Deutschland | Schweine | Marktversorgung

Große Probleme im Handel mit Schlachtschweinen

22.04.2021 (AMI) – Das Jahr 2020 war am Schlachtschweinemarkt ein Jahr voller Extreme. Im ersten Quartal ermöglichte der enorme Importbedarf Chinas Rekordpreise, selbst die Marke von 2 EUR/kg wurde geknackt.

Im weiteren Jahresverlauf sorgte der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest für einen Exportstopp, für deutsches Fleisch mussten neue Absatzkanäle auf den europäischen Märkten gefunden werden. Zudem bereitete und bereitet die Corona-Pandemie große Probleme. Gerade gegen Jahresende fehlte es fast überall an Schlachtkapazitäten, enorme Überhänge waren die Folge. Diese Entwicklung spiegelte sich auch in den Preisen wider, die zum Jahreswechsel nur noch knapp über der Marke von 1,20 EUR/kg lagen. Obwohl das Jahr 2021 dementsprechend mit einem großen Überhang an Schlachtschweinen begann, drehte sich der Markt bereits im Februar. Der Rückgang der Sauenbestände sowie geringere Lebendeinfuhren machten sich hier zunehmend bemerkbar und führten zu einem knappen Angebot. Im weiteren Jahresverlauf können die Erzeuger dementsprechend auf etwas festere Preise hoffen.

Rindfleischerzeugung nimmt weiter ab

Die deutschen Rinderbestände nahmen auch 2020 weiter ab, zugleich wurde weniger Rindfleisch erzeugt. Trotz des eher knappen Angebots mussten die Mäster dabei mit niedrigen Preisen leben, die Corona-Pandemie erschwerte immer wieder den Handel. Auf den Verbrauch wirkte sich das Virus dagegen kaum aus, der Rindfleischverzehr war knapp stabil. Diese Entwicklungen dürften sich im kommenden Jahr weiter fortsetzen. Zugleich ist auch von einem deutlichen Rückgang des Angebots auszugehen, im ersten Quartal 2021 kamen bereits deutlich weniger Rinder zur Schlachtung. Bei einem annähernd stabilen Verbrauch bleibt Deutschland damit auf Importe angewiesen, um den Eigenbedarf zu decken. Zugleich können aber auch heimische Mäster von den fortgesetzt begrenzten Mengen profitieren. Nachdem sich die Preise im Vorjahr rückläufig entwickelten, deutet aktuell vieles auf steigende Erlöse hin.

Die AMI Markt Bilanz Vieh & Fleisch 2021 liefert Ihnen zu diesen und vielen anderen Themen ausführliche Daten und Fakten.

Das Jahrbuch zeigt aktuelle Trends an den deutschen und europäischen Märkten sowie dem Weltmarkt auf. Marktbeteiligte erhalten durch die Bewertung der Einflussfaktoren auf das Marktgeschehen eine solide Grundlage für ihre strategischen Entscheidungen.

Die aktuellen und umfassenden Daten beleuchten die nationalen und internationalen Märkte für Rinder, Schweine und Schafe. Dazu gehören Inlandserzeugung von Vieh und Fleisch, Absatz, Verarbeitung, Außenhandel sowie Verbrauch und Preise. Über 170 Tabellen mit ausführlichen Zeitreihen bieten zudem umfangreiche Vergleichsmöglichkeiten mit den eigenen Unternehmens- und Branchendaten.

Buch und eBook können bequem im AMI Shop online bestellt werden.




Beitrag von Dr. Tim Koch
Marktexperte Fleisch- und Geflügelwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise nur noch leicht im Plus

12.04.2017 (AMI) – Die Erzeugerpreise für konventionell erzeugte Milch haben im Februar nur noch leichte Zuwächse verzeichnen können. Damit hat sich der Aufschwung, wie erwartet, weiter abgeschwächt. Ein erneutes Anziehen ist kurzfristig nicht in Sicht. Eher dürfte es aufgrund des schwächelnden Eiweißmarktes teilweise zu Korrekturen nach unten kommen. Stabilisierend wirkt sich hingegen die weiterhin deutlich unter dem Vorjahresniveau liegende Milchmenge aus, wovon vor allem die Fettseite profitiert hat. Bundesweit gesehen könnten sich daher steigende und sinkende Tendenzen zunächst mehr oder weniger aufheben.   Mehr

