Deutschland | Betriebsmittel | Preise

Energie und Düngemittel Corona-bedingt vergünstigt

30.12.2020 (AMI) – Während die Betriebsmittelpreise in den ersten sieben Monaten von 2020 nur leicht an Wert verloren, ist der Erzeugerpreisindex stark eingebrochen.

Der Index der Einkaufspreise landwirtschaftlicher Betriebsmittel in Deutschland lag im Juli 2020 bei 105 Punkten und ist damit im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um 0,5 % gesunken. Dieses Ergebnis beruht auf teilweise stark zurückgegangenen Teilindizes. So sind die Preise für Treibstoffe mit einem Rückgang von 13,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat am stärksten gesunken. Dafür dürfte die Corona-Pandemie verantwortlich sein, die die Rohölkurse auf Talfahrt geschickt hatte. Andere Teilindizes der landwirtschaftlichen Betriebsmittel sind hingegen leicht gestiegen. Darunter am stärksten mit jeweils 3,7 % die Instandhaltung von Bauten und die Einzelfuttermittel. Da die Preise für Einzelfuttermittel deutlicher gestiegen, als sie für Mischfutter zurückgegangen sind, lässt sich beim Teilindex für Futtermittel insgesamt ein leichtes Plus von 0,2 % verbuchen. Unverändert bewertet werden das zweite Jahr in Folge die Preise für Veterinärleistungen.

Erzeugerpreisindex abgerutscht

Die Erzeugerpreise haben im Vergleich zu den Betriebsmittelpreisen seit Beginn des Jahres 2020 stärker nachgegeben. Der Index der Erzeugerpreise büßte im Zeitraum Januar bis September 9 % an Wert ein und lag zuletzt auf einem Stand von 103 Punkten. Damit verzeichnet er einen Rückgang von 6 % innerhalb eines Jahres. Dieser Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf die deutlichen Preissenkungen in der tierischen Erzeugung zurückzuführen. Die Forderungen in dem Sektor sind gegenüber September 2019 um knapp 10 % gesunken. Das entspricht dem stärksten jährlichen Rückgang seit Mai 2016.

Ausschlaggebend dafür sind die im Vorjahresvergleich um 26 % gesunkenen Schweinepreise. Diese Entwicklung steht in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Durch die coronabedingten Einschränkungen in der Gastronomie ist die Nachfrage nach Schweinefleisch geschrumpft. Zudem verpasste das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest im September 2020 in Deutschland den Preisen einen zusätzlichen Dämpfer. Die Preise für Geflügel sind ebenfalls zurückgegangen, mit 7 % gegenüber September 2019 aber nicht ganz so stark wie bei Schweinen.

Sie interessieren sich für eine jährliche Auswertung der verschiedenen Agrarmärkte? Dann ist der AMI Markt Report – Fakten und Trends 2021 genau das Richtige für Sie.

Beitrag von Inger Mertens

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis stabil bei 1,70 EUR/kg SG

26.07.2017 (AMI) – Auch wenn der stockende Fleischmarkt weiterhin auch den Handel mit Schlachtschweinen belastet, lassen sich die fortgesetzt überschaubaren Mengen doch zumeist zügig vermarkten.   Mehr

Deutschland | Öle | Großhandelspreise

Rapsölpreise brechen ein

26.07.2017 (AMI) – Die Rapsölforderungen wurden durch die geringe Nachfrage und schwächeren Rohstoffkurse belastet. Der feste Eurokurs setzt Importöle zusätzlich unter Preisdruck.   Mehr

Deutschland | Raps | Angebot

Fehlstart der deutschen Rapsernte

24.07.2017 (AMI) – Die Rapsernte hat begonnen, wurde allerdings frühzeitig durch Regenfälle unterbrochen, sodass umgehend Aufgelder für prompte Ware durchgesetzt werden konnten. Aber das Kaufinteresse erlahmte schnell und auch die Erzeuger sind momentan nicht drängend am Verkauf interessiert.   Mehr

Deutschland | Schrote | Marktversorgung

USA führt!

21.07.2017 (AMI) – Die Sojaschrotpreise folgen den schwächeren Terminkursen in Chicago und bremsen das Kaufinteresse. Besseres Wetter in den USA hebt die Aussicht auf eine größere Sojaernte. Mischfutterhersteller zeigen kaum Interesse an Rapsschrot.   Mehr

Deutschland | Brotgetreide | Ernte

Überraschend gute Ergebnisse in Frankreich

20.07.2017 (AMI) – Die Getreideernte rückt immer weiter in den Norden und die verfügbare Menge wächst, aber die Verarbeiter zeigen sich teils noch zurückhaltend. Mit den nun positiveren Aussichten, wollen sie verlässlichere Ernteergebnisse sehen, bevor sie handeln.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Handel

Knappes Angebot verringert Welthandel

20.07.2017 (AMI) – Von Januar bis Mai 2017 sind die weltweiten Exporte von Butter und Butteröl überdurchschnittlich zurückgegangen. Auch bei Vollmilchpulver sind die Ausfuhren gesunken. Käse und Magermilchpulver wurden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vermehrt exportiert.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Nachfrage

Rohstoffmärkte ferienbedingt ruhiger

20.07.2017 (AMI) – Mitte Juli hat sich die Lage an den Rohstoffmärkten weiter beruhigt. Die Ferienzeit machte sich auch an den Märkten für Rohmilch und Konzentraten bemerkbar. Die Preise blieben zumindest auf der Fettseite dennoch weiter auf Rekordniveau.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis stabilisiert sich auf 1,70 kg SG

19.07.2017 (AMI) – Der massive Druck auf die Schweinepreise seitens der Schlachtereien aus der Vorwoche und auch Anfang der laufenden Woche hat sich relativ schnell in Luft aufgelöst. Trotz weiterer Hauspreisandrohungen beharren die befragten Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaften auf eine unveränderte Preisempfehlung.   Mehr

Deutschland | Schweine | Tierbestand

Weniger Sauen, mehr Mastschweine

19.07.2017 (AMI) – Laut Viehzählung ging die Zahl der Schweinehalter aufgrund des ungebremsten Strukturwandels zurück. Am stärksten ist dies in der Ferkelerzeugung der Fall. Gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt werden in Deutschland von deutlich weniger Betrieben gleichviel Schweine gehalten. So standen am Stichtag dem 3. Mai 2017 in 23.800 Betrieben 27,1 Mio. Borstentiere.   Mehr

Europa | Verarbeitungsware | Handel

Mehr Pommes frites nach Japan

18.07.2017 (AMI) – Entwicklungen bei internationalen Handelsabkommen stärken EU-Exporte nach Japan aber auch nach Asien insgesamt. Schon die Währungsentwicklung brachte die USA beim Pommes frites Export ins Hintertreffen.   Mehr