Deutschland | Getreide | Marktversorgung

Keine Bereitschaft zum Verkauf der neuen Ernte

09.06.2023 (AMI) – Die nicht mehr ganz so optimalen Vegetationsbedingungen – auf leichten Standorten werden Trockenstresssymptome sichtbar – bremsen die Kontraktbereitschaft, auch wenn höhere Preise geboten werden.

Der plötzliche Anstieg der Börsenkurse kann kaum Umsätze am Kassamarkt generieren. Die Preisentwicklung ist uneinheitlich, teils werden höhere Gebote in den Regionen genannt, teils aber auch deutliche Preisrücknahmen. Es erfolgen ohnehin nur vereinzelt Verkäufe. Die Abgabebereitschaft von Erzeugerseite bleibt gering. Nur vereinzelt werden Restbestände abgegeben, um die Lager auf die nächste Saison vorbereiten zu können.

Hinsichtlich der kommenden Ernte konnten die steigenden Gebote allerdings die Kontraktbereitschaft überhaupt nicht beleben. Da die Ertragsaussichten immer ungewisser werden, spekulieren viele Erzeuger auf höhere Gebote zur nächsten Ernte und nehmen daher auch alterntige Ware mit in die nächste Saison. Die Vorkontraktpreise für Futtergetreide ex Ernte legten deutlicher zu als die Brotgetreidepreise. Bleiben Sie informiert, mit den wöchentlichen Verkaufspreisen auf Erzeuger- oder Großhandelsstufe für Brot-, Futter- und Industriegetreide im AMI Markt aktuell Getreide.

Auf der Käuferseite entwickelt sich das Interesse gegenteilig. Während prompte Ware vernachlässigt wird, besteht durchaus Kaufinteresse für Lieferungen ex Ernte. So kommen aber kaum Umsätze zustande. Etwas lebhafter ist nur das Interesse der Landwirte an Futtergetreide, so dass zwischenbetrieblich Ware etwas mehr läuft als bisher.

Auf den Feldern entwickeln sich die Wintergetreide sehr gut, aber vor allem auf den leichten Standorten macht sich der fehlende Regen bemerkbar, so dass vor allem Sommerungen Trockenstresssymptome aufweisen. Die stabile Hochdruckwetterlage mit langanhaltendem Sonnenschein entzieht den Böden die Feuchtigkeit. Sollte es weiterhin an Niederschlag mangeln, dürften auch schwerere Böden keine optimalen Bedingungen mehr bieten können. Aber noch wird von einem überdurchschnittlichen Ertragspotenzial ausgegangen. Erzeuger bereiten langsam die Gerstenernte vor, teils wird vorher noch kurz Urlaub gemacht. Entsprechend ruhig ist es am Markt. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage gering, denn Mühlen und Futtermittelhersteller spekulieren auf weiter sinkende Preise im Zuge des zunehmenden Angebots während der Ernte.

Mehr zu den Preis- und Kursentwicklungen für Getreide sowie neue Meldungen und Analysen zu den deutschen und den europäischen Getreidemärkten finden Sie in unserem Online-Dienst AMI Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie unser Angebot.

Beitrag von Wienke von Schenck
Marktexpertin Pflanzenbau
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis stabil bei 1,70 EUR/kg SG

26.07.2017 (AMI) – Auch wenn der stockende Fleischmarkt weiterhin auch den Handel mit Schlachtschweinen belastet, lassen sich die fortgesetzt überschaubaren Mengen doch zumeist zügig vermarkten.   Mehr

Deutschland | Öle | Großhandelspreise

Rapsölpreise brechen ein

26.07.2017 (AMI) – Die Rapsölforderungen wurden durch die geringe Nachfrage und schwächeren Rohstoffkurse belastet. Der feste Eurokurs setzt Importöle zusätzlich unter Preisdruck.   Mehr

Deutschland | Raps | Angebot

Fehlstart der deutschen Rapsernte

24.07.2017 (AMI) – Die Rapsernte hat begonnen, wurde allerdings frühzeitig durch Regenfälle unterbrochen, sodass umgehend Aufgelder für prompte Ware durchgesetzt werden konnten. Aber das Kaufinteresse erlahmte schnell und auch die Erzeuger sind momentan nicht drängend am Verkauf interessiert.   Mehr

Deutschland | Schrote | Marktversorgung

USA führt!

21.07.2017 (AMI) – Die Sojaschrotpreise folgen den schwächeren Terminkursen in Chicago und bremsen das Kaufinteresse. Besseres Wetter in den USA hebt die Aussicht auf eine größere Sojaernte. Mischfutterhersteller zeigen kaum Interesse an Rapsschrot.   Mehr

Deutschland | Brotgetreide | Ernte

Überraschend gute Ergebnisse in Frankreich

20.07.2017 (AMI) – Die Getreideernte rückt immer weiter in den Norden und die verfügbare Menge wächst, aber die Verarbeiter zeigen sich teils noch zurückhaltend. Mit den nun positiveren Aussichten, wollen sie verlässlichere Ernteergebnisse sehen, bevor sie handeln.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Handel

Knappes Angebot verringert Welthandel

20.07.2017 (AMI) – Von Januar bis Mai 2017 sind die weltweiten Exporte von Butter und Butteröl überdurchschnittlich zurückgegangen. Auch bei Vollmilchpulver sind die Ausfuhren gesunken. Käse und Magermilchpulver wurden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vermehrt exportiert.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Nachfrage

Rohstoffmärkte ferienbedingt ruhiger

20.07.2017 (AMI) – Mitte Juli hat sich die Lage an den Rohstoffmärkten weiter beruhigt. Die Ferienzeit machte sich auch an den Märkten für Rohmilch und Konzentraten bemerkbar. Die Preise blieben zumindest auf der Fettseite dennoch weiter auf Rekordniveau.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis stabilisiert sich auf 1,70 kg SG

19.07.2017 (AMI) – Der massive Druck auf die Schweinepreise seitens der Schlachtereien aus der Vorwoche und auch Anfang der laufenden Woche hat sich relativ schnell in Luft aufgelöst. Trotz weiterer Hauspreisandrohungen beharren die befragten Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaften auf eine unveränderte Preisempfehlung.   Mehr

Deutschland | Schweine | Tierbestand

Weniger Sauen, mehr Mastschweine

19.07.2017 (AMI) – Laut Viehzählung ging die Zahl der Schweinehalter aufgrund des ungebremsten Strukturwandels zurück. Am stärksten ist dies in der Ferkelerzeugung der Fall. Gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt werden in Deutschland von deutlich weniger Betrieben gleichviel Schweine gehalten. So standen am Stichtag dem 3. Mai 2017 in 23.800 Betrieben 27,1 Mio. Borstentiere.   Mehr

Europa | Verarbeitungsware | Handel

Mehr Pommes frites nach Japan

18.07.2017 (AMI) – Entwicklungen bei internationalen Handelsabkommen stärken EU-Exporte nach Japan aber auch nach Asien insgesamt. Schon die Währungsentwicklung brachte die USA beim Pommes frites Export ins Hintertreffen.   Mehr