Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Erholung der Erzeugerpreise verliert an Dynamik

06.12.2018 (AMI) – Die Erzeugerpreise für Milch in Deutschland haben im Oktober ihre Aufwärtsbewegung fortgesetzt. Der Anstieg fiel dabei jedoch geringer aus als in den Monaten zuvor. Dadurch hat sich der Rückstand gegenüber dem Vorjahr weiter vergrößert. Im weiteren Verlauf deuten sich auf Grund der Preisrückgänge bei Butter und Käse schwächere Tendenzen an. Sollte durch die regional angespannte Futtersituation Milch fehlen, könnte sich dies stabilisierend auf die Preisverläufe auswirken.

Im Oktober haben sich die Erzeugerpreise für konventionell erzeugte Milch in Deutschland weiter befestigt. Ausschlaggebend hierfür waren die höheren Verwertungen der Molkereien an den Produktmärkten im August und September sowie der Preisanstieg bei den längerfristigen Abschlüssen zwischen Molkereien und Lebensmitteleinzelhandel bei Schnittkäse ab Herbst. Zwischenzeitlich haben aber die Butterpreise deutlich nachgegeben und auch die Abschlüsse für Konsummilch und Milchfrischprodukte brachten für die Hersteller so gut wie keine Verbesserung. Im Zuge dessen haben die Molkereien ihre Auszahlungsleistungen für den Liefermonat Oktober zwar angehoben, aber nicht mehr so deutlich wie noch in den Monaten zuvor.

Nach vorläufigen Berechnungen der AMI zahlten die Molkereien ihren Lieferanten im Oktober im bundesweiten Mittel rund 35,0 Ct/kg für konventionelle Kuhmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß. Das waren knapp 0,4 Ct mehr als im September. Gleichzeitig vergrößerte sich der Rückstand gegenüber 2017 auf 4,1 Ct.

Zenit im vierten Quartal wohl überschritten

Nach derzeitigem Stand werden die Milchpreise im November voraussichtlich weiter leicht zulegen. Damit dürfte die Befestigung zur Mitte des vierten Quartals jedoch ihr Ende finden und der preisliche Jahreshöchststand erreicht werden. Zum Jahresende sind wohl eher wieder unveränderte bis leicht schwächere Tendenzen zu erwarten.

Die Erzeugerpreise werden im Bundesmittel voraussichtlich mit rund 35 Ct/kg ins neue Jahr gehen. Im weiteren Verlauf bis zur Milchspitze im Mai sind im Zuge der aktuell schwächeren Tendenzen bei Butter und Käse weitere Preiskorrekturen zu erwarten. Je nach Marktentwicklung ist aber auch ein stabiler Verlauf nicht auszuschließen. Sollte die Milchanlieferung durch die regional angespannte Futtersituation in einem Umfang ausbleiben, dass dadurch produktseitig Engpässe entstehen, könnte sich dies stabilisierend auf die Erzeugerpreise auswirken und eine Frühjahrsdelle ausbleiben.

Wie sehen die Entwicklungen der Erzeugerpreise in den einzelnen Bundesländern aus? Und wie geht es Anfang 2019 weiter? Eine umfassende Einschätzung dazu finden Sie hier. Sie sind noch kein Kunde? Dann abonnieren Sie am besten gleich den Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft und erhalten alle Informationen zu den Milcherzeugerpreisen und weiteren aktuellen Themen des Milchmarktes.

Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Rinder | Tierbestand

Europaweit weniger Rinder gehalten

13.03.2024 (AMI) – Bei den Viehbestandserhebungen wurden in der EU geringere Rinderbestände bei den Winterzählungen 2023 festgestellt. In der Summe sank die europäische Rinderherde gegenüber dem Vorjahr im Jahr 2023 um 1,3 % auf 73,8 Mio. Rinder.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinemarkt überwiegend ausgeglichen

13.03.2024 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen scheint in der laufenden Woche etwas zuzunehmen, lässt sich aber dennoch ohne Probleme absetzen. Dabei liegen die Gewichte häufig auf einem relativ hohen Niveau, aufgrund des kleinen Ferkelangebotes bleiben die Schweine etwas länger im Stall.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Preisentwicklung Ölschrote

Chicago: Sojabohnen im Aufwind

13.03.2024 (AMI) – Die US-Sojakurse bekommen Unterstützung von den nach unten korrigierten Prognosen zur brasilianischen Ernte. Begrenzt werden die Gewinne durch die schwindende Nachfrage. Die Kurse bleiben damit weiter dicht am 3-Jahrestief.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Außenhandel

EU-Rapsimporte ein Drittel unter Vorjahresniveau

11.03.2024 (AMI) – Im laufenden Wirtschaftsjahr 2023/24 sind die Rapseinfuhren in die EU-27 bislang deutlich zurückgegangen, nachdem sie in der vorangegangenen Saison merklich gestiegen waren.   Mehr

Welt | Getreide | Angebot

Weltweit wird das Maisareal größer

11.03.2024 (AMI) – Der Internationale Getreiderat rechnet für 2024/25 mit einer uneinheitlichen Entwicklung der Anbauflächen in den wichtigsten Anbauländern.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise: Zuwächse überwiegen zum Jahresauftakt

11.03.2024 (AMI) – Im Januar 2024 haben sich die Erzeugerpreise für konventionell erzeugte Rohmilch in Deutschland uneinheitlich entwickelt. Insgesamt überwogen jedoch steigende Tendenzen und das Bundesmittel legte nochmals leicht zu.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Erzeugung

Australische Milcherzeugung übertrifft Vorjahresniveau

08.03.2024 (AMI) – In den ersten sieben Monaten des Milchwirtschaftsjahres 2023/2024 lieferten die Landwirte in Australien mehr Milch an als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Bei den Produktionsmengen waren die Tendenzen uneinheitlich.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Bio-Milchpreis startet 2024 mit leichtem Plus

07.03.2024 (AMI) – Im Januar 2024 erhielten die Bio-Milchbetriebe im bundesweiten Schnitt 55,9 Ct/kg für ihren ökologisch erzeugten Rohstoff mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß, so erste Berechnungen der AMI.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Weizen erreicht 3,5-Jahrestief

07.03.2024 (AMI) – Während die US-Weizennotierungen auf Wochensicht deutlich nachgeben, können sich die Maiskurse an der Börse in Chicago befestigen.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Markttrends

Viele aktuelle Themen auf einen Blick

07.03.2024 (AMI) – Wie in den Vorjahren erwarten Sie auch 2024 eine Vielzahl hochkarätiger Referenten und spannender Themen rund um den Fleisch- und Wurstmarkt.   Mehr