Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Bio-Milchpreise: Markt schlägt Saison

09.06.2022 (AMI) – Im April hat sich der Anstieg der Erzeugerpreise für Bio-Milch abgeschwächt. Maßgeblich ist dies auf die saisonalen Abzüge, die zu Beginn des zweiten Quartals erhoben werden, zurückzuführen. Insgesamt überwogen jedoch steigende Tendenzen.

Für den April 2022 schätzt die AMI einen durchschnittlichen Erzeugerpreis von 54,2 Ct/kg für ökologisch erzeugte Milch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß. Das sind gut 0,2 Ct mehr als im Monat zuvor. Damit fiel der Zuwachs niedriger aus als im Verlauf des ersten Quartals. Ursache hierfür ist der Wechsel der Auszahlungsmodalitäten von Winterzuschlägen auf Sommerabzüge bei einzelnen Molkereien.

Ohne diese Umstellung wären die Preise für Bio-Milch um gut 1,0 Ct gestiegen, denn auf Molkereiebene lagen die Zuwächse zwischen 0,3 Ct und 3,6 Ct in der Spitze. Dies unterstreicht die außergewöhnliche Entwicklung im Jahr 2022. Erstmals seit 2013 wurden die saisonalen Abzüge im April durch die marktbedingten Preisaufschläge überkompensiert. In den acht Jahren zuvor war dies nicht gelungen und im Bundesmittel waren regelmäßig Einbußen zu verzeichnen, so auch 2021. Aufgrund der entgegengesetzten Entwicklung hat sich der Vorsprung im Berichtsmonat gegenüber dem Vorjahr auf 5,2 Ct erhöht.

Wie stellten sich die Auszahlungsleistungen für ökologisch erzeugte Milch in den einzelnen Regionen dar? Und ist bei den Erzeugerpreisen weiter Luft nach oben? Eine aktuelle Einschätzung finden Sie in einer ausführlichen Analyse in unserem Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft.

Beitrag von Dr. Kerstin Keunecke
Marktexpertin Milch und Milchprodukte

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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