Deutschland | Frische Lebensmittel | Haushaltsnachfrage

AMI Chart Sammlung: Wie hat sich der Lebensmittelmarkt während Corona entwickelt?

07.10.2020 (AMI) – Auch wenn wir mittlerweile eine so genannte „neue Normalität“ erreicht haben, wurde doch das Leben in den vergangenen Monaten ziemlich auf den Kopf gestellt. Und das spiegelt sich auch in unserer Wirtschaft sowie in unserem Lebensmittelkonsum wider.

Lange ist es her, dass man bei seinem Einkauf vergeblich auf der Suche nach Toilettenpapier oder Mehl war. Nach den ersten Hamsterkäufen folgte dann sehr schnell der Lockdown – die Schließung aller nicht systemrelevanten Einrichtungen sowie Schulen und Kitas. Statt Kantine oder Restaurant hieß es nun für viele Haushalte „Ran an den Herd!“. So wurden im April absolute Spitzenwerte in der Lebensmittelnachfrage erreicht. Besonders interessant ist hier der Blick auf frische Lebensmittel. Klassische Koch- und Bratartikel haben von dem veränderten Konsumverhalten am stärksten profitiert. Entgegen dem langfristigen Trend wurden beispielsweise Kartoffeln wieder mehr eingekauft. Die Nachfrage liegt in dem Zeitraum März bis August 2020 etwa 18 % über dem Vorjahresniveau. Der Faktor Zeit spielte bei der Zubereitung von Kartoffeln zumindest zu Beginn der Pandemie kaum noch eine Rolle. Und auch Schweinefleisch hat trotz des höheren Preisniveaus vom veränderten Konsumverhalten profitiert. Die Haushalte kauften wieder häufiger Artikel vom Schwein und dann auch in größeren Mengen. Insgesamt ist die Nachfrage nach Schweinefleisch seit Beginn der Pandemie um etwa 24 % über das Vorjahresniveau gestiegen. Mit der Öffnung der Gastronomie und weiteren Lockerungen verlagert sich der Lebensmittelkonsum nun wieder vermehrt auf Verzehrsorte außerhalb der eigenen vier Wände, wobei die Gastronomie das Vorkrisenniveau aber noch nicht wieder erreicht hat.

Mit den AMI Markt Charts Fakten zum Lebensmittelmarkt in Deutschland während der Corona-Pandemie erhalten Sie einen Überblick über die Entwicklung frischer Lebensmittel sowie der Gesamt- und Ernährungswirtschaft seit Beginn der Krise. Die Charts werden ergänzt mit einer Kommentierung der aktuellen Situation sowie einem Ausblick. Je nach Datengrundlage werden die Entwicklungen bis August bzw. September 2020 dargestellt.

  • Bio versus konventionell – Was sind die Gewinner?
  • Einkaufstätten im Vergleich – Wer hat profitiert?
  • Heimischer Herd – Welche Produkte sind gefragt?
  • Preise und Einkaufsmengen – Was verändert sich?


Beitrag von Judith Dittrich
Marktexpertin Verbraucherforschung

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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