Deutschland | Kartoffeln | Marktversorgung

Große Herausforderungen am Kartoffelmarkt

14.03.2024 (AMI) – Die Entwicklungen am Kartoffelmarkt sind bisher schon sehr dynamisch. Rekordpreise bezogen auf die Jahreszeit wurden längst erreicht. Christoph Hambloch erklärt in einem Web-Seminar wie prekär die Voraussetzungen für die weitere Entwicklung sind.

Weder in der EU noch in Deutschland wurden Jahr 2023 viele Kartoffeln geerntet. Anders als vor einem Jahr, als die Versorgungslage ebenfalls prekär war, haben die Marktbeteiligten ein Ungleichgewicht von Angebot und Bedarf für die aktuelle Saison längst als gesichert angenommen. Steigende Preise überall und für jede Verwertung der Kartoffeln sind seit Monaten üblich. Für Speisekartoffeln aus dem Langzeitlager werden Rekordpreise erzielt. Das Frühjahr 2023 hat gelehrt, bis wohin die Käufer von Rohstoff für die Verarbeitung beim Preis gehen. Da scheint dieses Jahr durchaus noch Luft nach oben zu sein.

Wie knapp die Kartoffeln sind, zeigen die Lagerbestände aus den Hauptanbauregionen Westeuropas. Deutlich unterschiedlich sind die Konsequenzen daraus für den Speisekartoffelmarkt bzw. für das Geschäft mit Frittenrohstoff.

Für den LEH kommen inzwischen Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum. Ob die reichen, Versorgungslücken zu schließen, ist eine wichtige Frage. Welchen Einfluss hat der Krieg im Gaza-Streifen? Wohin werden die immer umfangreicher geernteten Frühkartoffeln aus Ägypten verkauft und wie weit ist Spanien?

Hohe Preise könnten nicht ohne Effekte auf die Nachfrage bleiben. Für Frischware gilt sie als sehr preisunelastisch. Gilt das auch für Pommes frites, die am Weltmarkt platziert werden, und wie sieht dort die Wettbewerbssituation aus?

Es gilt eine Reihe von Aspekten gut im Auge zu behalten. Bei Speisekartoffeln ist es vor allem die Reaktion des LEHs auf angebotene Qualitäten, dem Festhalten an Markenprogrammen der Regionalität oder eben nicht sowie die Sortiments- und Packungsgrößengestaltung.

Hersteller von Kartoffelprodukten haben zum Teil schon mit Packungsgrößen gegengesteuert, was auf den Umsatz ging. Sie müssen zudem in Bezug auf Sorten und Qualitäten flexibel sein. Der Aufbau von Produktvorräten für den Sommer dürfte schwerfallen. Da kommt dann die derzeitige Situation auf den Feldern ins Spiel. Ist der neue Rohstoff früh genug fertig und haben die Landwirte genügend Pflanzgut in guter Qualität, um eine größere Ernte 2024 bereitstellen zu können?

Am 22.03.2024 gibt Christoph Hambloch, AMI-Marktanalyst Pflanzenbau, in einem Web-Seminar Antworten auf die vielen Fragen. Es werden die Erkenntnisse aus der Markforschung dargelegt, die Situation der Verarbeitungsindustrie analysiert und ein Blick auf das kommende Frühkartoffelgeschäft geworfen.

Beitrag von Christoph Hambloch
Marktexperte Kartoffeln
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Getreide | Außenhandel

Weichweizenexporte der EU-28 zuletzt etwas geringer

15.05.2017 (AMI) – Die lebhaften Drittlandslieferungen bis Anfang April haben die EU-Exportprognosen nach oben getrieben. Nun wird die Hoffnung auf mehr aber vom festen Euro getrübt.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

EU-Exporte: Butter rückläufig – Käse steigt

12.05.2017 (AMI) – Die Exporte von Milchprodukten aus der EU in Drittländer haben sich in den ersten beiden Monaten von 2017 uneinheitlich entwickelt. Bei Butter sind die ausgeführten Mengen am deutlichsten zurückgegangen. Käse konnte dagegen den größten Zuwachs verbuchen und war damit weiterhin das mengenmäßig wichtigste Exportprodukt der EU.   Mehr

Welt | Braugerste | Außenhandel

Produktions- und Exportrückgang für Gerste 2017/18 erwartet

11.05.2017 (AMI) – Global dürften Gerstenproduktion und -exporte zurückgehen. Die EU dürfte ihr hohes Produktionsniveau jedoch beibehalten und sich im kommenden Wirtschaftsjahr wieder vor Australien auf Platz 1 der weltweit bedeutendsten Gerstenexporteure schieben.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchaufkommen deutlich geringer als erwartet

11.05.2017 (AMI) – Seit Mitte April geht die Milchanlieferung in Deutschland zurück. Möglicherweise wurde die Milchspitze damit in diesem Jahr deutlich früher erreicht als üblich. Die Vorjahreslinie wurde dabei weiterhin deutlich um gut 4 % unterschritten.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinemarkt ausgeglichen

10.05.2017 (AMI) – Angebot und Nachfrage nach Schweinen stehen sich im Gleichklang ausgeglichen gegenüber. Aufgrund der teils verhaltenen Nachfrage nach Schweinen und wegen dem kaum vorhandenen Grillfleischgeschäft ist die Preisempfehlung der VEZG für die neue Woche unverändert geblieben.   Mehr

Welt | Öle | Nachfrage

Palmöl profitiert von reger Exportnachfrage

10.05.2017 (AMI) – Die Ölpalmenbestände in Südostasien erholen sich zunehmend und damit auch die Palmölproduktion. Noch ist das „alte“ Niveau aber nicht wiederhergestellt, sodass eine höhere Exportnachfrage für Kursgewinne sorgte.   Mehr

Deutschland | Öle | Großhandelspreise

Festere Palmölkurse beflügeln Markt für Pflanzenöle

09.05.2017 (AMI) – Die internationale Nachfrage nach malaysischem Palmöl ist gestiegen. Dadurch haben sich die Preise für Palmöl gegenüber Vorwoche deutlich erholt und damit für eine festere Preiseentwicklung der meisten anderen Pflanzenöle gesorgt. Einzig Rapsöl verliert vorne kräftig.   Mehr

Welt | Getreide | Terminkontrakte

Schneefälle lassen US-Getreidekurse kräftig steigen

04.05.2017 (AMI) – Unerwartete Schneefälle, zu niedrige Temperaturen und Starkregen schädigten und beeinträchtigten die Bestandsentwicklung von Weizen und die Aussaat von Mais in den USA. Die Weizenkurse sind daraufhin auf ein 2-Monatshoch gestiegen, auch Mais tendiert fester.   Mehr

Welt | Schweine | Import

China: Wachstumsmarkt Nummer 1

04.05.2017 (AMI) – Entgegen vorangegangener Prognosen wird die Schweineproduktion im aktuellen Jahr in China nicht wachsen. Damit verbunden ist ein steigender Importbedarf an Schweinefleisch. Der Handel dorthin ist kein Selbstläufer. Im globalen Handel nimmt der Wettbewerb und der Preisdruck zu.   Mehr

Deutschland | Schrote | Nachfrage

Sojaschrotnachfrage weiterhin abwartend

04.05.2017 (AMI) – Das Rapsschrotangebot aus der alten Ernte bleibt überschaubar, Mühlen halten sich mit Verkäufen auf Terminen ex Ernte zurück. Bärische Einflüsse aus Übersee dämpfen die Sojaschrotnachfrage hierzulande, Käufer hoffen auf weitere Preisnachlässe.   Mehr