Deutschland | Raps | Erzeugerpreise

Raps der neuen Ernte zunehmend besprochen

15.02.2017 (AMI) – Alterntiger Raps wird in Deutschland angesichts fester Vorgaben aus Paris weiterhin zurückgehalten. Neue Ernte wird mittlerweile besprochen, Erzeuger halten sich mit Vorkontrakten aber noch zurück. Ab März dürften erste Lieferungen Canola aus Australien das EU-Rapsangebot ergänzen.

Die Abgabebereitschaft für alterntigen Raps in Deutschland ist erzeugerseitig weiterhin zurückhaltend. Denn nach wie vor schüren steigende Rapskurse in Paris, die sich mittlerweile oberhalb der Marke von 420 EUR/t entwickeln, die Hoffnung auf weitere Preiserhöhungen. Allerdings sind Rapserzeuger hier und da zumindest bereit, sich von Teilmengen der alten Ernte, die sie ansonsten konsequent zurückhalten, zu trennen, um für den Einkauf von Betriebsmitteln (Dünger, Pflanzenschutz, Saatgut etc.) liquide zu sein.

Auch bei der neuen Ernte herrscht häufig noch Zurückhaltung vor. Vereinzelt sei die Bereitschaft zum Abschluss von Vorkontrakten für die neue Ernte angesichts festerer Preise jedoch gestiegen. Das gilt beispielsweise für Rapserzeuger in Westfalen-Lippe. Auch aus Rheinland-Pfalz wird von Aufschlägen für Raps der neuen Ernte und dementsprechend anziehendem Interesse auf der Erzeugerseite berichtet. Aus dem Saarland ist hingegen zu hören, dass hier Kontrakte für Ware der kommenden Ernte zwar besprochen, aber bislang nur in geringem Umfang abgeschlossen werden, obwohl bereits attraktivere Preise winken. Grund sei, dass dortige Landwirte vielfach erst einmal den Aufgang der teilweise schlechten Herbstbestände zu Vegetationsbeginn abwarten wollen, bevor sie größere Mengen in Vorkontrakten festlegen, damit sie später nicht in Engpasssituationen geraten. Doch nicht nur im Saarland, bundesweit herrscht momentan Unklarheit darüber, wie die Auswinterungen in diesem Jahr ausfallen werden und ist ein wesentlicher Grund, warum Erzeuger vorerst abwarten.

An den EU-Märkten ist der Blick ansonsten weiterhin auf Australien gerichtet. Vor dem Hintergrund einer avisierten Rekordernte ist von hier ab März mit umfangreichen Canola-Lieferungen zu rechnen, die das hiesige Rapsangebot aufstocken und damit die Marktsituation nach und nach entspannen werden. Momentan steht in Australien aber noch die Verladung von Getreide im Vordergrund.

Wie es an den Ölschrotmärkten in Deutschland weitergeht, werden die kommenden Wochen zeigen. Mit dem Onlinedienst Markt aktuell Ölsaaten können Sie die Entwicklungen im Blick behalten, und sich tagesaktuell über Ölsaaten, -schrote und Pflanzenöle informieren.

Beitrag von Steffen Kemper
Produktmanager Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Handel

Überhänge sind weitestgehend abgebaut

24.01.2024 (AMI) – Nach dem deutlichen Preisrückgang in der vergangenen Woche präsentiert sich der Schlachtschweinemarkt inzwischen ausgeglichener, nur regional wird noch von Überhängen berichtet.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Erzeugerpreise

Im Jahr 2023 höhere Preise für Schweine und niedrigere für Rinder erzielt

24.01.2024 (AMI) – Im vergangenen Jahr entwickelten sich die Erzeugerpreise von Schlacht- und Nutzvieh bei den einzelnen Kategorien unterschiedlich. Dabei konnten die Abgeber von Schweinen deutlich höhere Erlöse erzielen als im Jahr zuvor.   Mehr

Deutschland | Schweine | Import

Deutschland importiert mehr Schweine

24.01.2024 (AMI) – Erstmals seit 2019 sind die deutschen Einfuhren von Schweinen im vergangenen Jahr gestiegen. Mit insgesamt knapp 11,0 Mio. Tieren wurden 2023 wieder mehr Ferkel sowie Schlacht- und Zuchtschweine nach Deutschland geliefert.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps verzeichnet in einem festen Umfeld Plus

24.01.2024 (AMI) – Vor allem die US-Soja- und Rohölkurse zogen EU-Raps mit nach oben. Im Fokus der Marktteilnehmer sind derzeit insbesondere die brasilianische Sojaernte sowie die Entwicklungen im Nahen Osten.   Mehr

Deutschland | Getreide | Außenhandel

Ukraine liefert zunehmend mehr

23.01.2024 (AMI) – Die Ukraine ist wichtigster Drittlandlieferant von Raps für Deutschland.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Preise

EU: Produktpreise stark schwankend

19.01.2024 (AMI) – Die Preise für Molkereiprodukte in der EU gaben, nach den im Jahr 2022 erreichten Höchstwerten, im Verlauf von 2023 zunächst nach. Mit dem rückläufigen Rohstoffaufkommen setzte ab Herbst eine Wende ein und es herrschten erneut steigende Tendenzen vor.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Betriebsstruktur

Liquidität auf Milchviehbetrieben sinkt 2023

19.01.2024 (AMI) – Die wirtschaftliche Situation auf den deutschen Milchviehbetrieben hat 2023 einen leichten Dämpfer erhalten. Langfristig gesehen wurde dennoch ein überdurchschnittliches Ergebnis erzielt.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Große Importeure im Fokus

18.01.2024 (AMI) – Die Konkurrenz russischer und ukrainischer Exportofferten ist weiterhin groß. Etwas Interesse an EU-Weizen keimt aber auf, was Marktteilnehmer, insbesondere aus Frankreich und Deutschland, auf Exportgeschäft hoffen lassen.   Mehr

Deutschland | Butter | Nachfrage

Umfangreiche Abrufe von Formbutter

18.01.2024 (AMI) – Die Nachfrage nach abgepackter Butter hat zur Monatsmitte angezogen. Die Ladenpreise bewegten sich auf bisherigem Niveau, die Notierung wurde leicht herabgesetzt.   Mehr

Deutschland | Sauen | Tierbestand

Zuchtsauenbestand fast stabil

17.01.2024 (AMI) – Nach den jüngsten Erhebungen vom November 2023 geht der Sauenbestand nicht mehr so stark zurück wie in den Vorjahren. Mit einer Sauenherde von 1,4 Mio. Tieren wurden 0,3 % weniger gehaltene Sauen erfasst als noch 12 Monate zuvor.   Mehr