Deutschland | Lämmer | Nachfrage

Lammfleisch ist Klassiker zu Ostern

11.04.2017 (AMI) – Für die Bedienung der hohen Nachfrage nach Lammfleisch zu Ostern greift der Handel verstärkt auf Importe zurück. Zuletzt erhöhten sich Produktion und Konsum in Deutschland leicht.

Zu Ostern steigen jedes Jahr die Lämmerpreise an. Auch im aktuellen Jahr hält dieser Trend an. Im vergangenen Jahr lag das Fest 14 Tage früher und wies eine Preisspitze von 5,65 EUR/kg SG aus. Übers Jahr gesehen weisen die Lämmerpreise neben der Preisspitze zu Ostern keine großen Preisschwankungen auf. Grund dafür ist die im Vergleich zur Nachfrage knappe Verfügbarkeit. Bei einem Verzehr von 0,6 kg pro Einwohner und Jahr spielt der Konsum von Lammfleisch für die meisten Deutschen nur zu Ostern und Weihnachten eine nennenswerte Rolle.

Schafhaltung bleibt Nische

Im Jahr 2016 ist die deutsche Schafproduktion nach rückläufiger Tendenz in den Jahren 2012 bis 2015 wieder leicht gewachsen. Der Verbrauch ist vordergründig aufgrund des Flüchtlingszustroms und der damit verbundenen erhöhten Nachfrage nach Schaffleisch gestiegen.

Damit wurden etwas mehr Fleisch und deutlich mehr Schafe aus dem Ausland geordert. Der Selbstversorgungsgrad in Deutschland lag 2016 nur noch bei 42 %. Im Jahr 2015 lag dieser noch bei 44 %.

Lammfleisch fast nur zu Ostern und Weihnachten gefragt

Bei einem Verzehr von 0,6 kg pro Einwohner und Jahr spielt der Konsum von Lammfleisch für die meisten Deutschen nur zu Ostern und Weihnachten eine nennenswerte Rolle. Mit Abstand größter Lieferant von Lammfleisch ist Neuseeland. EU-Lieferanten sind hauptsächlich Exporteure aus dem Vereinigten Königreich und Irland. Die Nachfrage nach Lammfleisch fällt zu Ostern traditionell groß aus und kann vom heimischen Aufkommen bei weitem nicht gedeckt werden. In dieser Zeit sind für deutsche Erzeuger die höchsten Preise zu erzielen.

Woher kommt das Brauchtum?

Das Brauchtum des Osterlamms wurzelt in der jüdischen Tradition. Das Passahfest war ursprünglich ein Hirtenfest: Am Tag des ersten Frühlingsvollmondes wurden Gott die erstgeborenen Lämmer geopfert. Später wurde dieser Brauch umgedeutet zum Gedenken an den Auszug der Israeliten aus Ägypten vor 3000 Jahren. Im christlichen Glauben taucht das Lamm als „Opferlamm“ wieder auf. Außerdem ist es gerade die richtige Zeit zum Lammschlachten. Die Fastenzeit geht am Ostersamstag zu Ende, Fleisch ist also wieder erlaubt und der Symbolik zwischen Ostern und Lamm wird so Rechnung getragen.

Möchten Sie mehr Fakten und Informationen? Lesen Sie dazu unseren Markt aktuell Vieh und Fleisch . Besuchen Sie dazu unseren Shop .

Beitrag von Matthias Kohlmüller
Marktexperte Fleisch- und Geflügelwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Schweine | Export

EU führt deutlich weniger Schweinefleisch aus

06.03.2024 (AMI) – Im vergangenen Jahr fielen die Exporte an Schweinefleisch in Ländern außerhalb der EU sehr viel geringer aus. So wurden von Januar bis Dezember 2023 gegenüber dem Vorjahr mit einem Minus von 18 % stark gesunkene Mengen an Schweinefleisch und Nebenerzeugnisse seitens der EU ausgeführt.   Mehr

Europa | Rinder | Export

Europäische Exporte von Rindern und Rindfleisch gestiegen

06.03.2024 (AMI) – Im Jahr 2023 führte die EU gegenüber dem Vorjahr mehr Rinder und Rindfleisch aus. Insgesamt wurde 3,4 % mehr in Drittländer exportiert. Im europäischen Vergleich bleibt Irland unangefochten der größte Rindfleischexporteur mit einem Marktanteil von 28 %.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

Deutschland exportierte 2023 mehr Milchprodukte

05.03.2024 (AMI) – Im Kalenderjahr 2023 hat Deutschland überwiegend mehr Milchprodukte ausgeführt.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchanlieferung konstant

01.03.2024 (AMI) – Im Jahr 2023 blieb die Milchanlieferung in der EU gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. Sowohl zwischen den als auch innerhalb der Mitgliedstaaten war die Entwicklung dagegen uneinheitlich. Deutschland, Frankreich und die Niederlande waren weiterhin die drei größten Milcherzeuger.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizenkurs rutscht weiter ab

29.02.2024 (AMI) – Die Weizenkurse tendieren unter dem Druck einer entspannten Versorgungslage sowie der großen Konkurrenz zu Schwarzmeergetreide die fünfte Woche in Folge schwächer. Die Maiskurse können hingegen ins Plus drehen.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Nachfrage

Ruhiger Verlauf an den Pulvermärkten

29.02.2024 (AMI) – An den Märkten für Milch- und Molkenpulver hat sich die Nachfrage Ende Februar wieder beruhigt. Das Neugeschäft verlief zumeist verhalten und Abschlüsse kamen vorrangig am Binnenmarkt zustande.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis steigt

28.02.2024 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen fällt in der laufenden Woche häufig etwas kleiner aus, wobei regional durchaus auch von bedarfsdeckenden Mengen berichtet wird.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojabohnenkurse auf Talfahrt

28.02.2024 (AMI) – Die starke Konkurrenz aus Brasilien sowie die schwindende Nachfrage lastet aktuell auf den US-Sojabohnenkursen an der Börse in Chicago. Eine Trendwende ist derzeit nicht in Sicht.   Mehr

Deutschland | Schweine | Export

Deutschland verringert die Ausfuhren von Schweinefleisch

28.02.2024 (AMI) – Im vergangenen Jahr sind die Exporte von Schweinefleisch zum wiederholten Male gesunken. Im Zeitraum von Januar bis Dezember 2023 führte Deutschland mit 2,1 Mio. t Schweinefleisch und Nebenprodukten 13,4 % weniger aus als im Vorjahreszeitraum.   Mehr

Deutschland | Rinder | Import

Rindfleischimporte nach Deutschland reduziert

28.02.2024 (AMI) – Von Januar bis Dezember 2023 hat Deutschland seine Einfuhren an Rindfleisch verringert. Gegenüber dem Vorjahr kam 11,6 % weniger an Menge in unser Land. Dabei blieben die Importe aus Drittländern nahezu stabil, während die Menge aus europäischen Staaten sich deutlich reduzierte.   Mehr