Deutschland | Lämmer | Nachfrage

Lammfleisch ist Klassiker zu Ostern

11.04.2017 (AMI) – Für die Bedienung der hohen Nachfrage nach Lammfleisch zu Ostern greift der Handel verstärkt auf Importe zurück. Zuletzt erhöhten sich Produktion und Konsum in Deutschland leicht.   Mehr

Welt | Getreide | Terminkontrakte

US-Getreidekurse ziehen nach USDA-Bericht an

07.04.2017 (AMI) – Jetzt hat die Verunsicherung vorerst ein Ende. Das US-Landwirtschaftsministerium hat die US-Flächenschätzungen zur Ernte 2017 veröffentlicht. Das zeigt sofort Wirkung an der Terminbörse.   Mehr

Deutschland | Butter | Preise

Anstieg der Butterpreise setzt sich fort

06.04.2017 (AMI) – Die Preise für Blockbutter haben Anfang April weiter zugelegt. Die Käufer hofften lange auf Preisrückgänge und zögerten Abschlüsse hinaus. Dieser Plan ging jedoch nicht auf, zuletzt nahm die Kaufbereitschaft daher trotz steigender Preisforderungen zu.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis deutlich gestiegen

05.04.2017 (AMI) – Die Nachfrage nach Schlachtschweinen ist von Seiten der Schlachtbranche rege bei unterdurchschnittlichen Angebotszahlen. Für den neuen Abrechnungszeitraum steht bei vielen befragten Erzeugergemeinschaften ein nicht zu großes Angebot in den Anmeldungen.   Mehr

Deutschland | Schrote | Preise

Mühlen halten sich zurück, Rapsschrot wird knapper

05.04.2017 (AMI) – Rapsschrot ist knapp und gesucht, was die Preise mit zusätzlicher Unterstützung festerer Vorgaben von der Pariser Börse steigen lässt. Der Sojaschrotmarkt zeigt sich belebter. Auf späteren Terminen im Sommer hat das Kaufinteresse angezogen und beschert Preisbefestigungen.   Mehr

Welt | Zucker | Marktversorgung

Zuckerpreise schwanken

05.04.2017 (AMI) – Am Weltmarkt wird 2017/18 wieder ein Produktionsüberschuss erwartet. Das Verhältnis von globalen Beständen zum Verbrauch stützt den Preis, da die Vorräte relativ klein sind. In der EU startet die Zuckerrübenproduktion unter sehr günstigen Witterungsbedingungen.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Index

AMI Rohstoff-Index bleibt fest gestimmt

31.03.2017 (AMI) – Deutsche Agrarrohstoffe haben sich im März 2017 nochmals etwas verteuert. Vor allem die Preise für Schlachtschweine zogen kräftig an. Im Vergleich zur regen Nachfrage der Schlachtereien war das Angebot knapp. Auch das Milchaufkommen in den Molkereien ist kleiner als vor einem Jahr. Die Preise für Rohmilch dürften um gut ein Viertel höher gelegen haben als im März 2016.   Mehr

Welt | Vieh & Fleisch | Nachfrage

Vieh & Fleischmarkt – Chancen und Herausforderungen in der Vermarktung

31.03.2017 (AMI) – Der neue US-Präsident hat angekündigt, die Handelsströme auf protektionistische Art und Weise durcheinander zu wirbeln. Der BREXIT ist offiziell eingeläutet. Die nächsten zwei Jahre stehen komplizierte Scheidungsverhandlungen an. Wie bleiben Sie wirtschaftlich erfolgreich?   Mehr

Europa | Getreide | Erzeugung

EU-Weizen in vielversprechendem Zustand durch den Winter gekommen

31.03.2017 (AMI) – Der Winter ist vorüber – die Feldarbeiten stehen jetzt im Fokus der Ackerbauern. Der Blick auf die Wintersaaten verheißt bislang gutes. Sie sind insgesamt in gutem Zustand. Vereinzelt gibt es Auswinterungsschäden, aber weniger als üblich. Allerdings hat es in Westeuropa zu wenig Niederschlag gegeben.   Mehr