Welt | Braugerste | Außenhandel

Produktions- und Exportrückgang für Gerste 2017/18 erwartet

11.05.2017 (AMI) – Global dürften Gerstenproduktion und -exporte zurückgehen. Die EU dürfte ihr hohes Produktionsniveau jedoch beibehalten und sich im kommenden Wirtschaftsjahr wieder vor Australien auf Platz 1 der weltweit bedeutendsten Gerstenexporteure schieben.

Das US-Landwirtschaftsministerium USDA hat in seinem jüngst veröffentlichten Monatsbericht erstmals eine Prognose für das Wirtschaftsjahr 2017/18 für Getreide und Ölsaaten ausgegeben, so auch für Gerste.

Weltweit rechnet das USDA mit einem Rückgang der Gerstenproduktion im neuen Wirtschaftsjahr. Insgesamt ist mit einem Produktionsrückgang um mehr als 10 Mio. t oder knapp 7 % auf knapp 137 Mio. t zu rechnen. Besonders in Australien, Kanada, Kasachstan und der Ukraine dürfte die Erzeugung spürbar zurückgehen. Der Umfang der weltweiten Ernte dürfte sich nach einem Rekorderntejahr 2016/17 wieder normalisieren.

Erzeugung soll zurückgehen

Die avisiert rückläufige Erzeugung wird sich auch auf die Exportgeschäfte auswirken. Ein geringeres globales Gerstenangebot bedeutet, dass weniger Rohstoff für den Export zur Verfügung steht, außerdem dürften die Preise steigen, sodass die Nachfrage am internationalen Markt nachgeben dürfte. Saudi-Arabien dürfte auch 2017/18 bedeutendster Gerstenimporteur bleiben, gefolgt von China, wohin sowohl Futter- als auch Braugerste fließen. Doch für beide Nationen werden gegenüber Vorjahr Importrückgänge erwartet. Die Gersteneinfuhren Saudi-Arabiens dürften um 1 Mio. t auf 10 Mio. t zurückgehen. Noch deutlicher wird wohl der chinesische Importrückgang mit einem Minus von 1,4 Mio. t auf 4,5 Mio. t ausfallen.

EU-28 wieder auf Platz 1

Auf der Exportseite dürfte die EU-28 in 2017/18 einen Exportanstieg um 1,6 Mio. t auf 7 Mio. t verzeichnen, zurückzuführen auf eine umfangreiche EU-Ernte. Für Russland rechnet das USDA mit einem Gerstenexportanstieg um 200.000 t auf 3,6 Mio. t, aufgrund einer fortgesetzt regen Nachfrage aus dem Nahen Osten. Demgegenüber dürfte die Ukraine im Wirtschaftsjahr 2017/18 mit einem Volumen von ebenfalls knapp 4 Mio. t weniger exportieren als im Vorjahr, das wäre ein Minus von knapp 2 Mio. t. Geringere Ernteerwartungen im Land sind dafür ausschlaggebend. Ebenfalls deutlich, mit knapp 3 Mio. t auf 6 Mio. t, dürften die Exporte Australiens zurückgehen, da eine deutlich kleinere Ernte erwartet wird. Basierend auf den ersten USDA-Schätzungen für das kommende Wirtschaftsjahr würde die Europäische Union damit Australien von Platz 1 der bedeutendsten Gerstenexportnationen verdrängen und mit einem Vorsprung von 1 Mio. t klar übertreffen.

  • Sie wollen mehr über den internationalen Gerstenmarkt erfahren?

  • Sie interessieren sich besonders für den Braugersten- und Malzmarkt?

Dann hat die AMI das passende Produkt für Sie. Kontaktieren Sie mich gerne direkt für weitere Informationen.

Beitrag von Steffen Kemper
Produktmanager Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Getreide | Ernte

Vegetationsbedingungen für Getreide verbessert

20.06.2017 (AMI) – Mit 45,8 Mio. t taxiert der Deutsche Raiffeisenverband DRV die diesjährige Getreideernte in Deutschland aktuell rund 400.000 t höher als im Vormonat. Auslöser für das Plus waren die Regenfälle in der ersten Junihälfte.   Mehr

Welt | Getreide | Import

Ägypten mit erneutem Tender

14.06.2017 (AMI) – Ägypten ordert ungewöhnlich viel Weizen während der sonst üblichen Pause im April/Juni.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis unverändert bei 1,81 EUR/kg

14.06.2017 (AMI) – Im Handel mit Schlachtschweinen halten sich Angebot und Nachfrage nach schlachtreifen Tieren die Waage. Ein ausgeglichener Markt und eine reibungslose Vermarktung der zur Verfügung stehenden Mengen führen zu unveränderten Schweinepreisen.   Mehr

Deutschland | Schrote | Großhandelspreise

Kaum noch promptes Rapsschrot verfügbar

14.06.2017 (AMI) – Zunehmende Sojabohnenverkäufe brasilianischer Landwirte erhöhen das Weltmarktangebot und drücken die Kurse und die Schrotpreise in Europa. Das Rapsschrotangebot ist auf den vorderen Positionen verschwindend gering, Ware zugleich jedoch gesucht.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Preise

Produktübergreifender Preisanstieg ins Stocken geraten

14.06.2017 (AMI) – Nach zuvor durchgängig steigenden Preisentwicklungen hat sich das Bild am Milchmarkt Mitte Juni wieder uneinheitlicher dargestellt. Zuletzt gingen die Verwertungen von Fett und Eiweiß erneut auseinander.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

April bringt saisonale Preiskorrekturen bei Bio-Milch

09.06.2017 (AMI) – Auf den ersten Blick sieht es bei den Preisen für ökologisch erzeugte Milch im April nach einem Rückgang aus. Ursache hierfür sind jedoch vornehmlich saisonale Effekte. die Auszahlungsleistung der Bio-Molkereien blieb zumeist konstant. Auch in den kommenden Monaten ist mit wenig Veränderung zu rechnen.   Mehr

Deutschland | Brotgetreide | Marktversorgung

Gebote für Weizen ex Ernte zurückgenommen

08.06.2017 (AMI) – Sporadische Geschäfte mit alterntigen Partien kennzeichnen den Brotgetreidemarkt am Ende der Saison. Hinsichtlich der kommenden wird allerdings nicht viel getan – die Unsicherheit ist weiterhin groß, die Preisvorstellungen liegen weit auseinander.   Mehr

Deutschland | Butter | Verbraucherpreise

Deutlicher Preisanstieg bei abgepackter Butter

08.06.2017 (AMI) – Die Preise für geformte Butter haben Anfang Juni kräftig zugelegt. Bereits im Mai war es zu einer Erhöhung gekommen. Die Ladenpreise haben im Preiseinstiegssegment dadurch ein Rekordniveau erreicht.   Mehr

Deutschland | Raps | Marktversorgung

Keine Verkaufsanreize für Rapserzeuger

07.06.2017 (AMI) – Alterntiger Raps spielt am Markt praktisch keine Rolle mehr, der Fokus liegt auf der kommenden Ernte. Erzeuger zeigen sich angesichts rückläufiger Ernteprognosen und niedrigen Preisniveaus aber wenig abgabebereit.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Ausgeglichener Schlachtschweinemarkt

07.06.2017 (AMI) – Nachdem der Schlachtschweinepreis in der vergangenen Woche minimal nach oben korrigiert wurde, präsentiert sich der Markt nun ausgeglichen und preislich stabil. Trotz des Feiertages in der laufenden Woche lässt sich das vorhandene Angebot zügig und vollständig vermarkten.   Mehr