Deutschland | Schweine | Erzeugung

Deutlich weniger Schweine geschlachtet

20.05.2021 (AMI) – Der Trend der sinkenden Schlachtzahlen bei den Schweinen setzt sich auch in diesem Jahr fort. So sank im 1. Quartal die Menge der zur Fleischerzeugung genutzten Schweine um 4,2 %. Im Vergleich mit den Schlachtzahlen sank die erzeugte Fleischmenge etwas weniger stark, da die Tiere mit einem höheren Gewicht zur Schlachtung kamen.

Einer der Gründe für die rückläufigen Schlachtzahlen ist sicherlich der seit Jahren schrumpfende Bestand an Tieren in Deutschland. Gerade in der 2. Jahreshälfte 2020 war die wirtschaftliche Lage durchweg angespannt, eine nachhaltige Besserung war auch 2021 noch nicht erkennbar.

Aktuell hat der Schlachtschweinepreis zwar wieder ein etwas höheres Niveau erreicht, aufgrund der hohen Aufwendungen für Ferkel und Futter ist eine rentable Mast aber kaum möglich. Entsprechend haben viele Mäster und Sauenhalter den Betrieb in den vergangenen Monaten und Jahren eingestellt, was sich nun durch das rückläufige Angebot bemerkbar macht.

Weniger Ferkel und Schlachtschweine importiert

Besonders stark war die Abnahmerate bei den Schlachtungen zudem bei den Schweinen mit ausländischer Herkunft. Diese verringerten sich im 1. Quartal des laufenden Jahres um 61 % gegenüber dem Vorjahr. Einerseits begann das Jahr mit enormen Überhängen, der Importbedarf im Bereich der Schlachtschweine war also gering. Aufgrund der Corona-bedingten Einschränkungen änderte sich daran in den ersten Monaten 2021 auch wenig. Andererseits hat die innereuropäische Konkurrenz um den Rohstoff Schwein zuletzt stark zugenommen, insbesondere Polen und Spanien führen mehr Tiere ein. Zugleich sinkt die Fleischnachfrage in Deutschland und der Drittlandhandel stockt, der Importbedarf war dementsprechend gering.

Anhaltend kleines Angebot erwartet

Mit den steigenden Temperaturen und einer eventuell baldigen teilweisen Öffnung der Gastronomie sollte sich der Handel mit Schweinefleisch und damit auch mit Schweinen in den kommenden Wochen beleben. Dennoch dürften die Schlachtzahlen auch weiterhin unter den Werten des Vorjahres liegen. Mit China fehlt ein wichtiger Absatzweg für Fleisch, die Konkurrenz um Schlachttiere innerhalb der EU ist groß. Zudem fällt das Angebot an heimischen Tieren weiterhin klein aus. Über das gesamte Jahr gesehen erscheint ein ähnlicher Rückgang wie bereits im ersten Quartal dementsprechend realistisch.

Ausführliche Analysen zu den deutschen, europäischen und globalen Schlachtschweinemärkten inklusive Prognosen finden Sie in unserem Online-Dienst Markt aktuell Vieh und Fleisch. Nutzen Sie unser Angebot.

Beitrag von Dr. Tim Koch
Marktexperte Fleisch- und Geflügelwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise legen zum Jahresbeginn weiter zu

01.03.2017 (AMI) – Die Erzeugerpreise für konventionell erzeugte Milch sind mit einem Plus in das neue Jahr gestartet. Im Bundesmittel wurden nach vorläufigen Berechnungen der AMI im Januar rund 32,6 Ct/kg ausgezahlt.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Preise

Agrarpreise: Schweine bremsen – Rohmilch legt leicht zu

27.02.2017 (AMI) – Der Aufschwung der Agrarpreise hat zum Jahresbeginn in Deutschland an Fahrt verloren. Entscheidend für den schwächeren Aufwärtstrend im Januar und Februar war der Preisrückgang bei Schlachtschweinen.   Mehr

Europa | Raps | Erzeugung

Raps hat Winter gut überstanden

27.02.2017 (AMI) –Nach Ende des Winters zeigen sich nur sehr regional Auswinterungsschäden in Europas Rapsfeldbeständen. Ein größeres Problem in Europa ist das derzeitige Niederschlagsdefizit. Hiervon betroffen sind große Teile Süddeutschlands, Tschechiens und auch die baltischen Staaten. Sollten die trockenen Bedingungen anhalten, wird es zu Vegetationsbeginn kritisch, aber noch stellt der aktuelle Wasserhaushalt kein Problem dar, so das Prognoseamt der EU-Kommission.   Mehr

Deutschland | Getreide | Preise

Kursrückgang gestoppt

23.02.2017 (AMI) – Weizen und Mais tendieren wieder fest, schwacher Euro hilft, aber auch der lebhafte EU-Export, der dennoch deutlich hinter Vorjahr zurückbleibt.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Handel

Globaler Handel mit Milchprodukten 2016 leicht belebt

23.02.2017 (AMI) – Die internationale Nachfrage nach Milchprodukten hat sich 2016 stabilisiert. Im abgelaufenen Kalenderjahr wurden in der Summe wieder etwas mehr Milchprodukte am Weltmarkt nachgefragt. Zuvor hatte der Handel im Jahr 2015 durch die schwächeren Importe Chinas und Russlands sowie zahlreicher erdölexportierender Länder stagniert. Im vergangenen Jahr haben die Handelsaktivitäten wieder leicht zugenommen, allerdings ausgehend von den sehr niedrigen Niveaus, die 2015 zu verzeichnen waren. Dazu trugen auch die wieder leicht erholten Preise für Erdöl bei.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Preise

Uneinheitliche Entwicklungen am Milchmarkt

23.02.2017 (AMI) – In der ersten Februarhälfte ist die Milchanlieferung in Deutschland weiter gestiegen, jedoch in deutlich geringerem Umfang als in den Wochen zuvor.   Mehr

Deutschland | Raps | Marktversorgung

80 % der Ernte schon im Dezember verkauft gewesen

22.02.2017 (AMI) – Rapspreise geben im Zuge rückläufiger Terminkurse nach, Ölmühlen wollen Prämie aufgrund unbefriedigender Margen nicht aufstocken, Verkäufe aus der Landwirtschaft sind sehr gering.   Mehr

Deutschland | Schweine | Preise

Schlachtschweinepreis unverändert bei 1,52 EUR/kg

22.02.2017 (AMI) – Der Handel mit Schlachtschweinen zeigt sich aus Sicht der Einsender flott. Im Vergleich zur Nachfrage der Schlachtereien gibt es keinesfalls zu viele Schweine.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Preise

Ferkelpreise stabilisieren sich

20.02.2017 (AMI) – Ferkel werden im Vergleich mit der Vorwoche zu unveränderten Preisen gehandelt. Dabei werden Ferkel in geringen bis durchschnittlichen Mengen angeboten. Die Nachfrage wird von Marktbeteiligten als mittel bis rege eingestuft.   Mehr

Welt | Schweine | Export

Wachstumsmarkt China – Eine Chance für deutsche Exporteure

16.02.2017 (AMI) – In den vergangenen Jahren hat sich China mehr und mehr zu einem der wichtigsten Importländer für deutsches und europäisches Schweinefleisch entwickelt. Alleine im Jahr 2016 führte das Land der Mitte mehr als 2,9 Mio. t Schweinefleisch (inkl. Nebenprodukte) ein, rund 560.000 t davon stammten aus der Bundesrepublik.   Mehr