Deutschland | Kartoffeln | Markttrends

Stimmungswende am Frühkartoffelmarkt

09.05.2018 (AMI) – Viele Marktteilnehmer berichten von einem guten Absatz von Speisekartoffeln über den LEH seit dem Monatswechsel April/Mai. Profitieren kann davon vor allem die Stimmung bei den Frühkartoffelanbietern. Lagerhalter in Deutschland sehen teils einem eher traurigen Saisonende entgegen.

Nach wie vor gibt es reichlich Lagerkartoffeln, die für den Verkauf im LEH in Kühlläger verbracht wurden. Nicht nur im Norden – Stärkeherstellung - werden davon aber nennenswerte Mengen anderweitig entsorgt werden müssen. Im Südwesten könnten größere Reste, die noch in die Direktvermarktung gehen, den Absatz der ersten Frühkartoffeln vor Pfingsten beeinträchtigen. In Bayern erfolgt die Entsorgung von Übermengen nun in Biogasanlagen, soweit das möglich ist.

Frühkartoffelimporteure hatten nach einem sehr schwachen April zuletzt einen flotteren Absatz, so dass aus großer Sorge nun Zuversicht wurde. Sicherlich sind die Vorräte der „Neuen“ aus Ägypten vorübergehend größer als im Vorjahr, mit etwas Glück lassen sie sich ab jetzt aber stetig und erschöpfend vermarkten. Dabei hilft, dass aus Israel momentan weniger kommt. Die dortigen Anbieter meiden den deutschen Markt, wenn sie woanders höhere Preise erzielen können. Im Fall von Spanien wird auf eine etwas verspätete Ankunft großer Mengen gesetzt und dann ist bis zum Einsatz deutscher Ware in der dritten Junidekade genügend Zeit, um die Hafenläger der Ägypter zu räumen. Bei den Preisen allerdings kommt keine Freude mehr auf. Je nach Region, Entfernung und Qualität werden 35,00 bis 38,00 EUR/dt frachtfrei Packer genannt. Die sollen jetzt gehalten werden, der Druck hat abgenommen.

Erstes Frühkartoffelangebot aus Deutschland

Am Dienstag, den 08.05.2018 wurden im Raum Bremen die ersten deutschen Frühkartoffeln in Minifolientunneln geerntet. Sie gingen an den Bremer Großmarkt, wo für sie ein Preis von 30,00 EUR/25 kg-Sack gefordert wurde. Damit setzt sich das Angebot preislich über die günstigeren Zufuhren aus Süditalien oder von Zypern, was es aber wohl auch muss, schließlich ist Regionalität langfristig nur zu bekommen, wenn sie auch belohnt wird.

In Deutschland entwickelten sich die Kartoffelbestände ansonsten zuletzt sehr gut. Landwirte sind zuversichtlich, dass es im Südwesten und in Niedersachsen noch vor Pfingsten ein erstes Angebot für den Ab-Hof-Verkauf gibt. Spätestens nach Pfingsten werden dann die Großmärkte mit Sackware beliefert und einem Verkauf von Packware für die dritte Junidekade scheint auch nichts im Weg zu stehen. Eine leichte Verspätung von Frühkartoffeln wird immer noch aus Bayern und aus Schleswig-Holstein gemeldet. Die Auspflanzungen hatten sich wegen Nässe verzögert. Aus heutiger Sicht ist von einem Erntebeginn von loser Ware ganz im Norden ab dem 20. Juni zu rechnen.

Am schnelllebigen Frühkartoffelmarkt täglich auf dem Laufenden bleiben

Ab dem 1. Juni informiert die AMI wieder täglich vom deutschen Frühkartoffelmarkt in Markt Saison Frühkartoffeln. Darin halten wir Sie über den hiesigen Erntefortgang, die Erzeuger- und Großmarktpreise sowie die Entwicklung der Importe auf dem Laufenden.

Wer längerfristig informiert sein will, nutzt unsere übrigen Angebote: Das ganze Jahr up to date online mit Markt aktuell Kartoffeln oder mit dem Bericht Markt Woche Kartoffeln. Was mittelfristig auch noch wichtig ist, fasst die Markt Chart-Sammlung Fakten und Trends zum EU-Kartoffelmarkt 2017/18 zusammen, die jüngst erst mit den neuesten verfügbaren Daten erstellt wurde.


