Europa | Kartoffeln | Marktversorgung

Herausforderung Kartoffelmarkt 2018/19

07.11.2018 (AMI) – In Westeuropa fehlen gegenüber dem Vorjahr 4,7 Mio. t Konsumkartoffeln. Knappe Vorräte sind aber nicht gleichmäßig verteilt. Länder wie Belgien und Großbritannien, aber auch Tschechien werden einen besonders großen Nachfragesog aufrechterhalten bzw. noch bringen.

Die Herausforderungen für die Branche, mit einem gewissen Mangel umzugehen, sind nicht nur nach Standort und Unternehmen sehr unterschiedlich. Es gibt grundsätzliche Unterschiede zwischen den Sektoren. Speisekartoffelvermarkter blicken längst auf die Frühkartoffelernten im Mittelmeerraum. Die können schon ab März nennenswerte Mengen zur hiesigen Versorgung beitragen. Außerdem dürfte Frankreich über ein großes Exportpotential verfügen. Ob auf der anderen Seite an Ausfuhren in Deutschland gespart werden kann, ist nicht so einfach zu beantworten. Schließlich gibt es langfristig eingestielte Lieferbeziehungen, die niemand stören will, schon gar nicht, wenn sie auf Verträgen beruhen.

Kartoffelverarbeiter müssen anders reagieren. Sie konnten schon aus der Vorjahresernte Rohstoff schöpfen, nehmen Doppelnutzungssorten auf und sind kompromissbereit bei der zur Verfügung gestellten Qualität. Ihr Augenmerk liegt zudem auf dem Anbau 2019. Der sollte früh Rohstoff zur Verfügung stellen. Dazu werden entsprechende Sorten propagiert. Allerdings ist auch die Pflanzguternte klein ausgefallen und nicht alle Wunschvorhaben lassen sich realisieren. Für Europa wird es genug Kartoffelprodukte geben. Schließlich nimmt der Weltmarkt zum Beispiel bei Pommes frites schon 30 % der in den Niederlanden und in Belgien produzierten goldenen Stäbchen auf. International aufgestellte Unternehmen können Quellen für ihr Geschäft austauschen. Mit Nordamerika klappt das diese Saison aber nur bedingt. Dort wurde auch weniger geerntet und einiges ist derzeit noch von Verderb bedroht. Das Geschäft hätte also leichter sein können.

Manche werden die Herausforderungen der Ernte 2018 nur sehr schwer meistern. Schälern fehlt im Osten zum Beispiel die eigene Rohstoffbasis und Zukäufe sind extrem teuer. Gegen Ende der Saison wird das mit Frühkartoffeln aus Importen womöglich noch schlimmer. Landwirte mit Vertragsanbau können in einigen Regionen ihre Verpflichtungen nicht erfüllen. Auch das erfordert besondere Maßnahmen und Kompromisse, zumal Lieferanten zu ruinieren auch niemandem hilft.

Wichtige Zahlen und Fakten kompakt als Präsentation aufbereitet

Wie sieht die kleine Kartoffelernte in der EU im Detail aus und was bedeutet das? Wie verändern sich die Handelsströme? Welche Auswirkungen haben die steigenden Preise? Einen besseren Marktüberblick können sich alle mit den AMI Markt Charts Fakten und Trends zum EU-Kartoffelmarkt 2018/19 des AMI Marktexperten Christoph Hambloch verschaffen. Auf rund 30 Chart- und Textfolien werden die wichtigsten Aspekte übersichtlich sortiert und erklärt. Wer auch weiterhin auf dem Laufenden bleiben will, hat ein Abo vom Markt aktuell Kartoffeln oder dem Bericht Markt Woche Kartoffeln.

Beitrag von Christoph Hambloch
Marktexperte Kartoffeln

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Rinder | Erzeugung

Produktion von Rindfleisch in der EU sinkt

15.05.2024 (AMI) – Europaweit geht die Erzeugung von Rindfleisch immer weiter zurück. Dieser Trend dürfte sich im Jahr 2024 fortsetzen. Der Grund für diese Einschätzung liegt in den reduzierten Rinderbeständen.   Mehr

Welt | Agrarrohstoffe | Terminkontrakte

Angebotssorgen treiben Kakaopreise

15.05.2024 (AMI) – Ungünstige Vegetationsbedingungen und massiver Krankheitsdruck limitieren die Ertragserwartungen der diesjährigen Kakoernten in den wichtigsten Anbaugebieten Westafrikas. Günstige Niederschläge schwächten die Angebotssorgen zuletzt etwas ab. Das Preisniveau bleibt nichtsdestotrotz sehr hoch und deutlich über den Vorjahren.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

IGC: Höhere Erträge dürften Flächenrückgang ausgleichen

13.05.2024 (AMI) – Angesichts eines global üppigen Angebots sowie des aktuell niedrigen Preisniveaus dürfte das Areal für Sonnenblumenkerne im kommenden Wirtschaftsjahr, nach Angaben des Internationalen Getreiderates (IGC), leicht reduziert werden.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Marktprognose

EU erwartet für 2024 nahezu stabile Milchmengen

10.05.2024 (AMI) – Für 2024 rechnet die EU-Kommission für die Gemeinschaft mit einer im Vergleich zum Vorjahr nur leicht erhöhten Milchanlieferung. Auf der Produktebene dürfte es zu Verschiebungen bei den Herstellungsmengen kommen.   Mehr

Deutschland | Butter | Nachfrage

Formbutter weiterhin rege nachgefragt

10.05.2024 (AMI) – Abgepackte Butter wurde in der ersten Maihälfte auf einem hohen Niveau abgerufen, die Notierung wurde leicht heraufgesetzt.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milcherzeugerpreise legen leicht zu

08.05.2024 (AMI) – Im März erhielten die Milchviehbetriebe für ihren konventionell erzeugten Rohstoff mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß im bundesweiten Mittel rund 44,7 Ct/kg, so erste Berechnungen der AMI.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Leichte Belebung der Fleischnachfrage

08.05.2024 (AMI) – Trotz der Feiertage wird der Schlachtschweinemarkt aktuell überwiegend als ausgeglichen beschrieben. Vereinzelt dauert die Vermarktung zwar auch mal etwas länger, größere Überhänge gibt es aber nicht.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Getreidekurse fester

08.05.2024 (AMI) – Die russische Weizenernte 24 dürfte aufgrund ungünstiger Vegetationsbedingungen geringer ausfallen als zuvor erwartet. Auch in Europa und Nordamerika haben Feldbestände mit dem Wetter zu kämpfen.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Überschwemmungen in Brasilien treiben US-Sojakurse

08.05.2024 (AMI) – Die Sojakurse machen einen deutlichen Sprung nach oben. Überschwemmungen in Brasilien und deutliche Ertragseinbußen in Argentinien stützten die Notierung.   Mehr

Deutschland | Schweine | Lagerbestand

Niedriger Lagerbestand bei Schweinefleisch

08.05.2024 (AMI) – In den ersten drei Monaten dieses Jahres bewegten sich die Lagermengen bei Schweinefleisch auf sehr niedrigem Niveau. Seit Mai des vergangenen Jahres fielen die in den Gefrier- und Kühlhäusern gelagerten Mengen sehr viel geringer aus als in den Zeiträumen davor.   Mehr