb die Notierung unverändert.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Angebot an Schlachtschweine wird knapper

15.05.2024 (AMI) – Der deutsche Schlachtschweinemarkt läuft in der aktuellen Woche überwiegend flott, regional wird von kleineren und teilweise sogar knappen Mengen berichtet.   Mehr