Beitrag von Christoph Hambloch
Marktexperte Kartoffeln

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Futtergetreide | Marktversorgung

Feste Preistendenz bei Futtergetreide hält an

10.03.2017 (AMI) – Die Abgabebereitschaft der Landwirtschaft sinkt von Woche zu Woche in der Hoffnung höhere Preise für die Restpartien der alten Ernte zu erzielen. Die stetige Nachfrage für den Export sowie die Futtermittel- und Veredelungsbetriebe kann aber bedient werden. Die Preise ziehen zwar weiter an, aber die Käufer sind ausreichend eingedeckt.   Mehr

Welt | Öle | Terminkontrakte

Malaysische Palmölproduktion 2017 bleibt zentrales Thema

09.03.2017 (AMI) – US-Biodieselpläne könnten wieder revidiert werden. Zusätzlich belasten Prognosen über eine steigende malaysische Palmölproduktion, die jedoch kleiner ausfällt als erwartet.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Angebot

Fettmarkt zunehmend vom Eiweißmarkt abgekoppelt

09.03.2017 (AMI) – Am Milchmarkt sind die Entwicklungen Anfang März weiterhin zweigeteilt.   Mehr

Deutschland | Schweine | Preise

Schlachtschweinepreis steigt auf 1,57 EUR/kg

08.03.2017 (AMI) – Der Handel mit Schlachtschweinen zeigt sich aus Sicht der Einsender fortgesetzt flott. Im Vergleich zur Nachfrage der Schlachtereien gibt es keinesfalls zu viele Schweine. Eher im Gegenteil: Regional wird nach zusätzlichen Stückzahlen gefragt.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Erzeugerpreise

Knacken die Erzeugerpreise für Milch die 40 Cent-Marke?

08.03.2017 (AMI) – Das AMI Markt Seminar Milchwirtschaft beschäftigte sich am 7. März 2017 mit der aktuellen Situation und den Perspektiven am Milchmarkt. Dabei analysierten die AMI Marktexperten in ihren Vorträgen die Rohstoff- und Produktmärkte für konventionell und biologisch erzeugte Milch. Darüber hinaus wurde über die neuesten Trends bei der Verbrauchernachfrage berichtet.   Mehr

Welt | Vieh & Fleisch | Handel

Wirbelt die neue US-Regierung den globalen Fleischhandel durcheinander?

03.03.2017 (AMI) – Innerhalb kürzester Zeit hat der neue US-Präsident Trump viele Menschen weltweit verunsichert. Auch bei den Verantwortlichen in den Konzernspitzen wachsen Zweifel. Welche Auswirkungen können damit für den Fleischhandel Deutschlands und der EU sowie die Verschiebung der globalen Handelsströme verbunden sein?   Mehr

Deutschland | Brotgetreide | Marktversorgung

Getreidemarkt wieder fest

02.03.2017 (AMI) – Zum Wochenanfang verdarben Preisschwächen an den Terminmärkten für Getreide die Stimmung der Erzeuger. Inzwischen hat sich der Markt aber gefangen und die Preise im Tagesgeschäft behaupten sich gegenüber der Vorwoche gut.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Anlieferung

Milchmarkt weitgehend impulslos

02.03.2017 (AMI) – Die Milchanlieferung in Deutschland nimmt saisonal zu, im Zuge der milden Witterung war dies zuletzt stärker der Fall als in den Wochen zuvor.   Mehr

Deutschland | Schrote | Preise

Sojaschrotpreise geben entlang schwächerer US-Notierungen nach

01.03.2017 (AMI) – Bei ruhigem Handelsverlauf orientierten sich die Sojaschrotpreise in Deutschland vor allem an den Entwicklungen an der Chicagoer Börse. Hier gaben die Sojanotierungen im Wochenverlauf deutlich nach, belastet durch Rekordernteaussichten in Südamerika, und erzeugten Preisdruck.   Mehr

Deutschland | Schweine | Preise

Schlachtschweinepreis auf 1,54 EUR/kg erhöht

01.03.2017 (AMI) –Der Handel mit Schlachtschweinen zeigt sich aus Sicht der Einsender flott. Im Vergleich zur Nachfrage der Schlachtereien gibt es keinesfalls zu viele Schweine. Eher im Gegenteil: Regional wird nach zusätzlichen Stückzahlen gefragt.   Mehr