Europa | Verarbeitungsware | Markttrends

Kartoffelprodukte sind weltweit gefragt

21.04.2023 (AMI) – Seit dem Einbruch im Jahr 2019 steigt der Rohstoffverbrauch der Kartoffelverarbeiter stetig. Im Jahr 2022 übertraf er wieder die Menge von vor Corona. Wegen anhaltender Rekordverarbeitung befürchten einige nun, dass Rohstoff nicht bis zur neuen Ernte ausreicht.

Das stetige Wachstum der kartoffelverarbeitenden Industrie kehrt nach der Delle im Jahr 2019 zurück. Trotz des Krieges in der Ukraine und der Sorge davor, dass Betriebsmittel wie Öl oder Energie nicht ausreichen könnten, wuchs die Verarbeitung von Produkten aus Kartoffeln auch im vergangenen Jahr erneut und übertraf sogar das Jahr 2018. Die Kosten für die Produktion sind aber gestiegen, sowohl im Kartoffelanbau als auch in der Herstellung.

Insbesondere die Produktion von Pommes frites boomt. Die globale Nachfrage ist ungebrochen hoch und steigt trotz fester Verbraucherpreise noch immer. Der schwache Wechselkurs des Euros im vergangenen Jahr tat sein Übriges, um auch den Export von TK-Pommes zu steigern.

Aufgrund der schwachen Erntemengen südlich einer Linie von Antwerpen nach Warschau, aufgrund der enormen Trockenheit und Hitze in diesem Gebiet, fiel die Ernte an Verarbeitungsrohstoff nicht allzu üppig aus. Chipsrohstoff ist stark gesucht und kaum noch vorhanden, sodass einige Verarbeiter in Europa bereits Pommeskartoffeln mit passenden Eigenschaften zur Produktion von Chips heranzogen. Doch auch im Pommes frites-Segment könnten die Rohstoffmengen knapp werden. Die Fabriken, insbesondere in Belgien, arbeiten auf Hochtouren aufgrund der hohen Nachfrage. Gleichzeitig verzögert kühle und nasse Witterung die Auspflanzungen. Verarbeiter sorgen sich nun, dass der Rohstoff nicht für einen nahtlosen Übergang zur neuen Ernte ausreichen könnte.

Seit der ersten Aprildekade wird es am Markt für Verarbeitungskartoffeln immer angespannter. Die Preise ziehen noch einmal kräftig an. Aber wie ist der Markt wirklich fundamental aufgestellt? Das illustrieren die neuen AMI Mart Charts Fakten zum Markt für Verarbeitungskartoffeln und deren Produkte.

Die AMI-Marktexperten haben dazu Daten in einer umfassenden Chartsammlung zusammengestellt und bewertet. Analysiert wurden die Anbautrends in Deutschland und Europa. Der Umfang von Vorräten kann dem zu erwartenden Rohstoffbedarf gegenübergestellt werden und zeigt so Chancen und Risiken auf. Dem folgt ein intensiver Blick auf die Veränderungen bei den Konsumgewohnheiten im Inland und auf die wachsende Bedeutung des Exports, getrieben vom zunehmenden internationalen Bedarf an hochwertigen Kartoffelprodukten aus Europa.

Beitrag von Lisa Grohmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Futtergetreide | Marktversorgung

Feste Preistendenz bei Futtergetreide hält an

10.03.2017 (AMI) – Die Abgabebereitschaft der Landwirtschaft sinkt von Woche zu Woche in der Hoffnung höhere Preise für die Restpartien der alten Ernte zu erzielen. Die stetige Nachfrage für den Export sowie die Futtermittel- und Veredelungsbetriebe kann aber bedient werden. Die Preise ziehen zwar weiter an, aber die Käufer sind ausreichend eingedeckt.   Mehr

Welt | Öle | Terminkontrakte

Malaysische Palmölproduktion 2017 bleibt zentrales Thema

09.03.2017 (AMI) – US-Biodieselpläne könnten wieder revidiert werden. Zusätzlich belasten Prognosen über eine steigende malaysische Palmölproduktion, die jedoch kleiner ausfällt als erwartet.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Angebot

Fettmarkt zunehmend vom Eiweißmarkt abgekoppelt

09.03.2017 (AMI) – Am Milchmarkt sind die Entwicklungen Anfang März weiterhin zweigeteilt.   Mehr

Deutschland | Schweine | Preise

Schlachtschweinepreis steigt auf 1,57 EUR/kg

08.03.2017 (AMI) – Der Handel mit Schlachtschweinen zeigt sich aus Sicht der Einsender fortgesetzt flott. Im Vergleich zur Nachfrage der Schlachtereien gibt es keinesfalls zu viele Schweine. Eher im Gegenteil: Regional wird nach zusätzlichen Stückzahlen gefragt.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Erzeugerpreise

Knacken die Erzeugerpreise für Milch die 40 Cent-Marke?

08.03.2017 (AMI) – Das AMI Markt Seminar Milchwirtschaft beschäftigte sich am 7. März 2017 mit der aktuellen Situation und den Perspektiven am Milchmarkt. Dabei analysierten die AMI Marktexperten in ihren Vorträgen die Rohstoff- und Produktmärkte für konventionell und biologisch erzeugte Milch. Darüber hinaus wurde über die neuesten Trends bei der Verbrauchernachfrage berichtet.   Mehr

Welt | Vieh & Fleisch | Handel

Wirbelt die neue US-Regierung den globalen Fleischhandel durcheinander?

03.03.2017 (AMI) – Innerhalb kürzester Zeit hat der neue US-Präsident Trump viele Menschen weltweit verunsichert. Auch bei den Verantwortlichen in den Konzernspitzen wachsen Zweifel. Welche Auswirkungen können damit für den Fleischhandel Deutschlands und der EU sowie die Verschiebung der globalen Handelsströme verbunden sein?   Mehr

Deutschland | Brotgetreide | Marktversorgung

Getreidemarkt wieder fest

02.03.2017 (AMI) – Zum Wochenanfang verdarben Preisschwächen an den Terminmärkten für Getreide die Stimmung der Erzeuger. Inzwischen hat sich der Markt aber gefangen und die Preise im Tagesgeschäft behaupten sich gegenüber der Vorwoche gut.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Anlieferung

Milchmarkt weitgehend impulslos

02.03.2017 (AMI) – Die Milchanlieferung in Deutschland nimmt saisonal zu, im Zuge der milden Witterung war dies zuletzt stärker der Fall als in den Wochen zuvor.   Mehr

Deutschland | Schrote | Preise

Sojaschrotpreise geben entlang schwächerer US-Notierungen nach

01.03.2017 (AMI) – Bei ruhigem Handelsverlauf orientierten sich die Sojaschrotpreise in Deutschland vor allem an den Entwicklungen an der Chicagoer Börse. Hier gaben die Sojanotierungen im Wochenverlauf deutlich nach, belastet durch Rekordernteaussichten in Südamerika, und erzeugten Preisdruck.   Mehr

Deutschland | Schweine | Preise

Schlachtschweinepreis auf 1,54 EUR/kg erhöht

01.03.2017 (AMI) –Der Handel mit Schlachtschweinen zeigt sich aus Sicht der Einsender flott. Im Vergleich zur Nachfrage der Schlachtereien gibt es keinesfalls zu viele Schweine. Eher im Gegenteil: Regional wird nach zusätzlichen Stückzahlen gefragt.   Mehr