Europa | Ölsaaten | Marktprognose

Trockenheit schmälert EU-Ertragspotenzial

06.09.2022 (AMI) – Nachdem die Kommission im Juli noch mit einer Rekordernte an Sonnenblumenkernen rechnete, wurde die Prognose zuletzt deutlich nach unten korrigiert. Damit dürfte die diesjährige Ernte nun hinter dem Vorjahresergebnis zurückbleiben.

Nach jüngsten Angaben der EU-Kommission dürften 2022 in der Europäischen Union rund 9,9 Mio. t Sonnenblumenkerne eingefahren werden und damit 587.000 t weniger als bislang erwartet. Damit dürfte die diesjährige Ernte nun deutlich hinter dem Vorjahresergebnis von 10,3 Mio. t zurückbleiben. Die anhaltende Trockenheit und Hitze veranlassten die Kommission zu der Korrektur. So dürften insbesondere in Rumänien mit den aktuell avisierten 2,7 Mio. t rund 277.000 t weniger zusammenkommen als noch im Juli prognostiziert, und dass trotz einer Ausweitung der Anbauflächen um 146.000 ha. Auch in Ungarn werden trockenheitsbedingt mit 1,5 Mio. t voraussichtlich 208.000 t weniger eingefahren als bislang erwartet. Demgegenüber dürfte die Ernte in Deutschland mit dem aktuell avisierten Höchstwert von 162.000 t rund 95 % größer ausfallen als noch im Juli prognostiziert. Das Vorjahresergebnis wird nun sogar um voraussichtlich 62 % übertroffen.

EU-Sojaernte ebenfalls unter Vorjahreslinie

Auch die diesjährige EU-Sojaernte dürfte mit 2,6 Mio. t rund 235.000 t kleiner ausfallen als bislang erwartet. Das Vorjahresergebnis von knapp 2,7 Mio. t dürfte nun um rund 61.000 t verfehlt werden. Das deutlichste Minus verzeichnet die italienische Sojaerzeugung. Hier dürften angesichts der anhaltenden Dürre rund 149.000 t weniger zusammenkommen als im Juli prognostiziert, nachdem auch die Erträge knapp 16 % kleiner ausfallen dürften.

Ölsaatenernte 2022 – Marktversorgung trotz Krisensituation gesichert?!

Viele Faktoren bestimmen die globale Nachfrage- und Angebotsentwicklung bei Ölsaaten. Die Marktbeobachtung fokussierte sich insbesondere auf Soja und Raps. Die Folgen des Krieges in der Ukraine sind global spürbar. Eingeschränkter Export, Schwierigkeiten bei Bestellung, Pflege und Ernte der Felder haben unbekannte Preisvolatilitäten zur Folge.

Mit welchen Risiken und Folgen sieht sich die gesamte Warenkette bis in den Lebensmittelhandel hinein konfrontiert? „Hamsterkäufe” räumten die Regale leer. Wie ist diese Verbraucherreaktion zu bewerten und zu erklären? Die Beantwortung dieser Frage stellt den Auftakt des Ölsaaten Forums 2022 dar.







Beitrag von Nadja Pooch
Produktmanagerin Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Brotgetreide | Ernte

Erträge eher enttäuschend, aber Qualitäten zufriedenstellend

13.07.2017 (AMI) – Auch wenn Regen die Feldarbeiten unterbrochen hat, die Ernte läuft nun in allen Regionen. Gerste ist teils großflächig geräumt, mit Raps wurde gerade erst begonnen.   Mehr

Deutschland | Butter | Preise

Rekordpreise dämpfen Butterabsatz

13.07.2017 (AMI) – Der rasante Höhenflug der Blockbutterpreise hat sich im Juli nicht fortgesetzt. Vielmehr kam es teilweise zu gewissen Korrekturen. Die Preise bewegten sich jedoch nach wie vor auf extrem hohen Niveau.   Mehr

Deutschland | Öle | Großhandelspreise

Nach kräftigem Anstieg konsolidieren die Pflanzenölpreise

12.07.2017 (AMI) – Palmöl profitiert von sinkenden Exporterwartungen aus Malaysia, während Sojaöl nicht von den beschlossenen US-Biodieselquoten profitieren kann. In diesem Spannungsfeld bleibt Rapsöl nahezu stabil.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis fällt 6 Ct/kg SG

12.07.2017 (AMI) – Der massive Druck auf die Schweinepreise seitens der Schlachtereien aus der Vorwoche setzt sich unvermindert fort. Die Nachfrage der Schlachtereien nach Schweinen ist spürbar reduziert.   Mehr

Welt | Sonnenblumen | Ernte

Größere Sonnenblumenernten in Rumänien und Bulgarien erwartet

11.07.2017 (AMI) – Für 2017 rechnet die EU-Kommission mit einem deutlichen Anstieg der EU-Sonnenblumenernte auf 9 Mio. t. Damit würde die Produktion fast wieder das Niveau von 2014 erreichen.   Mehr

Welt | Industriegetreide | Ernte

Hartweizenschätzungen in der EU-28 und den USA zurückgenommen

06.07.2017 (AMI) – Am Hartweizenmarkt wird nach dem Rekordjahr 2016/17 zwar für 2017/18 eine etwas geringere Erzeugung erwartet, die Nachfrage soll aber ungebrochen hoch bleiben. Das wird allerdings nur ermöglicht durch ebenfalls auf Rekordhöhe liegende Vorräte.   Mehr

Deutschland | Futtergetreide | Angebot

Erste Partien an Futtergerste am Markt

06.07.2017 (AMI) – Die ersten Futtergerstenpartien der neuen Ernte werden am Markt gehandelt. Bisher lässt sich noch keine Prognose über Menge und Qualität ableiten. Mischfutterhersteller nehmen teils noch alterntige Ware auf, insgesamt ist der Markt jedoch ruhig.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Preise

Magermilchpulver schwächelt erneut

06.07.2017 (AMI) – Nach der Preiserholung bei Magermilchpulver im April und Mai, beruhigte sich der Markt im Juni wieder. Zuletzt dominierten erneut schwächere Tendenzen das Bild.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis sinkt um 5 Ct.

05.07.2017 (AMI) – Dem massiven Druck auf die Schweinepreise seitens der Schlachtereien können sich die befragten Preismelder nicht entziehen.   Mehr

Deutschland | Schrote | Großhandelspreise

Sojaschrot macht Preissprung

05.07.2017 (AMI) – Die Sojaschrotpreise sind entlang deutlich festerer US-Sojakurse kräftig gestiegen. Das hat die ohnehin nicht unbedingt drängende Nachfrage spürbar abgekühlt. Rapsschrot zieht vorerst nicht mit und gewinnt damit Attraktivität.   Mehr