Deutschland | Raps | Import

Die Stellschrauben und Zahnräder am Ölsaatenmarkt

01.09.2020 (AMI) – Deutschland ist klarer Netto-Importeur für Raps. Mit dem Rückgang des Anbaus haben die Einfuhren in den vergangenen Jahren sogar noch zusätzlich an Bedeutung gewonnen. Doch wer sind die wichtigsten Herkunftsländer? Lernen Sie die Funktionsweisen und Mechanismen an den Ölsaatenmärkten verstehen.

Aus der Ukraine hat Deutschland in der Sasion 2019/20 fast 1 Mio. t Raps erhalten und damit ein Vielfaches der Mengen vergangener Jahre. Vor fünf Jahren, in der Sasion 2014/15 waren erst 120.600 t von dort gekommen, vor zehn Jahren, in der Sasion 2009/10, gerade einmal 38.400 t. Doch die Ukraine hat ihre Rapserzeugung in den vergangenen Jahren stetig ausgebaut, während der dortige Inlandsverbrauch der Ölsaat jedoch nur unwesentlich gestiegen ist. Dadurch sind den Produktions- entsprechende Exportsteigerungen gefolgt, die in den vergangenen Jahren zum Großteil an EU-Staaten flossen. Erstmals hat die Ukraine Frankreich als wichtigste Rapsherkunft für Deutschland in der Sasion 2019/20 überholt. Eigentlich ist Frankreich nach wie vor die wichtigste Rapsherkunft, konnte aber erntebedingt nicht die gewohnten Mengen liefern. Die Niederlande spielt seit jeher eine wichtige Rolle als zentrale Drehscheibe für Agrarrohstoffe. An den dortigen Häfen kommen jede Menge Drittlandsimporte an, die dann an EU-Staaten „weiterverteilt“ werden. Der Raps, den Deutschland über die Niederlande erhält, stammt also überwiegend aus Drittstaaten.

Traditionell wichtige Rapsherkünfte für Deutschland finden sich in Osteuropa, darunter vor allem Ungarn, Polen und Tschechien. Litauen und Bulgarien haben ihre Bedeutung für die deutsche Rapsversorgung in den vergangenen Jahren, vor allem in den zurückliegenden fünf, deutlich ausgebaut.

Unter den Drittstaaten sind Kanada und Australien wichtige Rapslieferanten nach Deutschland und in die EU insgesamt. Aber das war keineswegs immer so: Vor zehn Jahren war noch keine einzige Tonne Raps aus Kanada nach Deutschland gekommen und die australischen Lieferungen waren ebenfalls vernachlässigbar gering.

Der deutsche Außenhandel mit Raps, aber auch mit anderen Ölsaaten und deren Nachprodukten gestaltet sich sehr dynamisch. Die Warenströme von Raps haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verschoben. Da heißt es einen kühlen Kopf bewahren. Als Entscheider müssen sie die wichtigsten Entwicklungen stets im Blick behalten und bewerten können. Als Neu- oder Quereinsteiger sind ihnen diese Themen aber vielleicht noch nicht vertraut, doch dafür hat die AMI eine Lösung entwickelt.

In dem modular aufgebauten, dreiteiligen Web-Seminar AMI AgrarDatenManager Ölsaatenmarkt erläutern Ihnen die AMI-Marktexperten Angebot und Nachfrage am Ölsaatenmarkt, wichtige Warenströme sowie die preisbeeinflussenden Faktoren. Sie lernen, worauf es ankommt und welche Entwicklungen Sie als Entscheider im Blick behalten müssen. Sichern Sie sich noch heute einen der begrenzten Teilnahmeplätze unter AMI-Akademie.de. Wir freuen uns auf Sie!

Beitrag von Steffen Kemper
Produktmanager Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Erzeugung

Schweinemast bleibt wirtschaftlich

24.04.2024 (AMI) – Die Schlachterlöse für Schweine haben sich im April auf dem zuvor erreichten hohen Preisniveau stabilisiert. Damit ist für die Mäster bei einer fast unveränderten Kostenstruktur ein auskömmliches Einkommen in der Schweinemast erreichbar.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Nachfrage

Langsamerer Rückgang beim Fleischverzehr erwartet

24.04.2024 (AMI) – Bereits seit dem Jahr 2018 fällt der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch Jahr für Jahr. Allerdings wird in der Schätzung für das aktuelle Jahr von einer geringeren Abnahme ausgegangen.   Mehr

Europa | Verarbeitungsware | Markttrends

Knapp versorgte Kartoffelmärkte

22.04.2024 (AMI) – Ein weiteres Hochpreisjahr läuft bei Speisekartoffeln sehr bald und bei Verarbeitungsrohstoff wohl auch früher als gewünscht aus. Hersteller von Kartoffelprodukten fürchten erneute Versorgungslücken beim Rohstoff bis zur neuen Ernte. In Westeuropa wurde bisher zu wenig gepflanzt. Dabei ist die Produktnachfrage groß.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

Ukraine: Flächenplus bei Raps und Soja

22.04.2024 (AMI) – Sowohl die Anbaufläche für Raps als auch für Soja dürfte zur Ernte 2024 ausgedehnt werden.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Haushaltsnachfrage

Pro-Kopf-Verbrauch von Molkereiprodukten reduziert

19.04.2024 (AMI) – In Deutschland nahm der Pro-Kopf-Verbrauch von Molkereiprodukten im Jahr 2023 überwiegend ab. Insbesondere Frischmilcherzeugnisse waren davon betroffen.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Fester Dollar kompensiert Kursminus

18.04.2024 (AMI) – Ungünstige Bedingungen in den südamerikanischen Maisanbaugebieten können die Kurse nicht stützen, denn die Prognosen zu den Ernten sind widersprüchlich. Weizen verliert angesichts des festen US-Dollars sowie umfangreicher US-Vorräte.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Preise

Uneinheitliche Preisentwicklung

18.04.2024 (AMI) – Den Höchstpreisen im Jahr 2022 folgte Anfang 2023 zunächst eine Preiskorrektur. Eine Erholung ließ lange auf sich warten.   Mehr

Deutschland | Käse | Angebot

Markt für Käse ausgeglichen

18.04.2024 (AMI) – Die Abrufe von Schnittkäse zogen Mitte des Monats leicht an. Dabei hielten sich Angebot und Nachfrage die Waage. Dies führte zu stabilen Preisen.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Druck der Schlachtunternehmen nimmt zu

17.04.2024 (AMI) – Wie in der Vorwoche wird der Schlachtschweinemarkt mehrheitlich als ausgeglichen eingestuft. Regional sind die Mengen etwas zu umfangreich, teilweise drosseln die Schlachtunternehmen ihre Aktivitäten und erhöhen den Druck.   Mehr

Deutschland | Rinder | Marktversorgung

Leichte Ausweitung der Erzeugung von Rindfleisch erwartet

17.04.2024 (AMI) – Besonders im Jahr 2022 war eine rückläufige Produktion von Rindfleisch zu beobachten. In den vorläufigen Zahlen für die erzeugte Menge 2023 und in der Schätzung für das laufende Jahr deutet sich eine geringfügige Erhöhung an.   Mehr