Europa | Kartoffeln | Handel

Kartoffelmarkt 2016/17: Fakten und Trends

27.04.2017 (AMI) – Anbau und Ernte der Ende April am Markt dominierenden Kartoffeln erfolgten unter turbulenten Rahmenbedingungen. Das hat Auswirkungen bis zum Beginn der diesjährigen Ernte. Die AMI Markt Charts zeigen, was wichtig zu wissen ist.

Die Kartoffelernte 2016 litt unter verschiedenen Wetterextremen. Hohe Erträge und gute Qualitäten waren dadurch im Schnitt zu erwarten. Ungünstige Erntebedingungen eines zu warmen und trockenen Spätsommers taten dann ein Übriges. Rasch wurde 2016/17 zu einem Hochpreisjahr für Kartoffeln.

Ab dem Winter gab es dann keine spektakulären Preisveränderungen mehr. Der Monatswechsel April/Mai 2017 könnte aber für Kartoffeln in mancher Hinsicht noch ein Wendepunkt darstellen. Für Speisekartoffeln ist klar, dass sie nun umfangreich gegen Frühkartoffeln ausgetauscht werden. Speziell in Regionalprogrammen sind sie aber auch noch bis Ende Mai gefragt. Sie werden aber nicht so flächendeckend zu finden sein, wie gewünscht. Das Angebot ist knapp und für Preissteigerung offen. Frost hat nach Ostern das Frühkartoffelangebot aus den unterschiedlichen Herkünften stark entzerrt. Die Stimmung der Haussiers hellte sich auf.

Verarbeitungskartoffeln werden noch monatelang gebraucht. Die Vorräte sind indessen aber schon stark geschrumpft. Gleichzeitig gilt es eine in diesem Jahr besonders kräftig wachsende Industrie zu versorgen. Ob das bis zum Anschluss an die neue Ernte lückenlos gelingt, bleibt abzuwarten. 2016 wurden relativ viele Kartoffeln unter Vertrag genommen. Insofern haben die Verarbeiter ein gutes Polster. Allerdings sind die Ausbeuten der Ernte 2016 nicht sonderlich groß. Das mag zu Überraschungen führen. Muss dann ergänzend zugekauft werden, sind nicht mehr viele Kartoffeln frei verfügbar. Das würde nicht ohne Auswirkungen für den Preis bleiben. Der wiederum konnte zuletzt noch gut abgesichert werden.

Die AMI Markt Charts Fakten und Trends zum EU-Kartoffelmarkt 2016/17 illustrieren die Ernteverhältnisse in der EU. Sie analysieren zudem die Entwicklungen beim Frischkartoffelverbrauch und in den Wachstumssegmenten bei Produkten und beim Außenhandel.

Beitrag von Christoph Hambloch
Marktexperte Kartoffeln

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Preise

Entgegengesetzte Preisentwicklungen an den Produktmärkten

30.03.2017 (AMI) – Der Milchmarkt entwickelte sich im März weiter zweigeteilt. Dabei drifteten die Verwertungen von Fett und Eiweiß zunehmend auseinander.   Mehr

Deutschland | Öle | Marktversorgung

Kein Interesse an Pflanzenölen

29.03.2017 (AMI) – Pflanzenöle stoßen derzeit auf sehr geringes Kaufinteresse. Die Schwäche an den Terminbörsen und der feste Euro haben die Großhandelspreise nach unten gedrückt. In Erwartung weiterer Preisrücknahmen ordern Käufer derzeit so gut wie nichts.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis auf 1,68 EUR/kg geklettert

29.03.2017 (AMI) – Die Nachfrage nach Schlachtschweinen ist von Seiten der Schlachtbranche sehr lebhaft bei gleichzeitig deutlich unterdurchschnittlichen Angebotszahlen. Für den neuen Abrechnungszeitraum steht bei vielen befragten Erzeugergemeinschaften ein sehr kleines Angebot in den Anmeldungen.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Verbraucherpreise

Frische Nahrungsmittel: Preisauftrieb im März 2017 abgeschwächt

29.03.2017 (AMI) – Mit der kalten Witterung endete im März die Preisrallye bei frischem Gemüse. In der Folge verlangsamte sich die Teuerung frischer Nahrungsmittel spürbar. Gleichzeitig rückte die Entwicklung bei den Milchprodukten wieder stärker in den Fokus.   Mehr

Welt | Getreide | Terminkontrakte

US-Getreidekurse fallen deutlich

23.03.2017 (AMI) – Günstige Vegetationsbedingungen in den US-Anbaugebieten und eine anhaltend üppige globale Versorgung bieten derzeit kaum Potenzial für steigende Getreidekurse in Chicago.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Preise

Verwertungsschere öffnet sich weiter

23.03.2017 (AMI) – In der ersten Märzhälfte ist die Milchanlieferung in Deutschland stetig gestiegen. Dabei fiel das Milchaufkommen noch deutlich niedriger aus als vor Jahresfrist und bewegte sich leicht über den Mengen von 2015.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Rege Nachfrage lässt Schlachtschweinepreis steigen

22.03.2017 (AMI) – Die Nachfrage nach Schlachtschweinen hat sich im Vergleich zu den Vorwochen belebt. Im Verhältnis dazu fällt das Angebot eher knapp aus.   Mehr

Deutschland | Schrote | Handel

Wenig Umsatz mit Rapsschrot in Deutschland

22.03.2017 (AMI) – An den deutschen Ölschrotmärkten geht es weiterhin ruhig zu. Nur sehr vereinzelt gehen Anfragen bei den Herstellern ein, umgesetzt wird wenig. Für Rapsschrot konnten sich die Preise dennoch stabilisieren.   Mehr

Deutschland | Braugerste | Marktversorgung

Bringt die kommende Aussaat den Gerstenmarkt in Schwung?

22.03.2017 (AMI) – Braugerste wird in Deutschland nach wie vor wenig umgesetzt, Ware der alten Ernte stößt kaum noch auf Kaufinteresse, sodass die Preise bereits seit Wochen wie festgefroren scheinen. Jedoch dürften Landwirte in Deutschland noch im März vielerorts mit der Aussaat beginnen, was den Markt beleben könnte.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

Welche Rolle am Milchmarkt spielen zukünftig die USA?

21.03.2017 (AMI) – Die Wahl des US-Präsidenten Trump hat weltweit zu Verunsicherung geführt, auch bei den Marktbeteiligten im Milchbereich. Was kann das für den globalen Milchmarkt und die transatlantischen Handelsströme zwischen der EU und den USA bedeuten?   Mehr