Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Rückgang der Erzeugerpreise im Mai fortgesetzt

07.07.2020 (AMI) – Im Mai hat sich der Rückgang bei den Erzeugerpreisen für konventionelle Kuhmilch, der im April nach einem sehr stabilen ersten Quartal eingesetzt hatte, fortgesetzt.

Auf der Erzeugerebene bestimmten im zweiten Quartal die Verwerfungen an den Produktmärkten, die sich in Folge der Corona-Pandemie eingestellt hatten, das Bild. Die rückläufigen Verwertungen der Molkereien bei nahezu allen Milcherzeugnissen haben zeitverzögert auch zu Abschlägen bei deren Auszahlungsleistungen geführt. Nachdem das erste Quartal noch durch die festen Marktentwicklungen im Herbst 2019 sehr stabil verlaufen war, dominierten im April in der Gesamtbetrachtung die Abschläge beim Milchgeld. Diese Entwicklung hat sich im Mai verstärkt. Diese Preisrücknahmen auf der Erzeugerseite fielen, durch den schnellen Wechsel von Auf und Ab bei den Produktpreisen, jedoch wieder in eine insgesamt festere Marktsituation. Seit Mai konnte sich der Milchmarkt in ersten Schritten von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholen. Die Preise an den Produktmärkten bewegen sich zur Jahresmitte überwiegend wieder auf höheren Niveaus und zeigen teils, wie beispielsweise der Käse, auch für Juli festere Tendenzen.

Das bundesweite Mittel für konventionell erzeugte Milch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß lag im Mai bei 31,5 Ct/kg, so erste Berechnungen der AMI. Damit wurde das niedrigste Ergebnis seit Ende 2016 erreicht und gleichzeitig das Niveau vom April um gut 1,2 Ct unterschritten. Dabei hat sich der Preisrückgang, der im Vormonat rund 0,7 Ct betrug, nahezu verdoppelt. Auch der Rückstand zum Vorjahresergebnis ist im Mai größer geworden. Dies lag vor allem daran, dass die Milchpreise vor Jahresfrist deutschlandweit weniger deutlich nachgegeben hatten. Im Mai wurde das Vorjahresergebnis um 1,6 Ct verfehlt, nachdem der Rückstand bereits im April auf 0,6 Ct gestiegen war. Auch das Ergebnis von 2018 wurde zur Mitte des zweiten Quartals im Zuge der weiteren Rücknahmen erneut unterschritten.

Wie stellte sich die Entwicklung in den einzelnen Regionen im Detail dar und wie sind die Aussichten für die kommenden Monate? Eine ausführliche Analyse zu den Preisen für konventionell erzeugte Milch finden Sie in unserem Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft
Sie sind noch kein Kunde und möchten vom Expertenwissen der AMI profitieren? Dann nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten in unserem Shop, und sichern Sie sich noch heute Ihren persönlichen Zugang zum Markt aktuell Milchwirtschaft.


Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Rinder | Export

Die EU führt mehr Rinder und Rindfleisch aus

08.11.2018 (AMI) – Europäische Rinder und Rindfleisch bleiben in Drittländern gefragt. So exportierte die EU im Zeitraum von Januar bis August 2018 im Vergleich mit dem Vorjahr 1 % mehr Rinder und Rindfleisch.   Mehr

Welt | Hähnchen | Erzeugung

Weltweit steigende Erzeugung von Hähnchenfleisch prognostiziert

08.11.2018 (AMI) – Für die weltweite Erzeugung von Hähnchenfleisch wird für das Jahr 2019 eine Steigerung um 2,3 % erwartet.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

Überwiegend steigende Importnachfrage

08.11.2018 (AMI) – Der weltweite Handel mit Milchprodukten ist in den ersten acht Monaten des aktuellen Jahres gewachsen.   Mehr

Deutschland | Butter | Preise

Preise für Formbutter im November erneut gesunken

08.11.2018 (AMI) – Verbraucher können sich im November erneut über günstigere Butterpreise freuen. Schon Anfang Oktober ging es auf der Verbraucherebene mit den Preisen abwärts. Im Lebensmitteleinzelhandel liegt Formware jedoch preislich weiterhin über dem Niveau von November 2017.   Mehr

Deutschland | Saisongefügel | Haushaltsnachfrage

Gänse in der Martinswoche wieder verstärkt beworben

08.11.2018 (AMI) – Pünktlich zu Sankt Martin läutet der Lebensmitteleinzelhandel die Saison für Gänse mit vermehrten Aktionen ein. Die Preise bewegen sich dabei zumeist auf dem Vorjahresniveau.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Preis für Schlachtschweine erneut stabil

07.11.2018 (AMI) – In Deutschland werden Schlachtschweine relativ stetig nachgefragt. Doch die angebotenen Mengen an verfügbaren Tieren fallen meist groß aus. Zusätzlich kommen die Tiere mit eher hohen Gewichten zur Schlachtung.   Mehr

Welt | Soja | Außenhandel

China kauft weniger Sojabohnen, vor allem aus den USA

07.11.2018 (AMI) – US-Sojabohnen können trotz der Strafzölle Chinas preislich mit Ware aus Brasilien und Argentinien mithalten. Dennoch haben die Chinesen 2018 weniger Sojabohnen aus den USA gekauft und es könnten noch weniger werden.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Haushaltsnachfrage

Auch im Sommer weniger Fleisch nachgefragt

07.11.2018 (AMI) – Die Nachfrage der privaten Haushalte nach Fleisch fällt weiter. Bis einschließlich September des laufenden Jahres erwarben die privaten Haushalte, nach Daten der GfK, rund 2,5 % weniger Fleisch, Wurst und Geflügel als im gleichen Zeitraum 2017. Zugleich zogen die Preise für Fleisch und Fleischwaren im Durchschnitt um rund 2,2 % an. Die Verbraucher mussten also einmal mehr tiefer in die Taschen greifen.   Mehr

Europa | Kartoffeln | Marktversorgung

Herausforderung Kartoffelmarkt 2018/19

07.11.2018 (AMI) – In Westeuropa fehlen gegenüber dem Vorjahr 4,7 Mio. t Konsumkartoffeln. Knappe Vorräte sind aber nicht gleichmäßig verteilt. Länder wie Belgien und Großbritannien, aber auch Tschechien werden einen besonders großen Nachfragesog aufrechterhalten bzw. noch bringen.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Bio-Milchpreise im September leicht erhöht

06.11.2018 (AMI) – Für ökologisch erzeugte Milch haben die Erzeuger in Deutschland im September im Schnitt etwas mehr Milchgeld erhalten. Damit hat sich die Stabilisierung der Erzeugerpreise weiter fortgesetzt. Gleichzeitig ist auch der Preis für die konventionelle Variante gestiegen.   Mehr