Deutschland | Düngemittel | Preise

Preisrutsch am Düngemittelmarkt

06.12.2022 (AMI) – Der bereits im Oktober eingeläutete Rückgang der Düngemittelpreise setzt sich fort. Das Angebot ist weltweit deutlich gestiegen und steht einer verhaltenen Nachfrage gegenüber.

Europäische Düngemittelproduzenten erhöhen angesichts stark gesunkener Gaspreise ihre Produktionsmengen, teils laufen nach Stillstand die Produktionslinien zumindest teilweise wieder an. Hohe heimische Düngemittelpreise und teils knappe Verfügbarkeit haben zu veränderten Warenströmen geführt. Die Vielfalt der Herkunftsländer hat sich insbesondere bei den Stickstoffschwefeldüngern deutlich erhöht. Hierzulande sind viele Landwirte für die erste und teilweise zweite Stickstoffgabe im Frühjahr bereits gut versorgt. Wer angesichts der hohen Kosten noch Bedarf hat, hält sich im fallenden Markt zurück und wartet ab.

Der Preis für Harnstoffdünger ist, angefacht durch die Entwicklung am Weltmarkt, im Vergleich zum Vormonat Oktober deutlich zurückgegangen. Aktuell werden für granulierten Harnstoff mit UI im Bundesdurchschnitt 825 EUR/t im Streckengeschäft gefordert, das sind 11 % weniger als im Vormonat. HAS ist der einzige Dünger, welcher sogar unter dem Vorjahrespreis liegt. Im November 2021 wurde granulierter Harnstoff mit UI noch für 855 EUR/t offeriert. Kalkammonsalpeter hat zum Oktober sogar knapp 19 % verloren. Derzeit werden für KAS im Schnitt 677 EUR/t im Streckengeschäft verlangt, das sind 154 EUR/t weniger als im Vormonat. Im November 2021 lag der KAS-Preis bei noch 594 EUR/t. Der Preis für AHL liegt mit durchschnittlich 683 EUR/t frei Hof rund 7 % unter Oktoberniveau.

Die Preise für Phosphor- und Kalidüngemittel sind im Vergleich zum Monat Oktober ebenfalls spürbar zurückgegangen. Diammonphosphat wird derzeit am heimischen Markt im Schnitt für 885 EUR/t im Streckengeschäft angeboten. Im Oktober lagen die Forderungen noch knapp 125 EUR/t höher. Die Nachfrage nach Phosphordüngemitteln ist deutlich zurückgegangen, wer muss, spart beim Grunddünger. Kornkali liegt auf einem Preisniveau von 588 EUR/t und somit 70 EUR/t niedriger als Ende Oktober. Im Vorjahreszeitraum lag der Preis noch bei 370 EUR/t.

Die weitere Entwicklung am Düngemittelmarkt ist schwer vorhersehbar, zumal die Unsicherheit hinsichtlich des Kriegsgeschehens in Osteuropa auch weiterhin anhält. Ob der aktuelle Rückgang eine Trendwende oder nur einen kurzeitigen Preisrutsch darstellt, wird maßgeblich von der Energiepreisen abhängen. Logistische Engpässe verschärfen nach wie vor die Lage.

Sie wollen mehr erfahren? Die vollständige Marktlage mit detaillierten Preisinformationen finden Sie im AMI-Onlinedienst Markt aktuell Agribusiness. Sie sind noch kein Kunde? Hier geht es zum Shop.

Beitrag von Nadja Pooch
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Rohmilch | Erzeugerpreise

Auszahlungsleistung in der EU-27 gesunken

17.05.2024 (AMI) – Im ersten Quartal von 2024 gaben die durchschnittlichen Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresquartal in der EU-27 nach. Zunahmen gab es nur in Lettland und Litauen. In der Monatsbetrachtung veränderten sich die Auszahlungsleistungen in den ersten drei Monaten im EU-Schnitt kaum.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Weizenkurse im Griff der Wettermärkte

16.05.2024 (AMI) – Die US-Weizennotierungen steigen aufgrund von Frost und Trockenheit, die die russische Weizenernte gefährden. Mais schließt über Vorwochenniveau, Endbestände in den USA niedriger als erwartet.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Index

Globales Preisniveau hat sich stabilisiert

16.05.2024 (AMI) – Der FAO-Preisindex für Milchprodukte lag im April bei durchschnittlich 123,7 Punkten und damit um 0,3 Punkte (0,3 %) geringfügig niedriger als im März.   Mehr

Deutschland | Käse | Angebot

Markt für Schnittkäse stabil

16.05.2024 (AMI) – Sowohl der Lebensmitteleinzelhandel als auch die Industrie und der GV-Bereich riefen Mitte Mai umfangreich Ware ab. Auch aus den Urlaubsregionen kamen vermehrt Anfragen. Bei niedrigen Lagerbeständen blieb die Notierung unverändert.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Angebot an Schlachtschweine wird knapper

15.05.2024 (AMI) – Der deutsche Schlachtschweinemarkt läuft in der aktuellen Woche überwiegend flott, regional wird von kleineren und teilweise sogar knappen Mengen berichtet.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps verharrt auf Vorwochenniveau

15.05.2024 (AMI) – Zu Beginn der laufenden Handelswoche erreichte der Pariser Rapskurs den höchsten Stand seit Mitte Juli 23. Dieser konnte allerdings nicht gehalten werden. Marktteilnehmer blicken aktuell vor allem auf die globalen Wetterkarten.   Mehr

Europa | Schweine | Erzeugung

Erzeugung von Schweinefleisch entwickelt sich in der EU stabil

15.05.2024 (AMI) – In der Schätzung für das laufende Jahr wird mit einer Stabilisierung der in der EU produzierten Menge an Schweinefleisch gerechnet. Im Außenhandel nahm Spanien weiter den ersten Platz unter den TOP-Exporteuren ein.   Mehr

Europa | Rinder | Erzeugung

Produktion von Rindfleisch in der EU sinkt

15.05.2024 (AMI) – Europaweit geht die Erzeugung von Rindfleisch immer weiter zurück. Dieser Trend dürfte sich im Jahr 2024 fortsetzen. Der Grund für diese Einschätzung liegt in den reduzierten Rinderbeständen.   Mehr

Welt | Agrarrohstoffe | Terminkontrakte

Angebotssorgen treiben Kakaopreise

15.05.2024 (AMI) – Ungünstige Vegetationsbedingungen und massiver Krankheitsdruck limitieren die Ertragserwartungen der diesjährigen Kakoernten in den wichtigsten Anbaugebieten Westafrikas. Günstige Niederschläge schwächten die Angebotssorgen zuletzt etwas ab. Das Preisniveau bleibt nichtsdestotrotz sehr hoch und deutlich über den Vorjahren.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

IGC: Höhere Erträge dürften Flächenrückgang ausgleichen

13.05.2024 (AMI) – Angesichts eines global üppigen Angebots sowie des aktuell niedrigen Preisniveaus dürfte das Areal für Sonnenblumenkerne im kommenden Wirtschaftsjahr, nach Angaben des Internationalen Getreiderates (IGC), leicht reduziert werden.   Mehr