Europa | Raps | Erzeugung

Raps hat Winter gut überstanden

27.02.2017 (AMI) –Nach Ende des Winters zeigen sich nur sehr regional Auswinterungsschäden in Europas Rapsfeldbeständen. Ein größeres Problem in Europa ist das derzeitige Niederschlagsdefizit. Hiervon betroffen sind große Teile Süddeutschlands, Tschechiens und auch die baltischen Staaten. Sollten die trockenen Bedingungen anhalten, wird es zu Vegetationsbeginn kritisch, aber noch stellt der aktuelle Wasserhaushalt kein Problem dar, so das Prognoseamt der EU-Kommission.

Die Rapsfeldbestände in Europa sehen durchweg gut aus. Dennoch haben die Analysten von Strategie Grains ihre Prognose auf die kommende EU-Rapsernte aktuell um 500.000 t auf 21,56 Mio. t reduziert. Ausschlaggebend waren die größeren Auswinterungsschäden in Polen. Darüber hinaus werden keine größeren Ausfälle erwartet, so dass die Ernteschätzung deutlich über dem Vorjahresergebnis bleibt.

In Frankreich haben die Rapsfeldbestände den bisherigen Winter gut überstanden, auch wenn Erzeuger die Sorge trugen, dass die teils unterentwickelten Pflanzen stärkeren Frösten nicht standhalten könnten. Nach Angaben von Terres Inovia wird die Umbruchrate nach dem Winter nicht größer sein als üblich. Aber die Einschränkung der Anbaufläche von rund 7 % gegenüber 2016 wird das Erntepotenzial deutlich limitieren. Genau wie in anderen Teilen Europas herrscht aber auch in Frankreich regional starke Trockenheit, die im weiteren Vegetationsverlauf für Ertragseinbußen sorgen könnte. Aber in den kommenden Wochen ist Regen vorhergesagt, genau wie in Deutschland.

Die deutsche Rapsernte wird von den Analysten der Oil world auf 5,1 Mio. t taxiert und so 0,5 Mio. t größer als im Vorjahr. Mit der 0,8 % größeren Anbaufläche steigt das Potenzial für eine umfangreichere Ernte. Allerdings wird der eingeschränkte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln immer wieder betont und der damit wachsende Ausfall durch Insektenbefall.

Das ist auch ein sehr großes Problem im Vereinigten Königreich. Dort soll die Größe der Winterrapsfläche auf ein 13-Jahrestief gefallen sein, auch aufgrund der Resignation der Anbauer vor dem Rapserdfloh.

Demgegenüber wird in Polen eine größere Ernte als 2016 erwartet. Damals gab es ungewöhnlich große Auswinterungsschäden, die sich in diesem Jahr in den üblichen Grenzen halten sollen. Die Analysten von Sparks Polska erwarten 2017 rund 2,7-2,8 Mio. t nach den ungewöhnlich geringen 2,2 Mio. t in 2016.

Wie sich die Angebotsprognosen in Deutschland und anderen EU-Ländern in den kommenden Wochen entwickeln werden, lesen Sie im Markt aktuell Ölsaaten . Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern Sie sich jetzt Zugang zum Expertenwissen.

Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis stabil auf 1,80 EUR/kg

25.05.2017 (AMI) – Das Angebot an schlachtreifen Schweinen ist auch in der laufenden Berichtswoche alles andere als umfangreich. Zugleich ist die Nachfrage von Seiten der Schlachtindustrie durchweg ordentlich, aufgrund des Wegfalls eines Schlachttages sind aber kaum größere Engpässe zu erwarten.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Preise

Preise für Milchpulver tendieren fester

24.05.2017 (AMI) – Am Markt für Magermilchpulver hat sich in der zweiten Maihälfte die Preiserholung fortgesetzt.   Mehr

Deutschland | Brotgetreide | Marktversorgung

Kaum noch Geschäfte mit alterntigem Getreide

24.05.2017 (AMI) – Die Ernte 2016 ist nahezu komplett verkauft. Restpartien an Brotweizen gehen vor allem als Futter weg, da die Preise attraktiver sind als im Exportgeschäft. Mühlen sind gut versorgt und ordern kaum. Trockenheit bereitet im Norden und Westen Sorgen.   Mehr

Welt | Öle | Export

Rege Exporte stützen Palmölkurse

24.05.2017 (AMI) – Obgleich die Palmölproduktion steigt, befestigen sich die Palmölkurse, denn der Export nimmt Fahrt auf.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Lebensmittelpreise steigen weiter

24.05.2017 Der Preisabstand zum Vorjahr ist im Mai weiter gestiegen. Basierend auf den ersten drei Maiwochen kosten frische Lebensmittel dem AMI-Frischeindex zufolge 6,2 % mehr als das Jahr zuvor. Nicht nur die aktuellen Preisänderungen in der Warengruppe Milch und Milchprodukte führten zu dieser Entwicklung, sondern auch die Anpassungen aus dem vergangenen Jahr.   Mehr

Welt | Rohmilch | Export

Exportangebot wieder auf Wachstumskurs

23.05.2017 (AMI) – Am globalen Milchmarkt hat das Angebot Anfang 2017 wieder zugenommen. Zuvor bestimmten bei den wichtigen Exporteuren seit der Mitte des Vorjahres rückläufige Mengenentwicklungen den Marktverlauf. Auch in den übrigen bedeutenden Erzeugungsregionen waren zum Jahresbeginn vermehrt steigende Tendenzen zu verzeichnen.   Mehr

Europa | Getreide | Preise

Frankreichs Weizen verliert an Wettbewerbsfähigkeit

18.05.2017 (AMI) – Die Befestigung des Euro und die damit einhergehenden Auswirkungen auf die verschiedenen Getreidepreise ist in dieser Woche am französischen Kassamarkt deutlich sichtbar. Exportgetreide verlieren aufgrund der schwindenden Wettbewerbsfähigkeit an Wert.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Aktionspreise

Aktionen mit Grillfleisch nehmen zu

18.05.2017 (AMI) – Nach einem kurzen Zwischenhoch gestaltete sich der Handel mit Grillfleisch zuletzt verhalten. Die wärmeren Temperaturen machen nun aber Hoffnung. Der Lebensmitteleinzelhandel fährt wieder umfangreichere Aktionen mit Grillfleisch.   Mehr

Deutschland | Schrote | Nachfrage

Umfangreiche Sojaernten halten Schrotpreise im Zaum

18.05.2017 (AMI) – Bärische Einflüsse vom internationalen Sojamarkt reichen bis an die deutschen Kassamärkte: Sojaschrotkäufer hoffen auf weitere Preisnachlässe und agieren mit Zurückhaltung.   Mehr

Deutschland | Butter | Preise

Milchfett setzt preislichen Höhenflug fort

18.05.2017 (AMI) – Milchfett wird bei knapper Verfügbarkeit rege nachgefragt. Das hat auf allen Verarbeitungsstufen weitere Preisanstiege zur Folge.   Mehr