Welt | Milch & Milchprodukte | Marktprognose

Marktvorschau Milch 2019 – Ein Ausblick mit vielen Unsicherheiten

03.01.2019 (AMI) – Der Milchmarkt wird im kommenden Jahr voraussichtlich der Spielball vieler unberechenbarer Faktoren sein. Die kritische Futtersituation dürfte sich regional dämpfend auf das Rohstoffaufkommen auswirken. Sollte es dadurch zu Knappheiten kommen, sind festere Preistendenzen an den europäischen Rohstoff- und Produktmärkten denkbar. Anderenfalls kann es auf dem Weg zur Milchspitze zu Angebotsüberhängen und Preiskorrekturen nach unten kommen.

Der Ausblick auf den Milchmarkt im Jahr 2019 ist mit vielen Unwägbarkeiten behaftet. Hier sind zum einen die Marktrisiken durch die zunehmend unsicheren wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, wie der Ausbau von Handelshemmnissen oder der anstehende Brexit zu nennen. Gleichzeitig hat das Wetter mit seinen Kapriolen zunehmend Einfluss auf die Verfügbarkeiten. Dies betrifft seit Langem auch wieder verstärkt den heimischen Markt.

Bislang sind, abgesehen vom kurzfristen hitzebedingten Einbruch im Sommer 2018, spürbare Effekte aus dem teils knappen und qualitativ abfallenden Grundfutter ausgeblieben. Anfang 2019 dürften sich diese in Deutschland und weiteren EU-Staaten jedoch regional dämpfend auf das Rohstoffaufkommen auswirken. In welchem Umfang dies passieren wird, ist ungewiß.

Sofern der Rohstoff Milch, in Folge der regional kritischen Futtersituation, zurückgeht, könnte dies zu einer Stabilisierung des Gesamtmarktes im üblicherweise milchreichen ersten Halbjahr führen. Sollte es zu Engpässen kommen, wären stabile bis festere Tendenzen an den Rohstoff- und Produktmärkten denkbar. Anderenfalls kann es auf dem Weg zur Milchspitze im Mai zu Angebotsüberhängen und Preiskorrekturen nach unten kommen.

Trotz regional dämpfender Effekte auf das Milchaufkommen dürfte der Weltmilchmarkt 2019 aber ausreichend mit Ware versorgt bleiben. Das spricht weiter für Produktpreise zumeist unterhalb des EU-Niveaus. Aktivitäten im Drittlandsexport dürften einem heimischen Preisanstieg damit klare Grenzen aufzeigen.

Welche Entwicklungen sind am Milchmarkt darüber hinaus zu erwarten? Wie sehen mögliche Szenarien aus? Eine umfassende Einschätzung dazu finden Sie hier.

Sie sind noch kein Kunde? Dann abonnieren Sie am besten gleich den Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft und erhalten wichtige Informationen zu den relevanten Themen des Milchmarktes.

Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps im festen Umfeld über Vorwoche

20.03.2024 (AMI) – Die Notierungen weiten die Gewinne der vorigen zwei Wochen aus. Treibende Faktoren waren dabei feste US-Soja- sowie Rohölkurse.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Marktprognose

Rapsproduktion in der EU geht zurück

18.03.2024 (AMI) – Die Rapsproduktion in der EU dürfte nach Schätzung der Analysten von Tallage um fast 8 % auf 18,3 Mio. t zurückgehen.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Erzeugung

Produktion in der EU gestiegen

15.03.2024 (AMI) – Mit einer geringfügig zunehmenden Milcherzeugung stieg auch die Produktion von Molkereiprodukten in der EU im Jahr 2023. Magermilchpulver war das einzige Erzeugnis mit einem Rückgang.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Kurzzeitige Exporthoffnung stützte Kurse

14.03.2024 (AMI) – Die Hoffnung auf höhere Preise stieg mit der Veröffentlichung von Weizenausschreibungen aus Ägypten, Jordanien und Algerien. Die Konkurrenz aus Russland und auch der Ukraine ist derzeit jedoch zu groß. Weizen aus der Schwarzmeerregion wird oftmals aufgrund der deutlich günstigeren Preise präferiert.   Mehr

Deutschland | Kartoffeln | Marktversorgung

Große Herausforderungen am Kartoffelmarkt

14.03.2024 (AMI) – Die Entwicklungen am Kartoffelmarkt sind bisher schon sehr dynamisch. Rekordpreise bezogen auf die Jahreszeit wurden längst erreicht. Christoph Hambloch erklärt in einem Web-Seminar wie prekär die Voraussetzungen für die weitere Entwicklung sind.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Strukturwandel setzt sich fort

14.03.2024 (AMI) – Im vergangenen Jahr hat sich der Bestandsrückgang bei den Milchkühen in der EU-27 weiter fortgesetzt. Bereits seit 2016 sinkt die Tierzahl stetig.   Mehr

Deutschland | Butter | Angebot

Butter uneinheitlich notiert

14.03.2024 (AMI) – Die erhöhte Nachfrage nach abgepackter Butter hielt Mitte März weiter an. Auch Blockbutter wurde umfangreich abgerufen. Die Notierung entwickelte sich uneinheitlich.   Mehr

Europa | Schweine | Tierbestand

Etwas weniger Schweine in der EU gehalten

13.03.2024 (AMI) – Nachdem die Schweinebestände in der EU in den vergangenen Jahren stark eingebrochen waren, konnte diese Entwicklung 2023 verlangsamt werden. Mit 133,6 Mio. Schweinen wurden im November/Dezember nur 0,6 % weniger Tiere erfasst als bei der Erhebung im Jahr zuvor.   Mehr

Europa | Rinder | Tierbestand

Europaweit weniger Rinder gehalten

13.03.2024 (AMI) – Bei den Viehbestandserhebungen wurden in der EU geringere Rinderbestände bei den Winterzählungen 2023 festgestellt. In der Summe sank die europäische Rinderherde gegenüber dem Vorjahr im Jahr 2023 um 1,3 % auf 73,8 Mio. Rinder.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinemarkt überwiegend ausgeglichen

13.03.2024 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen scheint in der laufenden Woche etwas zuzunehmen, lässt sich aber dennoch ohne Probleme absetzen. Dabei liegen die Gewichte häufig auf einem relativ hohen Niveau, aufgrund des kleinen Ferkelangebotes bleiben die Schweine etwas länger im Stall.   Mehr