Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Trockenheit treibt Getreidekurse

07.06.2023 (AMI) – Sowohl die Notierungen für Mais als auch für Weizen schlossen zuletzt deutlich über Vorwochenniveau.

Nach dem Auf und Ab der vergangenen Woche konnten sich die Weizenkurse an der Börse in Chicago zuletzt wieder berappeln und legten kräftig zu. So verzeichnete der Fronttermin Juli 22 fünf Handelstage in Folge grüne Zahlen und gewann umgerechnet rund 13,80 auf 215,90 EUR/t. Angetrieben wurden die Notierungen dabei durch ausbleibende Niederschläge in Teilen der europäischen Anbaugebiete sowie am Schwarzen Meer. Das dürfte die Erträge und somit auch das weltweite Angebot 2023/24 limitieren. Das russische Außenministerium teilte zudem mit, dass die Aussichten auf eine weitere Verlängerung des Mitte Juli auslaufenden Getreideabkommens derzeit schlecht stehen. Angesichts dessen wächst auch die Sorge um erneute Lieferunterbrechungen.

Indes wurden nach jüngsten Angaben des US-Landwirtschaftsministerium bis zum 04.06.2023 rund 36 % der bonierten Weizenschläge als gut bis ausgezeichnet eingestuft, was einem Anstieg von 2 Prozentpunkten gegenüber der Vorwoche entspricht. Die Markterwartungen von 35 % wurden damit knapp übertroffen.

Auch die Maisnotierungen in Chicago bewegten sich im Aufwind der festen Getreidekurse nach oben, konnten ihr Niveau zwischenzeitlich jedoch nicht halten. So schloss der Fronttermin Juli 22 am 06.06.2023 bei umgerechnet 224 EUR/t und damit rund 6,30 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Ausschlaggebend für die Aufwärtskorrektur waren dabei Trockenheit und Hitze im Mittleren Westen der USA. Marktteilnehmer befürchten, dass diese die Maisbestände in ihrem noch frühen Entwicklungsstadium beeinträchtigen könnten. So teilte das Ministerium zuletzt mit, dass sich bis zum 04.06.2023 rund 64 % der US-Maisbestände in einem guten bis ausgezeichneten Zustand befanden, 5 Prozentpunkte weniger als noch in der Woche zuvor und 3 Prozentpunkte weniger als von Analysten im Vorfeld erwartet worden waren.

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Beitrag von Nadja Pooch
Produktmanagerin Agribusiness
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